Alina in München: Eine Show voller Emotionen

Alina in München: Eine Show voller Emotionen

Konzert-Bericht

Beim „Schlagerbooom“ beeindruckte Alina Millionen von Fernsehzuschauern. SchlagerPlanet erlebte nun in München das intime Clubkonzert einer überwältigenden Künstlerin.

Alina München live Konzert
Alina verzauberte das Publikum bei ihrem Konzert in München.

Spätestens seit ihrem Auftritt beim „Schlagerbooom 2017“ ist Alina ein Begriff in der Schlagerwelt. Mit ihrer überwältigenden Stimmgewalt beeindruckte sie auch vor einem Millionenpublikum. Mit ihrem Debüt-Album „Die Einzige“ im Gepäck ist die Wahlberlinerin derzeit auf Club-Tour und hier haben die Zuschauer die Chance, eine echte Ausnahmekünstlerin in intimer Atmosphäre kennen zu lernen. Wir waren bei Alinas Konzert am 7. November in München mit dabei!

Eine selbstbewusste Newcomerin

In der Mitte ihres Konzerts nippt Alina an einem 0.33-Bier und meint mit einem verschmitzten Lächeln: „So wie Helene kriege ich es nicht hin“. Das Understatement und die unterschiedlichen Biergrößen könnte man fast als Symbol für die zwei Welten sehen, in denen sich die Konzerte von Helene Fischer und Alina derzeit (noch) bewegen. Doch verstecken muss sich die Newcomerin keineswegs.

Wie eine Newcomerin erscheint diese Sängerin ohnehin kaum: Von dem Moment als sie die Bühne betritt, zieht sie das Publikum in ihren Bann. Wir erleben eine selbstbewusste junge Frau, die keine Angst davor hat ihre Emotionen zu zeigen und die es nicht nötig hat, sich in eine Schublade stecken zu lassen. Ob nun Pop oder Schlager – das ist letztlich egal. Was zählt ist das Gefühl, das ein Künstler transportiert und davon hat Alina einiges auf Lager. Vom ersten Ton an beherrscht sie mit ihrer Ausnahmestimme den Raum und reißt einen förmlich mit in ihre Musik-Welt. Hinzu kommen ehrliche und persönliche Ansagen zwischen den Liedern.

So erlebt das Münchner Publikum schon beim dritten Song eine Szene, die wohl auch für die Sängerin nicht alltäglich ist: Im Publikum befindet sich auch Alinas Mutter, der sie den dritten Song „Kompass“ widmet. Dazu erklärt sie, dass sie das Lied für ihre Mutter geschrieben hat, nachdem sie weit weg nach Berlin gezogen ist und rührt ihre Mutter damit zu Tränen.

Alina mit ihrem Song „Zurück zu mir“ live im Februar in Berlin.
© Youtube / AlinaVEVO

Freunde auf der Bühne

Alina geht es bei ihrem Auftritt um die Musik, nicht um die Performance, das beweisen auch kleine Gesten gegenüber der Band. Wir erleben hier keine perfekt durchchoreografierte Show, sondern echte handgemachte Musik mit dem Potential große Stadien zu füllen. Dazu trägt neben der überragenden Stimme der Sängerin auch die Band bei, die aus Freunden von Alina besteht und, die ihr Handwerk definitiv versteht. Das Ziel der Musiker ist es stets, die Stimme von Alina bestmöglich nach vorne zu bringen und das gelingt vor allem auch durch Zurückhaltung. Aber erst die kleinen, unauffälligen Sounds, wie ein dezentes Glockenspiel, erzeugen die Stimmung, die dieses Konzert ausmachen.

Alina ist eine Künstlerin, die sich selbst gefunden zu haben scheint und mit dieser Stärke eine ungemeine Bühnenpräsenz hat. Sie kombiniert gesanglich großen Schlager mit Gospel, sowie Pop-Parts im Stile von Mariah Carey und ist dabei so herrlich sie selbst, dass man definitiv keine Angst hat, dass sie von der Musikindustrie in die Knie gezwungen wird. Wer die Möglichkeit hat Alina live zu sehen, sollte es bald tun. Es ist zwar nicht zu erwarten, dass sie ihren Charme verliert, dafür ist diese Frau viel zu stark, aber bei den aktuellen intimen Club-Konzerten kommt man einer Ausnahmekünstlerin so nah, wie es wohl bald nicht mehr möglich sein wird. Denn mit ihrer Bühnenpräsenz und ihrer Stimme wird Alina bald große Hallen füllen. Der eine große Hit fehlt zwar noch, aber der wird kommen. Davon ist bei so viel Herz und so vielen guten Freunden auf der Bühne auszugehen.

Richard Strobl
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