„Wachgeküsst“ heißt das neue Album von Wolkenfrei und das erste von Vanessa Mai als Solokünstlerin. Heute erscheint ihr Werk mit „Titeln, die deutlich anspruchsvoller zu singen sind als beim ersten Album“. Seit März ist sie das Gesicht der Kampagne „Mein Herz schlägt Schlager“, die diese Musikrichtung den jüngeren Zielgruppen näher bringen will. Im Interview mit SchlagerPlanet sprach sie über ihr Privatleben und ihre Kolleginnen Helene Fischer und Andrea Berg. Außerdem verriet sie, was ihre neue Platte so hörenswert macht.
„Die Fans werden Wolkenfrei definitiv erkennen“
Seit einigen Monaten steht Vanessa Mai allein für den Namen Wolkenfrei. Ihre beiden Bandkollegen Marc und Stefan haben das Feld aus privaten Gründen geräumt. Im Rampenlicht steht nun nur noch die 23-Jährige aus Baden-Württemberg. Dennoch hat sie sich dafür entschieden, den Bandnamen zu behalten: „Natürlich hat auch das Team überlegt, machen wir Vanessa Mai oder bleibt es Wolkenfrei. Aber auch ich habe gesagt, mir ist der Name wichtig, weil eine Geschichte dahinter steckt. Es sind drei Jahre, in denen wir uns viel erarbeitet, in denen wir Fans dazugewonnen haben.“
Heute erscheint ihr neues Album „Wachgeküsst“, an dem sie sich auch selbst künstlerisch stark beteiligte: „Ich konnte wirklich sagen, so möchte ich es singen, können wir es so abändern. Auch vom Sound her durfte ich mich einbringen.“ Fans der Band, die bereits das erste Album gekauft haben, werden „Wolkenfrei definitiv wiedererkennen. Den Sound und auch die Musik. Trotzdem ist eine Weiterentwicklung definitiv zu hören. Es sind auch Texte dieses Mal dabei, die noch tiefer gehen. Es ist noch viel persönlicher als das erste Album. Es ist facettenreicher geworden. Es ist Popschlager, es ist Schlager. Ich glaube, da ist für jeden was dabei. Und es ist auch ein bisschen moderner geworden.“
Die erste Platte von Wolkenfrei „Endlos verliebt“ stieg in Deutschland bis auf Platz 18 der Album-Charts. Eine vorzeigbare Platzierung, vor der man sich definitiv nicht verstecken muss. Angst zu scheitern, hat Vanessa nicht: „Ich glaube, man darf sich da keinen Druck machen“.
„Ich bin alleine verantwortlich“
Seit dem Austritt von Stefan und Mark aus der Band, steht die 23-Jährige allein im Rampenlicht – eine Tatsache, die die Sängerin nicht scheut und genießt. Die kommende Zeit sieht sie als neuen Abschnitt in ihrem Leben: „Es ist noch viel intensiver, denn wenn ich jetzt auf die Bühne gehe und die Leute finden mich blöd, dann finden sie wirklich nur mich blöd. Dann habe ich nicht mehr noch zwei, die das mit mir tragen, sondern ich bin alleine dafür verantwortlich. Der Druck ist natürlich höher. Aber es ist sehr schön. Ich genieße es sehr.“
Die Zeit mit den beiden Jungs sieht die Künstler als „Lehrzeit“, in der sie „behutsam groß werden“ konnte. Die Trennung der Band haben ihre Fans zum Glück positiv aufgenommen. Davor hat Vanessa Mai daran gezweifelt, ob es nur positive Rückmeldungen geben würde: „Ich habe mir ganz große Sorgen gemacht. Sehr große Sorgen sogar. Es war durchweg, dass sie es schade fanden. Aber sie haben trotzdem gesagt, dass sie mich weiter unterstützen und den Weg mit mir gehen. Das hat mich unheimlich gefreut.“
Liebesbriefe und Fangeschenke
Optisch ist Vanessa ein echter Hingucker, das muss man auch als Frau neidlos anerkennen. Von ihren Fans hagelt es Geschenke – und auch Liebesbriefe waren schon mehrfach dabei: „Ich habe tatsächlich ein paar Liebesbriefe bekommen. Ich kriege auch immer total viele Geschenke: Von Süßigkeiten bis hin zu Liebesbriefen. Ich freue mich dann natürlich sehr.“ Doch wer durch einen Liebesbrief versucht, das Herz der Sängerin zu erobern, wird erfolglos bleiben, denn die brünette Künstlerin ist bereits in festen Händen: „Ja, ich bin vergeben. Er ist in der Branche tätig, aber ich versuche das alles privat zu halten. Mehr möchte ich nicht preisgeben. Wir haben uns da abgesprochen.“
Vanessa kriegt nicht nur Briefe von Männern, auch Mädchen schreiben der jungen Frau: „Briefe, in denen steht ‚Hey, ich finde toll, was Du machst und Du siehst so gut aus. Du bist mein Vorbild‘. Das ist so schön, weil ich ja selber auch noch so jung bin. Das ist wirklich ein schönes Gefühl.“
Helene Fischer und Andrea Berg – Vorreiter oder Konkurrenz?
Wer in der Schlagerbranche ganz nach oben will, muss an Helene Fischer und Andrea Berg vorbei. Vanessa von Wolkenfrei möchte keine der beiden imitieren, sondern ihren eigenen Weg gehen: „Ich bewundere beide wahnsinnig. Ich verfolge beide gerne und habe größten Respekt vor der Leistung. Es ist natürlich auch ein Traum, so eine Karriere zu haben und so viele Menschen zu erreichen. Aber ich bin ja auch zehn Jahre jünger als Helene und schon wieder eine neue Generation. Ich möchte meinen eigenen Weg gehen und hoffe, dass es mir gelingt.“
Helene und Andrea sind längst auf dem Olymp angekommen und haben viele Nachahmer, die Nachfolger werden wollen und groß Karrieren planen. Doch viele scheitern bereits nach wenigen Monaten und tingeln von Baumarkteröffnung über Möbelhaus-Jubiläum bis hin zum großen Sommer-Sale im Gartencenter. Vanessa gehört nicht zu dieser Sorte – sie liebt und lebt die Musikrichtung und fühlt sich „jetzt total angekommen“. Ihrer Meinung nach muss man sich heutzutage nicht mehr schämen, als junge Frau Schlager zu hören: „Durch Helene und Andrea sind die Grenzen offen. Man kann sich viel mehr trauen, die Menschen sind viel offener für die Musik, es ist nicht mehr so eingegrenzt. Es ist ja moderner Schlager. Es freut mich wahnsinnig, dass die Tür von den Zweien aufgestoßen wurde. Das ist für mich natürlich toll.“
Die „Wolkenfrei Sommerparty 2015“
Bereits im letzten Jahr war Wolkenfrei Teil des Andrea Berg „Heimspiel“ Open Airs in Aspach. Auch 2015 ist Vanessa Mai mit dabei. Besonders fiebert die 23-Jährige der „Wolkenfrei Sommerparty“ am 14.08.2015 entgegen. Bereits 2014 war es eines der Highlights in Aspach und sogar ausverkauft. In diesem Jahr findet die Veranstaltung aufgrund der großen Nachfrage nicht im Panoramagarten des Sonnenhofs sondern auf dem Freigelände der Mechatronik Arena in Aspach statt. Für Sängerin Vanessa ist das Konzert jährlich eine spannende Erfahrung:
„Das Besondere ist, es ist Zuhause in meiner Heimat. Damals war das Besondere, dass es das allererste eigene Open Air war. Jetzt ist es irgendwie auch nochmal wie ein allererstes eigenes. Dadurch, dass ich alleine bin, ist es nochmal etwas Neues und Aufregendes. Was mich sehr freut ist, dass wir den Veranstaltungsort verlegen mussten, weil die Panoramaterrasse zu klein geworden ist. Deshalb haben wir das Konzert in eine größere Location verlegt.“