Die Musik wurde ihm in die Wiege gelegt: Schon in jungen Jahren liebte es Udo Lindenberg, zu trommeln. Sein erstes Schlagzeug bestand jedoch nur aus Benzinfässern. Er kam erst durch Umwege zu seiner steilen Musikkarriere: Mit 15 Jahren begann er eine Ausbildung als Kellner. Er reiste dann viel durch die Welt, bis er an der Musikakademie in Münster strandete. Das war der Startschuss für seine Karriere. 1969 gründete er dann seine erste Band „Free Orbit“. Dann kannte seine Karriere nur noch einen Weg: nach oben! Neben seinem tollen Sound haben aber auch seine Texte geistigen Tiefgang.
Udo Lindenberg: Songtexte
Udo Lindenberg textliches Spektrum ist sehr breit gefächert: Von gesellschaftlichen über zwischenmenschlichen, bis hin zu Tabuthemen besingt er alles, was uns bewegt. Dabei bedient er sich oft einer metaphorischen und poetischen Sprache. Wir stellen Euch einige seiner Texte näher vor!
Udo Lindenberg: „Mit dem Sakko nach Monakko“
„Ich fiel direkt vom Himmel auf ein D-D-Doppelkornfeld.
Das Unglaubliche trug sich zu in der Nähe von Gronau.
Und als ich so um 13 war, stellt man fest, ich war zu schlau.
Mein Vater holt die Conjacflasche und sagt ’Mein Lieber Sohn,
nun baller Dir mal die Birne voll. Das korrigier’n wir schon’!“
Der Song „Mit dem Sakko nach Monakko“ wurde 1981 veröffentlicht und handelt von seinen eigenen Alkoholproblemen. Die Zeile „ich fiel direkt vom Himmel auf ein Doppelkornfeld“ bringt es auf den Punkt: In überspitzter Weise sagt Udo Lindenberg, dass er quasi von Geburt an ein Alkoholproblem hatte. Die weiteren Zeilen lassen darauf schließen, dass sein Vater dafür verantwortlich ist. Später im Lied heißt es dann: „Also hoch die Tassen und dann fand ich schnell heraus, die beste Straße unserer Stadt führt aus ihr heraus.“ Somit will Udo Lindenberg also seine Heimatstadt verlassen und sein Glück woanders suchen.
Holt Euch den Song „Mit dem Sakko nach Monakko“
Udo Lindenberg live: So sind seine Konzerte!
Udo Lindenberg: „Wozu sind Kriege da?“
„Herr Präsident, ich bin jetzt zehn Jahre alt
und ich fürchte mich in diesem Atomraketenwald.
Sag mir die Wahrheit, sag mir das jetzt
wofür wird mein Leben aufs Spiel gesetzt?“
Der Song „Wozu sind Kriege da?“ thematisiert die Unsinnigkeit des Krieges. Dabei nimmt das lyrische Ich die Position eines Kindes ein und fragt einen unbekannten Präsidenten nach dem Sinn des Krieges und bittet um Erklärungen. Zum Ende des Songs will das Kind die Gründe für bewaffnete Auseinandersetzungen wissen. Macht, Geld, Religion? Der Präsident bleibt dem Kind jedoch eine Antwort schuldig.
Hier gibt’s den Song „Wozu sind Kriege da?“
Udo Lindenberg: „Nasses Gold“
„So stieg er runter in die Katakomben
und riskierte voll sein Leben.
Einer muss den Job ja machen,
um das nasse Gold zu heben.
Ja, so manche hohe Wissenschaft
und Symphonien und höhere Sphären
wär’n nicht entstanden, wenn die Kollegen
immer nur nüchtern geblieben wären.“
Alkohol als bewusstseinserweiternde Droge? Dieser Überzeugung ist wohl Udo Lindenberg, zumindest ließe sein Song darauf schließen. Er handelt genau davon: Im betrunkenen Zustand ist man kreativer, so entstehen „Symphonien und Sphären“. Die Katakomben sind wohl eine Metapher für einen schweren und verstörenden Rausch, allerdings kommt man so in den Besitz des „nassen Goldes“, also dem musikalischen Geniestreich.
Die Udo Lindenberg Songtexte haben eines gemeinsam: Sie sind durchdacht und sehr tiefgründig!