Kerstin Ott hat nicht nur mit ihrer Teilnahme bei der RTL-Tanzshow „Let’s Dance“ an sich für eine Überraschung gesorgt. Ab dem 15. März wird sie zudem mit einer Frau über das Parkett gleiten. In der Show sorgt die offen lesbisch lebende Sängerin damit für eine Premiere: Noch nie tanzten zwei Frauen in der Sendung um den Siegerpokal „Dancing Star“. Aber auch musikalisch und privat läuft es bei Kerstin Ott derzeit einfach. Mit ihrer Familie zog sie vor einigen Monaten in ein neues Haus in der Nähe der Nordseeküste und ihr Duett „Regenbogenfarben“ mit Helene Fischer wurde ein echter Hit. SchlagerPlanet sprach vor der Teilnahme bei „Let’s Dance“ mit Kerstin Ott:
SchlagerPlanet: Wie läuft es mit dem Training für „Let’s Dance“?
Kerstin Ott: Es läuft super! Momentan trainiere ich jedoch nur Kraft, Ausdauer und Kondition.
SchlagerPlanet: Was war Deine Motivation bei „Let’s Dance“ mitzumachen?
Kerstin Ott: Meine Angst vor dem Tanzen zu verlieren.
SchlagerPlanet: Was ist bisher das Schwierigste beim Training?
Kerstin Ott: Ich habe in den letzten Jahren wenig Sport gemacht und muss mich gerade intensiv mit meinem Schweinehund auseinandersetzen. Gerade beim Essen fällt das manchmal schwer.
Kerstin Ott bei „Let’s Dance“
SchlagerPlanet: Du tanzt mit einer Frau. Warum war Dir das wichtig?
Kerstin Ott: Weil es sich richtig anfühlt.
SchlagerPlanet: Wer unterstützt Dich bei der Herausforderung?
Kerstin Ott: Meine Familie und meine Freunde. Ganz besonders meine Frau.
SchlagerPlanet: Du bist vor einigen Monaten mit Deiner Familie umgezogen. Habt ihr euch in eurem neuen Haus eingelebt?
Kerstin Ott: Ja, das haben wir. Wir genießen in vollen Zügen unser Landleben.
SchlagerPlanet: Dein Duett mit Helene Fischer ging durch die Decke. Viele Menschen wurden vor allem durch die Botschaft in dem Song berührt. Wie hast Du den Auftritt und den Erfolg danach erlebt?
Kerstin Ott: Ich war selber sehr berührt davon, dass Helene bei diesem Song ein Duett mitgemacht hat. Es freut mich, dass die Botschaft seitdem viel mehr Leute erreicht hat.
Vorbild durch Umgang mit Homosexualität
SchlagerPlanet: Du bist durch den offenen Umgang mit Deiner Homosexualität für viele ein Vorbild geworden. Wie fühlt es sich an, ein Vorbild zu sein? Und was möchtest Du für die LGBTQ-Community [Lesbisch, Gay, Bisexuell, Transgender, Queer; Anmerkung der Redaktion] gerne noch bewegen? Wo siehst Du die meisten Probleme?
Kerstin Ott: Ich bin gern ein Vorbild. Gerade für die Jugendlichen, die noch ihr Outing vor sich haben. Ich möchte für die LGBTQ-Gemeinde einfach weiterhin offen und ehrlich damit umgehen, das hilft allen am meisten. Probleme sehe ich in diesem Sinne nicht. Ich glaube aber, dass es leider immer noch Zeit benötigt, bis beim Letzten angekommen ist, dass es egal sein sollte, wer wen liebt.
SchlagerPlanet: Welche Pläne hast Du noch für die nächste Zeit?
Kerstin Ott: Ich konzentriere mich jetzt erstmal zu 100% auf „Let’s Dance“.
SchlagerPlanet: Wann können wir mit neuer Musik von dir rechnen?
Kerstin Ott: Ich fange nach meinem Urlaub [Mitte Februar; Anmerkung der Redaktion] mit dem Texten neuer Lieder an. Genaues kann ich dazu noch nicht sagen.
SchlagerPlanet: Liebe Kerstin, wir danken Dir für das Gespräch und wünschen Dir viel Erfolg bei „Let’s Dance“!
Kerstin Ott ist übrigens auch für den „SchlagerPlanet-Award 2019“ in der Kategorie „Liebling des Jahres“ nominiert. Stimmt hier für sie ab, wenn ihr möchtet, dass sie gewinnt!