Außenmikrofone wurden heruntergeregelt - doch die schrillen Töne kamen hindurch!
Worte kursieren wie Adjektive: "infernalisch" und "gnadenlos", was die Pfiffe angehen. Als die Sängerin angekündigt wurde, ging das Stadion in einem Meer aus schrillen Tönen unter. So ein schriller Ton kann nicht lange aufrechterhalten werden. Die Puste der Zuschauer ging aus - am Ende war es nochmal eine ohrenbetäubende Kakofonie der Ablehnung. Im TV bekam man mit, dass bei der Übertragung die Außenmikrofone heruntergeregelt wurden - allerdings bekam der Zuschauer dennoch alles mit.
Warum diese heftige Reaktion?
Am Ende ihrer Show rief sie in die Pfiffe des Publikums hinein: "Dankeschön Berlin! Viel Spaß bei der zweiten Halbzeit." Hat die Sängerin es aus Hilflosigkeit getan oder bewies hochgradige Professionalität? Sie ging von der Bühne, der Fußball wurde fortgeführt.
Hat die Sängerin jemanden irgendetwas getan? Sich unsportlich verhalten, etwas Provozierendes gesagt? Nein! Nichts dergleichen. Die Fans im Berliner Olympiastadion haben auch nicht Helene Fischer ausgepfiffen. Die Fans haben das Symbol Helene Fischer ausgepfiffen. Das ist ein gewaltiger Unterschied!
"Helenefischerisierung des Fußballs"
Die Person und die Künstlerin Helene Fischer hatte absolut keine Chance. In Helene Fischers Fußstapfen treten? Das geht ohnehin nicht! Als die Künstlerin zwischen den Background-Tänzern auf der Bühne des Olympiastadions sang, stand die 32-Jährige in diesen Minuten für alles Schlechte, was Fans im modernen Fußball sehen. Das wäre: Kommerzialisierung, Eventisierung, künstliche Stimmung, Show statt Sport. Einige nannten das vor dem Spiel Helenefischerisierung des Fußballs. Das klingt nach schlechter Stimmung!