RTL: Kampf um Stefan Raab
Es war ein Deal, bei dem selbst die RTL-Chefs ihre Urlaubspläne änderten: Der Kampf um Stefan Raab (58) und seine Rückkehr zum Sender war ein echter Krimi. RTL-CEO Stephan Schmitter (55) plauderte jetzt im OMR-Podcast über die Herausforderungen und überraschenden Wendungen, die den Weg für Raabs Rückkehr zu RTL+ ebneten.
„Die erste Herausforderung war es, mit Stefan überhaupt einen Termin zu machen“, so Schmitter. Die Verhandlungen begannen mit einem geheimen Treffen in Köln. Raab war zu diesem Zeitpunkt in den Medien völlig verschwunden – keine Fotos, keine öffentlichen Auftritte.
„Haben uns in einem kleinen Brauhaus getroffen“
Schmitter erzählt: „Wir haben uns in einem kleinen Brauhaus getroffen. Bei Currywurst und Schnitzel haben wir zum ersten Mal gesprochen und viel Cola getrunken.“ Die Gespräche drehten sich um die sich schnell verändernde Medienlandschaft, und obwohl die beiden gut miteinander harmonierten, war Raab zunächst entschieden.
Der Moderator betonte nach dem langen Gespräch: „Aber ich komme auf keinen Fall zurück.“ Doch trotz seiner Ablehnung blieb Schmitter mit Raab in Kontakt.
Raab machte Schmitter ein 48-Stunden-Ultimatum
Der Durchbruch kam schließlich im Sommer. Schmitter war mit seiner Familie im Spreewald, als plötzlich ein dringender Anruf von Raab kam. „Da ist nichts, außer Wasser, Mücken und Wald. Da gab es auch keinen Empfang. Dann liefen plötzlich mehrere Nachrichten ein. Die Message von Stefan war: Ruf mich bitte ganz dringend zurück“, so Schmitter. Der wichtige Anruf fand mitten in den Sommerferien statt, kurz bevor er in die USA aufbrechen sollte.
„Auf einmal sollten unsere Content-Chefin Inga Leschek, die aber noch in Japan weilte, und ich ihn innerhalb von 48 Stunden sehen. Er schrieb: Wenn ihr wissen wollt, was mir durch den Kopf geht, muss ich euch sehen.“ Die Botschaft war deutlich: Wenn ihr nicht kommt, ist das Thema vom Tisch. „Dann haben wir uns getroffen und ja: Jetzt ist es Fernsehgeschichte!“
Stefan Raab und RTL haben einen langfristigen Fünfjahresvertrag abgeschlossen. Zu den 90 Millionen Euro, die der Entertainer erhalten soll, sagt Schmitter: „Wir kommentieren keine Zahlen. Die 90 Millionen stehen im Raum, aber wir zahlen der Raab Entertainment GmbH das Geld dafür, dass sie Produktionen mit Stefan hinstellt.“
