France Gall - von der süßen Lolita zur deutschen Schlagerprinzessin und zur Rocksängerin: Die Französin hat einige Metamorphosen durchgemacht. SchlagerPlanet stellt Euch die schönsten France Gall Lieder vor.
Die größten deutschen Hits von France Gall auf einer CD
„Die Jugend verderben“ - Gall und Gainsbourg
La France et sa maître - France und ihr Meister, Musiker und Schauspieler Serge Gainsbourg, das enfant terrible der französischen Musikszene, der ja beim jungen Publikum total abgemeldet gewesen sein soll, wie er in einem Interview sagte. Das ist natürlich reichlich blöd für einen, der sich vorgenommen hat, „die Jugend zu verderben“, wie er auf einem seiner Plattencover verkündete. Aber als es der Künstler mit der blutjungen Gall noch einmal versuchte, kam wieder Schwung in die Sache. Das Publikum liebte die süße France Gall und ihre schmutzigen Lieder, die Serge Gainsbourg ihr auf den Leib schrieb. Und der Komponist selbst wurde durch die Erfolge nicht eben zurückhaltender, wie man an den gemeinsam veröffentlichten Liedern sieht. Während sich Gall 1964 mit „Laisse tomber les filles“ noch etwas harmloser gibt und einen Weiberhelden besingt, der wohl irgendwann auf die Nase fallen wird, geht es in dem Grand Prix Gewinnersong „Poupée de Cire, Poupée de Son“ schon etwas zweideutiger zu. 1965 gewann die schöne France mit diesem Lied, bei dem es um eine traurige Wachspuppe geht, den Grand Prix Eurovision. Die kleine Puppe, so heißt es in dem Lied, möchte sich nicht den Verführungen der Männer hingeben und singt stattdessen traurige Lieder. Die kleine Puppe, ist das möglicherweise eine Anspielung auf die junge France Gall selbst? Und welche Rolle spielt Serge Gainsbourg, der Puppenspieler, in diesem ganzen Szenario?
Karriere in Deutschland
1966 zog France Gall nach Deutschland, wo sie zahlreiche Lieder veröffentlichte. Die deutschen France Gall Lieder sind deutlich harmloser als ihr Frühwerk. So besingt die Chanteuse etwa in „Der Computer Nr 3“ im Jahr 1968 die Möglichkeiten, die elektronische Single-Börsen bieten. Damals klang das noch nach ferner Zukunftsmusik, heute sind solche Dating-Plattformen, auf denen man sich den Partner nach der richtigen Haar- und Augenfarbe auswählen kann, längst zum Alltag geworden. Das macht auch den Reiz dieses France Gall Songs aus: Zukunftsmusik aus der Vergangenheit, mit der fröhlichen Mädchenstimme der Sängerin.
In dem Lied „Ein bisschen Goethe, ein bisschen Bonaparte“, geht es ebenfalls um die Suche nach dem richtigen Mann. Er soll die Qualitäten des deutschen Dichterfürsten und des französischen Kaisers in sich vereinen – mutig und geistreich muss ein Mann sein, findet France.
Ihre Lieder machten sie in teutonischen Gefilden zu einem gefragten Teenie-Star: Zweimal erhielt die Sängerin den bronzenen und einmal den silbernen Bravo-Otto. Für die deutsche Version von „A Banda“ erhielt Gall die Goldenen Schallplatte und mit „Ein bisschen Goethe, ein bisschen Bonaparte“ erreichte sie Platz 14 in den deutschen Charts.
France Gall „Ella, elle l'a“
Ein großer Song für eine große Künstlerin. Als France Gall die 80er-Jahre Hymne„Ella, elle l'a“ veröffentlichte, wurde das Lied umgehend zu einem Riesenerfolg. Allein in Deutschland konnte sich der Titel 1987 vier Wochen lang auf Platz eins halten. Das Lied, das von Galls Mann Michel Berger komponiert worden war, ist eine Hommage an die Jazz-Legende Ella Fitzgerald. Das Lied, in dem der besondere Zauber der großen Künstlerin besungen wird, brachte France Gall nach rund15-jähriger Funkstille wieder Erfolg.
Und welches ist Euer Lieblingslied von France Gall?