Die Comedian Harmonists haben eine lange Geschichte – den Ursprung fand die Gruppe im Jahr 1927. Das international renommierte Berliner Volksensemble bestand bis 1935. In neuer Besetzung lassen die aktuellen Berlin Comedian Hamonists ihre Vorgänger aus den 30er Jahren wieder aufleben – und das durchaus erfolgreich! Seit rund 15 Jahren musizieren die sechs Musiker gemeinsam.
Ihren tiefen, historischen Wurzeln sind sie sich durchaus bewusst: „Es ist ja eine große Verantwortung, eine tatsächliche Person zu verkörpern“, sagt Holger Off, der erste Tenor des Ensembles. „Das muss der Wahrheit entsprechen. Und natürlich merkt man irgendwann: Da besteht tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit.“ Und sein Musikkollege Olaf Drauschke, der erste Bariton, ergänzt: „Wir haben über die Jahre probiert, uns ein bisschen zu emanzipieren und haben dabei immer wieder gemerkt, dass wir doch eben eher die modernen Vertreter dieser originalen Comedian Hamonists sind.“
„Die Liebe kommt, die Liebe geht“
Das moderne Sextett feiert gerade seine Wiederauferstehung. Mit „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Wochenend und Sonnenschein“ oder „Veronika, der Lenz ist da“ feierten sie große Erfolge. Am 11. April 2014 veröffentlichen sie ihr Debüt „Die Liebe kommt, die Liebe geht“.
Auf dem Album enthalten sind 20 Titel – von gefühlvollen Melodien bis hin zu spritzigen Tönen. „Es sind ja Klassiker auf der CD, die wir schon länger singen, aber eben auch Titel aus der Zeit, die die Comedian Harmonists hätten singen können, aber nie gesungen haben. Außerdem wollten wir mit eigenen Kompositionen und neuen Liedern den Bogen ins Heute schlagen“, sagt Olaf Drauschke.
„Das Besondere an dieser Musik ist, dass sie jedem gefallen kann“, ergänzt Bandkollege Holger Off. „Wir haben Kinder in unseren Konzerten, die die Texte auswendig mitsingen können. Und natürlich auch alte Leute, von denen manche sogar noch die Originale auf der Bühne erlebt haben.“
Die Titelliste des Albums „Die Liebe kommt, die Liebe geht“
- „Hallo, was machst du heut, Daisy?“
- „Veronika, der Lenz ist da“
- „Bei dir war es immer so schön“
- „Mein kleiner, grüner Kaktus“
- „Wochenend und Sonnenschein“
- „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“
- „Guten Abend, gut´ Nacht“
- „Heut Nacht hab ich geträumt von dir“
- „Zugspitze“
- „In einem kühlen Grunde“
- „Tu me acostumbraste“
- „Eine kleine Frühlingsweise“
- „Die Liebe kommt, die Liebe geht“
- „Dein neuer Stern“
- „Ich hab für Dich nen Blumentopf bestellt“
- „Ohne Dich“
- „Se dici di lasciarmi“
- „Auf Wiederseh´n my dear“ + Bonus-Song
- „Make you feel my love“
Text mit Tiefe
Der namensgebende Song des Albums hat eine ganz besondere Bedeutung. „Nicht nur die Melodie dieses Titelstücks ist besonders schön, sondern auch der Text, weil er in die Tiefe geht. Auch wenn „Die Liebe kommt, die Liebe geht“ vielleicht banal klingt, es ist einfach so: Man verliebt sich und man muss sich auch mal trennen – das ist das Leben. Es geht weit über das Sentimentale hinaus in eine tiefe Wahrheit“, sagt Holger Off.
Eigenkreation mit Ehrlichkeit
Und wie sehen sich die sechs Herren selbst? „Im Grunde sind wir sechs Stimmen. Wir sind fünf Gesangsstimmen und die sechste Stimme ist unser Klavier, das sich auch in unseren Gesamtklang einbettet. Und an diesem Klang muss man immer arbeiten. Es ist nicht anders als bei einem Streichquartett zum Beispiel. Man muss immer üben,“ weiß Off.
Dass die sechs Künstler „diesen Stil nicht kreiert haben“, darüber sind sie sich durchaus bewusst. „Wir haben ihn von diesen sechs Herren aus der Vergangenheit übernommen. Aber ich glaube, wir haben eine ehrliche Sache daraus gemacht, auf die die Comedian Harmonists vielleicht auch ein bisschen stolz wären“, sagt Off.
Wie gefallen Euch die Berlin Comedian Harmonists? Verratet uns Eure Meinung!