Schlagersängerin Laura Wilde veröffentlichte am Freitag, dem 19. Januar, mit „Es ist nie zu spät“ ihr mittlerweile fünftes Album. Im Interview verrät die sympathische Heppenheimerin, was es mit dem Titel ihres neuen Werks auf sich hat, welche persönlichen Geschichten hinter den Songs stecken, wie ihr Traummann aussehen müsste und noch so einiges mehr:
SchlagerPlanet: Wie kamt ihr auf den Albumtitel „Es ist nie zu spät“?
Laura Wilde: Wir haben natürlich lange überlegt, wie wir das Album nennen wollen und was gut passen könnte. Bei den letzten Alben von mir „Verzaubert“ und „Echt“ gab es keinen Titel auf den Alben, der so hieß. Diesmal war es so, dass der Song „Es ist nie zu spät“ so gut zu mir passt, weil ich meinen Traum Musik zu machen nicht einfach ungelebt gelassen, sondern dafür gekämpft habe. So soll der Song auch eine Botschaft dafür sein, nichts unversucht zu lassen, nicht zu warten und aufzuschieben, sondern dass es immer an der Zeit ist, für seine Träume zu leben und zu kämpfen.
SchlagerPlanet: Die erste Single des neuen Albums war ja „Wolkenbruch im 7. Himmel“. Der Song beschreibt eine ziemlich chaotische, aber scheinbar auch sehr aufregende Liebesbeziehung. Hast Du so etwas schon einmal selber erlebt?
Laura Wilde: Das ist die Geschichte einer guten Freundin von mir. Die ist ganz stolz, dass aus ihrer damaligen Situation jetzt ein Song geworden ist. Es geht darum, dass man jahrelang wie im 7. Himmel lebt, bis man auf einmal jemanden kennenlernt und nicht weiß, ob man einen Schritt vorwärts gehen soll oder lieber nicht, und wie man sich verhalten soll. Und das passt zur Wetterprognose in dem Song mit Blitz und Donner, Regen und Wolkenbruch. Die Story ist nicht von mir, aber ich kann sie gut nachempfinden, weil ich sie hautnah miterlebt habe.
Persönliche Geschichten auf dem neuen Album
SchlagerPlanet: Du bringst ja immer mal wieder persönliche Geschichten in Deine Songs ein. Welche finden sich noch auf dem neuen Album?
Laura Wilde: Ich habe an fünf Songs mitgeschrieben, „Wolkenbruch im 7ten Himmel“, „Blackout“, „Nein, Nein!“, „Wo Bist Du“ und „Was Dein Herz Dir Sagt“. „Nein, Nein!“ ist auch so eine Geschichte aus dem Leben. Es ist ja immer wie verhext, man verliebt sich in jemanden, der einen nicht will oder umgekehrt. Mir hat ein guter Freund einmal offenbart, dass er mehr von mir wissen möchte als ich von ihm. Das ist mir also tatsächlich schon einmal passiert. Und bei „Blackout“ geht es darum, dass du dir vornimmst: Jetzt sprech‘ ich ihn auf der Party an! Oder du lernst jemanden kennen und hast dir schon alles zurecht gelegt, was du ihm sagen willst. Und dann steht man da und es fällt einem nicht mehr ein, was man sagen wollte. Bei „Was Dein Herz Dir Sagt“ geht es darum, dass man immer auf sein Herz hören und sich nicht darum kümmern sollte, was die anderen sagen.
SchlagerPlanet: Ist „Nein, Nein!“ auch so ein Beitrag zu der aktuellen #metoo-Debatte?
Laura Wilde: Nein, daran haben wir ursprünglich beim Texten gar nicht gedacht. Interessant, was die Leute daraus machen. (lacht)
SchlagerPlanet: „Ich Wünsche Mir Einen Tag“ scheint auch ein sehr persönliches Lied zu sein. Stimmt das?
Laura Wilde: An dem Lied habe ich nicht mitgeschrieben, aber wir haben schon überlegt, welche Themen die Menschen ansprechen könnten. Ich bin ja eine quirlige Frohnatur auf der Bühne, aber wer mich kennt, weiß dass auf meinen Alben auch immer eine Ballade oder ein Lied drauf ist, das zum Nachdenken anregen möchte. Und diesmal ist es in „Ich Wünsche Mir Einen Tag“ so, dass man vor dem Fernseher sitzt und die Welt nicht mehr versteht. Wir könnten es alle so toll haben hier auf der Erde. Darum wünsche ich mir einen Tag, an dem mal nichts Schlimmes passiert.
Laura Wildes Traummann
SchlagerPlanet: Du bist noch Single?
Laura Wilde: Ja.
SchlagerPlanet: Wie müsste denn Dein Traummann sein?
Laura Wilde: Grundwerte sind mir wichtiger als die Haarfarbe oder die Größe. Er muss einfach Ausstrahlung haben, mich zum Lachen bringen, mit ihm muss ich Pferde stehlen können. Ehrlich muss er sein, treu. Einfach so grundlegende Werte. Man muss sich gegenseitig respektieren und füreinander da sein.
SchlagerPlanet: Wie ist es, mittlerweile das fünfte Album herauszubringen?
Laura Wilde: Ich bin mit jedem Album selbstsicherer geworden. Man weiß grob, was auf einen zukommt, wenn eine Veröffentlichung ansteht. Aber es ist immer anders aufregend, weil du nie weißt, wie die Fans die neuen Songs finden. Musikalisch habe ich auf dem Album meine Stärken ausgebaut. Also dass auch eine Ballade darauf ist, bei der man mehr Stimme zeigen kann, oder dass es mal rockiger wird, wie beim „Wolkenbruch“. Auf der Deluxe Edition gibt es auch Akustik-Versionen der Songs zu hören und eine spanische Version von „Fata Morgana“. Das Album ist, passend zur Entwicklung im Schlager, etwas fetziger, aber meiner Linie sind wir auf jeden Fall treu geblieben, was mir immer sehr wichtig ist.
SchlagerPlanet: Ein Titel auf dem Album hat mich besonders positiv überrascht, nämlich „Avalon“. Wie kam es zu dem Song?
Laura Wilde: Es haben mich schon ein paar Leute auf „Avalon“ angesprochen. Man wird darin weggebeamt in eine andere Welt. Wir versuchen immer, verschiedene Geschichten und Hintergründe in ein Album hinein zu packen. Es soll ja nicht nur um Liebe und Herzschmerz gehen, sondern auch dieses Wegträumen für ein paar Minuten in eine andere Welt, wie in „Avalon“.
SchlagerPlanet: Welche Pläne hast Du noch für 2018?
Laura Wilde: Ich bin bis Anfang Februar noch auf Autogrammstunden-Tour und freue mich wirklich über jeden einzelnen, der mich dort besuchen kommt. Alle Termine sind auf meiner Homepage zu finden. Ansonsten stehe ich viel auf der Bühne, beim „Schlagerstern in Willingen“ zum Beispiel im Sommer oder bei „Schlager pur“ in Anklam.
Liebe Laura, wir danken Dir für das Gespräch!