Seit dem Finale bei „Deutschland such den Superstar“ 2013 ist viel passiert bei Lisa Wohlgemuth. Die 22-Jährige hat unzählige Auftritte gehabt und ihre zweite Single „Ich fliege“ auf den Markt gebracht. Und die war, zur großen Überraschung, auf Deutsch. „Früher fand ich deutsche Musik gar nicht gut, aber bei DSDS habe ich ja weniger Englisch gesungen“, erzählt Lisa. „Songs wie 'Fallschirm' von Mia oder 'Elektrisches Gefühl' von Juli singe ich zum Beispiel auch heute noch bei meinen Auftritten.“ Musik auf Deutsch gefalle ihr sehr gut: „Wenn Helene Fischer gespielt wird, dann bin ich auch auf der Tanzfläche, ich habe auch Lieder von ihr auf meinem Handy“, sagt Lisa. Helene mache nicht den typischen Schlager: „Sie geht ja eher in die Richtung Popschlager, das spricht dann auch mich sehr an.“
Mit dem 2. Platz bei DSDS hat sie gerechnet
„Ich wusste schon vor dem Finale, dass ich Zweite werde, das hatte ich so im Gefühl“, erzählt die Sängerin im Nachhinein. „Ich war letztendlich damit auch zufrieden, denn ich habe ja trotzdem nichts verloren.“ Die Musikrichtungen von Beatrice und ihr seien sehr unterschiedlich gewesen: „Die Songs waren nicht vergleichbar miteinander.“ Die Karriere und den heutigen Erfolg von Beatrice Egli findet Lisa toll: „Ich finde es super, dass sie ihre Schiene so weiter machen kann und dass es so gut für sie läuft.“ Lisa bereut es nicht, bei DSDS dabei gewesen zu sein: „Ich bin ein extremer Schicksalsmensch, alles, was passiert, hat irgendwie einen Sinn. Auch wenn der uns manchmal erst später klar wird“, so Lisa. „Ich habe wahnsinnig viel mitgenommen aus der DSDS-Zeit. Ich bin erwachsener geworden und mir hat das Ganze unheimlich viel Spaß gemacht. Davon kann ich später noch meinen Kindern erzählen“, scherzt die sympathische Sängerin.
A propos Kinder...
Gibt es da denn schon Pläne? „Naja, also Kinder hätte ich schon gern, aber erst irgendwann mal. Denn da muss erstmal der richtige Mann um die Ecke kommen und ein paar Jahre mit mir leben.“ Bisher hat Lisa den noch nicht gefunden. Seit der Beziehung zu Erwin Kintop, der ebenfalls Kandidat in der 10. DSDS-Staffel war, ist Lisa Single: „Aber das ist auch okay so.“ Und wie sollte er sein, der Traummann? „Er sollte intelligent sein, irgendwie ein normaler Typ vom Charakter her. Er sollte viel Charme haben und mich wirklich von Herzen zum Lachen bringen können.“ Denn das sei nicht so ganz einfach bei Lisa Wohlgemuth: „Ich lache ja sehr oft und viel, deshalb muss er Humor haben und mich damit beeindrucken können.“ Irgendwann, so hofft Lisa, wird der Richtige kommen: „Auf keinen Fall sollte er aber klein und zierlich sein. Eher schön definiert, blonde Haare, vom Typ her Richtung Florida-Beach-Boy“, lacht Lisa.
Stress pur nach dem DSDS-Finale
„Ich bin sehr dankbar für alles, was ich erleben durfte. Aber manchmal denkt man auch an das Leben vorher, als ich noch Friseurin war, jeden Tag um neun Uhr aufgestanden bin“, sagt Lisa. „Ich freue mich zwar auch immer, wenn Fans mich auf der Straße erkennen, oft finde ich es aber auch toll, wenn die Menschen mich ganz normal behandeln.“ Es sind aber leider nicht nur Fans, die Lisa Wohlgemuth auf der Straße ansprechen. „Wenn dann plötzlich hinter mir an der Kasse irgendwo jemand steht, der sagt 'Die kann ich überhaupt nicht ab', dann frage ich mich schon oft, was das soll.“ Über Menschen schlecht zu reden, die man nicht wirklich kennt, das findet Lisa sehr unfair. „Es ist einfach die Frage, warum die Leute so etwas sagen, obwohl sie mich nicht kennen und keinen Bezug zu mir haben. Ich bewerte andere Menschen ja auch nicht nach ihrer Frisur oder anderen Dingen.“ Der Alltag im Musikbusiness sei manchmal schwierig: „Ich bin ein Mensch, der es gerne allen recht macht, das ist in dieser Branche aber einfach unmöglich.“ Die wichtigsten Menschen während der DSDS-Zeit und auch heute noch: „Meine Familie. Besonders meine Mutti.“ Mama Annette Wohlgemuth gab Interviews, organisierte teilweise auch Termine für ihre Tochter. „Aber irgendwann habe ich dann gesagt, jetzt ist Schluss. Meine Mama soll meine Mama sein und bleiben und nicht meine Managerin sein.“ Stolz ist Lisas Mutter aber allemal: „Meine ganze Familie hat mich immer unterstützt und freut sich über jeden Erfolg mit mir.“
Lisa Wohlgemuth und Dieter Bohlen
Im Sommer 2013 wurde bekannt, dass sich Lisa von Dieter Bohlen als Produzent getrennt hat. Es habe Streit gegeben.„Das ist völlig falsch. Es gab nie Streit zwischen Dieter Bohlen und mir. Wir hatten nie extrem engen Kontakt.“ Sie habe sich mit ihm aber immer gut verstanden. „Ich bewundere ihn und finde ihn toll. Aber es ist ja auch normal, dass die Zweitplatzierte nicht auch noch ein Album mit allem drum und dran bekommt.“ Auch das Management übernimmt Lisa heute selbst: „Der Vertrag ist ein Jahr nach dem Finale ausgelaufen, jetzt nehme ich alles selbst in die Hand. Darüber bin ich aber auch froh. Ich kann jetzt viel freier und selbstständiger entscheiden, welche Auftritte ich machen will und welche nicht.“
Lisa Wohlgemuth hat ihren Weg gefunden
Nach ihrem Final-Song „Heartbreaker“, aus der Feder von Dieter Bohlen, brachte Lisa im vergangenen Jahr ihre zweite Single „Ich fliege“ auf den Markt. „Der Song macht mir einfach gute Laune und spiegelt mich auch ein bisschen wieder.“ Warum der Wechsel von Englisch auf Deutsch: „Das Lied geht ja etwas in die Richtung der Songs von Juli und Mia, die ich immer wieder gesungen habe bei den Mottoshows. Es ist einfach ein Gute-Laune-Song.“ Geht es jetzt auch auf Deutsch weiter: „Mal sehen. Ich fühle mich damit sehr wohl, aber wo meine musikalische Reise hingeht, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich gebe mir jetzt ein wenig Zeit, um herauszufinden, in welche Richtung ich weiter machen möchte. Ich lebe jetzt und nicht in der Zukunft. Für jetzt war 'Ich fliege' toll, was danach kommt, muss ich abwarten.“ Lisa ist bekannt als ewiges „Huppedietel“ aus dem Erzgebirge. „Ich bin oft sehr aufgedreht, aber in mir steckt auch eine ruhige Lisa, ich mache viel Meditation und ich liebe Balladen.“ Vielleicht bekommen wir als nächstes also ein paar sanfte Töne von Lisa Wohlgemuth zu hören.
Viele Auftritte und jede Menge Spaß
Die Bühnen sind kleiner geworden seit dem Ende von DSDS, das mache Lisa aber nichts. „Es heißt zwar bei vielen immer, ich hätte keinen Erfolg, aber dafür habe ich meine Sache im letzten Jahr ganz gut gemacht finde ich“, lacht das sympathische Mädchen. Sie tanzt und wirbelt über die Bühnen, die sich ihr bieten: „Ob dabei mal ein Ton daneben geht, ist für mich eher zweitrangig. Meine Stärke auf der Bühne ist das Entertainen. Ich singe wahnsinnig gern, aber ich will die Menschen auch unbedingt glücklich machen“, erzählt sie. „Da ist es mir dann auch egal, ob ich fünf Töne verhaue oder nicht, denn so lange die Leute unten stehen und klatschen und sich freuen, ist alles gut.“ Das bringe Lisa mehr, als jeden Ton perfekt zu treffen: „Dann kommen bei vielen Sängern keine Emotionen rüber, weil sie sich zu sehr auf die Töne konzentrieren.“ Ihr Traum ist es, Musik zu machen und Menschen damit zu unterhalten. „Und den habe ich mir erfüllt, das macht mich glücklich.“ Und eines lässt sich Lisa auch auf der Bühne nie verbieten: „Meinen sächsischen Dialekt. Den werde ich immer beibehalten, sonst müsste ich mich verstellen.“
Jetzt will sie sich auch in die Herzen der Fans tanzen
Lisa hat sechs Jahre lang getanzt. „Allerdings HipHop“, sagt sie. Jetzt ist sie Teil des Tanzprojektes „Star Dance“, das an das Konzept von „Let's Dance“ angelehnt ist. „Ich übe momentan mit meinem Tanzpartner. Wir haben uns den Tango ausgesucht.“ Schwierig sei das auf jeden Fall: „Ich habe zuvor noch nie Paartanz gemacht und immer allein getanzt. Jetzt muss ich plötzlich auf jemanden achten und auch noch die Führung aus der Hand geben, das fällt mir noch etwas schwer“, gesteht Lisa lächelnd. „Ich möchte ja lieber immer alles selbst im Griff haben.“ Aber es ginge ja auch um den Spaß: „Den werde ich bei der Show im Oktober in der Stadthalle Chemnitz auf jeden Fall haben.“ Lisa tritt gegen zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus dem Chemnitzer Raum auf dem Tanzparkett an. Und einen sozialen Hintergrund hat das Ganze auch: „Alle, die mitmachen, bekommen eine Gage, die wir dann an ein Projekt unserer Wahl spenden.“
SchlagerPlanet bedankt sich für das nette Interview und wünscht Lisa alles Gute für die Zukunft!