„Wir werden heute Abend nicht nur unsere Songs vom aktuellen Album singen“, kündigte Amigo Bernd gleich zu Beginn des Konzerts an. „Wir gehen weit in die Zeit zurück, in der wir noch in unserer Garage gesessen und unsere Songs geschrieben haben, die damals keiner hören wollte.“ In roten Anzügen mit jeder Menge Glitzerpailletten am Revers, passenden roten Schuhen und einem schlichten weißen Hemd machten die Amigo-Brüder eine gute Figur auf der Bühne. Ein bisschen schwang in ihren Outfit der Charme von Schwiegermutters Liebling mit.
Auf der Bühne wurde es heiß
Ihr neues Album haben die Amigos gerade fertig gestellt, es soll im Juni erscheinen. „Und wir versprechen, darauf sind 200 Prozent Amigos zu hören.“ Ein kleines Podest auf der Bühne, die mit weißen Fadenvorhängen dekoriert ist, sorgte dafür, dass wirklich jeder seine Idole sehen konnte. Als sie dann ihren Hit „Zwei goldene Ringe“ anstimmten, fassten sich die vielen Ehepaare im Publikum an den Händen und lauschten den Brüdern auf der Bühne. Beim Konzert der Amigos herrschte zeitweise eine ganz heimelige Atmosphäre. Und dennoch wurde es auch heiß. „Wir haben noch immer Feuer“, kündigte Bernd den nächsten Song an. Und prompt schossen Flammen hinter den Amigos empor.
Von Mendocino nach Athen
Und wie versprochen gab es eben nicht ausschließlich die Lieder vom aktuellen Album zu hören. „Jetzt kommt ein Song aus der Garage und immer wieder kam von euch Fans der Wunsch, dass wir dieses Lied singen bei unseren Konzerten“, sagte Bernd. „Und genau deshalb haben wir es ins Programm genommen.“ Und als „Und dann kam ein Engel“ angestimmt wurde, wurde kräftig mitgesungen. Mit „Mendocino“ und „Butterfly“ fehlten auch Songs vom Schlager-Hits Album der Amigos nicht. Und von „Mendocino“ reisten die beiden Brüder mit ihren Fans in sommerliche Temperaturen mit „Weiße Rosen blühen in Athen“.
Ein Appell an die Radiosender
Und trotz der guten Stimmung und dem Lächeln in den Gesichtern der Fans wurde der Abend auch noch ernst. Denn die Amigos nutzten die Gelegenheit, ihrem Ärger Luft zu machen. „Wir verstehen nicht, warum unsere deutsche Musik so wenig wertgeschätzt und bei den Radiosendern mit Füßen getreten wird. Aber im Fernsehen ist es ja genau dasselbe: Wie viele wünschen sich Sendungen wie die 'Wernesgrüner Musikantenschenke' oder 'Achims Hitparade' zurück?“ , sagte Bernd und erinnerte damit trotz Sommerlaune in Chemnitz auch an ein ernstes Thema.