Ihr bundesweit bekanntester Song war sicher „Über sieben Brücken musst du gehen“ – nicht zuletzt auch, da Peter Maffay das Karat Lieder coverte. Doch die in der DDR erfolgreich gewordene Band Karat hat noch viele weitere Lieder zu bieten.
Über sieben Brücken musst Du gehen
Am 30. April 1978 hatte der Film „Über Sieben Brücken musst du gehn“ seine Premiere. Noch während der Ausstrahlung erkundigten sich viele Zuschauer nach dem Titel und Interpreten der Titelmusik. Der Song war einer von den vielen Liedern von Karat. Die Band trat mit dem Titel „Über Sieben Brücken musst du gehn“ im gleichen Jahr auch beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden an und belegte den ersten Platz. In der DDR-Jahreshitparade belegte der Karat Song Platz 2. Während viele Schlager gerade dadurch Kraft spenden, dass sie die negativen Gefühle ausblenden und das positive Lebensgefühl in den Mittelpunkt stellen, ist das Karat Lied „Über sieben Brücken musst du gehn“ hier eine Ausnahme. Bewusst spricht es die negativen Seiten des Lebens an und löst erst mit einer Zeile am Ende des Refrains auf, dass am Ende dann doch eine bessere Zukunft wartet:
„Manchmal geh ich meine Straße ohne Blick,
manchmal wünsch ich mir mein Schaukelpferd zurück.
Manchmal bin ich ohne Rast und Ruh,
manchmal schließ ich alle Türen nach mir zu.
Manchmal ist mir kalt und manchmal heiß,
manchmal weiß ich nicht mehr was ich weiß.
Manchmal bin ich schon am Morgen müd,
und dann such ich Trost in einem Lied.
Über sieben Brücken musst du gehn,
sieben dunkle Jahre überstehn,
siebenmal wirst du die Asche sein,
aber einmal auch der helle Schein.“
König der Welt
1978 war Karat in der Jahreshitparade der DDR wie schon erwähnt mit dem Karat Song „Über sieben Brücken musst du gehn“ auf dem zweiten Platz. Ein erfolgreiches Jahr für die DDR-Gruppe, denn auf dem ersten Platz waren sie mit ihrem Titel „König der Welt“.
„Verneigt Euch tief und soweit es geht,
vor dieser herrlichen Majestät,
und soll Dein Herz selbst ein König sein
Ich sag: Dann liebe, und die Welt ist Dein
König der Welt ist das Herz das liebt,
und jeder Herzschlag ist ein Ritterschlag.“
Mit diesem wunderbaren Text ist es eine treffende Hymne an die Liebe und die Liebenden.
Der blaue Planet
„Der blauen Planet“ – gleich zwei bekannte Titel tragen diesen Namen. Am 25 Oktober 1993 veröffentlichte Udo Lindenberg „Benjamin“ – sein 29. Studioalbum. In „Der blaue Planet“ von Komponist Frank Ramond besingt der Hamburger Rockmusiker die Sicht eines Außerirdischen auf die Erde und die Gesellschaft. Aber auch unter den Liedern von Karat findet sich ein Song „Der blaue Planet“. Bereits 11 Jahre zuvor hatte Karat ein Album und darauf einen Titel mit gleichnamigem Song. Es wurde das erfolgreichste Rockalbum der DDR. Auch in der Karat-Single „Der blaue Planet“ geht es – wie bei Lindenberg später – um die Sorge um unsere Planeten.
„Uns hilft kein Gott unsere Welt zu erhalten!
Fliegt morgen Früh um halb drei nur ein Fluch und ein Schrei
durch die Finsternis?
Muss dieser Kuss und das Wort was ich dir Gestern gab
schon das Letzte sein?“
Gerade dieser Song der vielen Lieder von Karat ist durch die typisch orientalischen Musikmerkmale geprägt und erhält durch die besondere Instrumentalisierung einen eigenen Klang. Im Zentrum der Sorge steht die Angst um eine nukleare Katastrophe als Folge des heißer werdenden Kalten Krieges.