Die Kulisse der neugotischen Votivkirche bot der charismatischen Sängerin den passenden Rahmen. Mit ihren zwei hohen beleuchteten Türmen, war die Kirche, die zum Dank für die Vereitelung eines Attentats auf den Österreichischen Monarchen Kaiser Franz Josef I. erbaut worden war, als Ruhepol in der hektischen Stadt schon von Weitem sichtbar.
Kalt jedoch mystisch
Kaum kündigte sich der Auftritt von Vicky Leandros an, erloschen auch die zuvor leuchtenden Kronleuchter und die imposante dreischiffige Basilika versank in einer mystischen Dunkelheit. Nur die zwei Kerzen auf dem riesigen Adventskranz hinter dem Altar spendeten ein schummriges Licht. Leise kroch die Kälte über die Kirchenbänke, doch die Stimme von Vicky Leandros sollte der wärmende Kamin an diesem Abend sein.
Der Weihnachtsengel mit den vielen Gesichtern
Vicky Leandros zeigte bei ihrem Weihnachtskonzert viele Facetten. Einen Traum einer warmen Weihnacht brachte sie mit dem griechischen Weihnachtsklassiker „Archiminia“ herbei. Mit dem tiefsinnigen Song „Möge der Himmel“ aus der Feder des Mannheimer R&B-Sängers Xavier Naidoo, tauchte sie den Raum in goldene, moderne Klänge. Auch einige amerikanische Winter- und Weihnachtssongs haben den Weg in ihr Programm gefunden.
Mit „Aus der Ferne“, der deutschen Version des US-Hits „From a Distance“ erinnerte sie daran, dass „Gott sieht, was wir tun.“ Aber auch „Hallelujah“ und „Feliz Navidad“ durften nicht fehlen. Schon mit ihrem ersten Lied, „Wo ist er“ – der deutschen deutsche Version von „My sweet Lord“ von George Harrison von den Beatles brachte sie die Klänge des Gospels nach Wien.
Kindheitserinnerungen und Lebensliebe
„An Weihnachten haben wir zuhause auch immer viel zusammen gesungen“, erinnert sich die Sängerin an ihre Kindheit. „Mein Vater mochte Bing Crosby und Frank Sinatra und so war ‚White Christmas‘ eines der ersten Lieder, die ich gelernt habe.“
Unter die vielen Weihnachtslieder mischte sich aber auch ein Schlager-Klassiker der Sängerin. Mit „Ich liebe das Leben“ nahm sie das Publikum mit in ihre musikalische Vergangenheit. Immer wieder animierte sie die Zuschauer zum Mitsingen und verließ ihre warme Komfortzone zwischen zwei Heizpilzen, um durch die Kirche zu schreiten.
Familiäres Finale, überraschendes Ende
Das Finale des Konzerts bestritt die Sängerin nicht allein. Ein Kinderchor des Musikvereins Pfaffstätten unterstützte sie bei den deutschsprachigen Weihnachtsklassikern: „Leise rieselt der Schnee“, „Oh du Fröhliche“ und „Stille Nacht“. Für einen kleinen Moment entstand das Gefühl, dass schon heute der Heilige Abend ist.
Nach rund 90 Minuten waren alle Lieder des Programms gesungen, der letzte Ton war verhalt und Vicky Leandros schritt vor den Altar. „Eigentlich ist das Konzert damit beendet“, lachte die gebürtige Griechin ihrem Publikum entgegen und war selbst über die Kurzweiligkeit ihres Programms überrascht. Scheinbar hatte sie aber auch keine Zugabe aus ihrem reichhaltigen Repertoire vorbereitet und beschloss daher kurzerhand vor dem mit stehenden Ovationen klatschenden Publikum noch einmal die größten Highlights des Abends zu wiederholen.
Ein weihnachtlicher Rundumschlag
Englisch, Deutsch, Griechisch, Spanisch – Lieder von George Harrison bis zum klassischen Weihnachtslied. Soulig, Jazzig, Poppig, Klassisch, mal gehaucht, mal geschmettert, mal geschmachtet – Vicky Leandros zeigte nochmals ihren Standpunkt im Musikbusiness auf. Das Konzert war gelungen und hätte Weihnachten an diesem Abend eine Stimme gehabt, es wäre die von Vicky Leandros gewesen.
Vickys Weihnachtstour hat gerade erst angefangen. Mit ihrem gefühlvollen Weihnachtsabend tourt sie nun noch durch Deutschland. Wir haben hier alle Termine für Euch:
- 13.12.2014 Düsseldorf, Johanneskirche
- 15.12.2014 Köln, Gürzenich
- 17.12.2014 Berlin, Passionskirche
- 18.12.2014 Erfurt, Thomaskirche
- 19.12.2014 München, St. Maximilian Kirche