Er wird als der George Clooney der Schlagerszene bezeichnet: Björn Landberg. Wir trafen ihn im Rahmen der „Neuen Welle“ in München zum Interview und haben mit ihm über sein Debütalbum „Björn Landberg“ gesprochen und über die Schwierigkeit, auf Deutsch zu singen.
Peter Maffay als Quelle der Inspiration
Lange Zeit lebte Björn Landberg in Amerika, studierte am „Lee Strasberg Theatre Institute“ Schauspiel und ging letztlich zum Musical, wo er seine beiden Leidenschaften, das Singen und das Schauspiel verbinden konnte. Das Musical war mit auch ein Grund, warum es den 35-Jährigen nun zur deutschsprachigen Musik zog. „Beim Musical habe ich mich erstmals mit der deutschen Sprache beschäftigt. Ich habe früher immer Englisch gesungen, weil ich hauptsächlich auch englische Musik gehört habe, Johnny Cash, Dean Martin. Aber ich habe auch Peter Maffay gehört und geliebt. Also ich glaube, Peter Maffay, Roland Kaiser und das Musical haben mich zum Schlager gebracht.“
Der 1,98 Meter große Sänger überzeugt nicht nur mit markanter Stimme, sondern auch mit sehr viel Gefühl, das er mit seiner ersten Single „Ich hol dich hier raus“ erstmals der breiten Öffentlichkeit zeigt. „Gesangsstarke Männer, die Balladen singen, das ist eigentlich die Musik, die mich immer am meisten gefesselt hat,“ und genau diese haben ihn auch in seinem Schaffen jetzt inspiriert.
Im Team zum Ziel
Doch, dass es am Ende Schlagermusik wird, das war für Björn Landberg nicht immer klar: „Das hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt für mich. Auch weil sich der Schlager weiterentwickelt hat. Und weil ich dachte ‚Mensch, du hast Spaß daran Texte zu schreiben und fühlst dich wohl dabei Deutsch zu singen – warum probierst du dich nicht mal in die Richtung‘. Ich habe dann vier Titel produziert um mich sozusagen zu bewerben damit und es hat zum Glück geklappt. Und jetzt habe ich zwölf Lieder geschrieben, war von Anfang an dabei und es fühlt sich sehr nach mir an.“
Die Texte, die nun für seine zwölf neuen Songs auf dem Album entstanden sind, waren eben solche Herzensangelegenheiten, an deren Textproduktion der Schlagersäger ebenfalls beteiligt war: „Ein Titel ist alleine von mir geschrieben, die anderen sind in Co-Writing entstanden. Es war immer noch ein Texter mit dabei und man hat den Ball hin und her geworfen. Ich bin froh, dass das Team da auch scheinbar das richtige war. Es war immer eine tolle, kreative Stimmung im Raum und ich habe auch nicht locker gelassen, wenn mir was nicht gefallen hat, dann mussten wir nochmal anfangen.“
Texte aus dem Leben
Die Inspiration für diese nimmt Björn Landberg zwar aus dem Leben, macht sich aber genauso seine Schauspiel-Ausbildung zu eigen und versucht die Songs noch intensiver werden zu lassen, indem er sich in sie hineinversetzt. „Es fängt immer so an, dass ich sage ‚Ich würde gerne über das Thema oder diesen Moment singen‘. Meist ist das was, was ich erlebt habe, oder mitgekriegt habe, wie jemand anderes das erlebt hat. Und dann lässt man sich aber auch treiben. Dann geht man ein bisschen mit der Musik oder mit dem Text und überlegt, ob man es vielleicht noch intensiver machen kann und dann verlässt es manchmal das Authentische und es ist dann nicht mehr unbedingt so, dass ich sagen würde, das ist am Ende das, was ich 100% erlebt habe.“
Am Ende ist er mit seinen Songs dennoch ganz er selbst, da der Anfangspunkt immer bei ihm liegt, wie er uns im Interview verrät. Doch gerade bei deutschen Texten ist es nicht immer einfach, genau dieses Gefühl zu transportieren, das man im Moment des Schreibens in sich trägt. „Ich glaube sogar, dass man bei deutschen Texten sorgfältiger sein muss. Weil da die richtige Sprache zu finden, die zu einem passt, das ist schwierig. Da muss man aufpassen, dass das nicht beliebig klingt. Und in dem Moment wo du übertreibst, wirkt es dann aber auch schnell albern oder peinlich. Und das ist ein ganz schmaler Grad, mit dem es aber auch Spaß macht zu spielen.“
Mit seiner eigenen Debüt-Platte, die am 03. Juli erscheint, ist er am Ende aber mehr als zufrieden: „Ich finde, uns ist das ganz gut gelungen. Da sind ein paar Stellen, die sind sehr direkt und haben auch einen gewissen Humor und Zweideutigkeit. Und dann sind aber auch lyrische Ansätze dabei, die eine träumen lassen. Und die Mischung, die gefällt mir.“ Und trotz, dass er sich mit langsamen Nummern wohler fühlt, hat sich der Sänger auch ein wenig ausprobiert: „Ich hätte nie gedacht, dass ich so Uptempo-Nummern gerne und glaubhaft auf der Bühne rüberbringen kann, ich dachte immer ich kann nur Balladen singen. Aber es fühlt sich gut an, es macht mir Spaß, ich fange sogar an mich zu bewegen.“