Jürgen Drews ist ein Urgestein der Schlagermusik. Der mittlerweile 68-Jährige ist Sänger und Moderator diverser Shows zugleich. Auch 2013 kehrt er in beiden Funktionen zur Schlagernacht auf Schalke zurück. SchlagerPlanet sprach mit ihm im exklusiven Interview und verrät, worauf wir uns bei der Schlagernacht auf Schalke am 19. Juli 2013 freuen dürfen!
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SchlagerPlanet: Jürgen, die Schlagernacht auf Schalke 2013 steht an. Was ist das für ein Gefühl, vor 40.000 Menschen aufzutreten?
Jürgen Drews: Wenn’s nur 40.000 sind, ist es ein schlechtes Gefühl. Wir wollen diesmal die 50.000 knacken.
SP: Hast Du jemals vor einer größeren Menschenmenge gesungen als bei der Schlagernacht auf Schalke?
JD: Mit den Les Humphries Singers waren wir kurz vor Stadiongröße, 40.000 hatten wir da auch schon. Bei den Olé-Veranstaltungen hatten wir 30.000…
SP: Das ist schon eine riesige Zahl…
JD: Ja, da musst du schon das richtige Material haben und die Leute müssen dich auch mögen, sonst brauchst gar nicht erst anfangen. Die besondere Stimmung machen natürlich so viele Menschen an einem Ort aus, und ich moderiere das auch noch… Da bin ich schon etwas nervös, ich kann nicht sagen, dass ich von Lampenfieber befreit bin. Wenn ich das wäre, würde ich auch aufhören, dann wäre alles langweilig. Du brauchst die Adrenalin- und Endorphin-Ausschüttung, die Glückshormone…
SP: Wie darf man sich Jürgen Drews in den letzten Momenten vor dem großen Auftritt vorstellen?
JD: Ich habe gar kein Ritual, ich trinke mein Wasser, das war’s.
SP: Und was machst Du nach getaner Arbeit als Erstes?
JD: Es ist keine Arbeit, es ist geile Mukke, ein geiles Auftritt, ein geiles Konzert. Danach fühle ich mich wohl, du bist zwar fertig, aber du fühlst dich wohl nach der Adrenalin-Ausschüttung. Dann hast du die Endorphin-Ausschüttung, weil’s gut gelaufen ist und wenn’s schlecht läuft fühlst du dich beschissen.
SP: Auf welchen Kollegen freust Du Dich am meisten bei der Schlagernacht auf Schalke?
JD: Ich werde bestimmt keinen Kollegen bevorzugen, ich kann nur eines sagen: Es wird sicher wieder eine interessante Sache werden, wenn Heino auf einmal einen Rammstein-Titel singt, oder den Peter Fox-Titel „Haus am See“. Ich kenne Peter Fox von der Musik her sehr gut, ich höre eigentlich nur Pop und deutschen Pop – das ist sehr interessant, Heino ist ein Mann, der eigentlich aus der volkstümlichen Musik kommt, mit einer sehr markanten Stimme und einem sehr markanten Aussehen, und wenn der einen Rammstein-Titel singt, ist das schon ein Paradigmen-Wechsel par excellence. Das ist es, was die Leute so neugierig macht.
SP: Du bist eigentlich nur rund 6 bis 7 Jahre jünger als Heino, aber jeder hat Dich viel jünger im Kopf. Was ist das Geheimnis Deiner Jugendlichkeit?
JD: Ja, das ist einerseits eine Frage der Gene. Wenn du eine gute Gendisposition hast, hast du schonmal die Miete. Wenn du dann auch noch versuchst, die Anlagen zu halten, dann hast du das, was ich habe. Alles mit Maß machen! Essen in Maßen. Probier alles aus, aber mach’s mit Maßen.
SP: Hast du jemals bereut, dass Du Dein Medizinstudium nicht durchgezogen hast?
JD: Ich glaube nicht, dass ich an Medizin heute noch den Spaß hätte, wie ich ihn an Musik habe. Speziell in dieser Zeit, wo Ärzte vor sich hin darben, wo Ärzte so wenig verdienen, dass sie nur noch auf Geld verdienen aus sein müssen – da muss eine Reform her, so geht das nicht. Ich glaube nicht, dass ich an diesem Beruf noch Spaß beim Ausführen hätte.
SP: Wird Deine Familie bei der Schlagernacht auf Schalke dabei sein?
JD: Nö.
SP: Deine Tochter Joelina singt ja auch, die hätte das interessieren können.
JD: Die interessiert sich überhaupt nicht für Party und Schlager, die macht astreinen Pop. Die kümmert sich gerade um ihr G8-Abitur und da haben wir noch einiges, was wir machen und noch machen werden und das ist viel interessanter für sie, was ich völlig verstehen kann.
SP: Würdest Du einem Newcomer wie Deiner Tochter raten, ins kalte Wasser zu springen, wenn sie die Möglichkeit zu einer großen Veranstaltung wie der Schlagernacht auf Schalke hätte?
JD: Nein, das lohnt sich doch nicht. Wenn sie keinen Titel hat, der bekannt genug ist, warum soll ich mich dann da hinstellen. Das kann nur schaden. Lieber erstmal einen Hit haben und dann ab auf die Bühne, dann hast du auch den Erfolg.
SP: Hast Du einen persönlichen Gruß an Deine Fans auf SchlagerPlanet.com?
JD: Natürlich grüße ich alle ganz, ganz herzlich! Ich bin glücklich, dass ich das alles in dem Alter, in dem ich mich befinde, noch erleben darf. Das finde ich toll und das Schicksal hat es sehr gut mit mir gemeint. Dafür bin ich sehr dankbar, vielen, vielen Dank an die Fans.
SP: Danke Jürgen Drews!