Italien ist seit jeher eines der Länder, in die es die Sehnsucht der Deutschen treibt – schon Göthe suchte das Land auf, wo die Zitronen blühen und auch Caterina Valente forderte „Komm‘ ein bisschen mit nach Italien“. Der Refrain des beliebten Schlagers ist so bekannt und eingängig gewesen, dass er der Albumtitel einiger CDs geworden ist.
Seit heute gibt es ein neues Kapitel in dem großen Buch der Italomanie. André Rieu veröffentlicht das neue Album „Arrivederci Roma“ – eine Hommage an die ewige Stadt. Erst im Sommer hat der Star-Geiger die italienische Hauptstadt besucht. Hier wurde der Maestro für 35 Millionen verkaufte Platten geehrt, hat auch die Promo-Videos seiner neuen CD gedreht und war in einem seiner Lieblingsrestaurants, dem „Di Rienzo“ unweit des Pantheon, zu Besuch.
Italienliebe beim Dirigenten
Der Niederländer schätzt die Lebensart der Römer und wird mit der neuen CD zu deren Botschafter. In Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und Dänemark erscheint die CD unter dem Titel „Arrivederci Roma“. In Frankreich heißt die Platte „Romance italienne“, im Rest der Welt „Roman Holiday“. Auf dem Album für die Stadt am Tiber befinden sich Schlager, Klassische Hits, Neukomponiertes oder auch Filmmusik. André Rieu zeigt damit wie vielseitig die Spuren Italiens in der Kunst sind. Jeden einzelnen Song interpretiert das Johann-Strauß-Orchester auf seine eigene Weise:
- „Mio Angelo“
Das Album beginnt mit einer sehnsuchtsvollen Melodie. Die australisch-niederländische Sängerin Mirusia Louwerse, die schon früher mit André Rieu zusammengearbeitet hat, singt mit The Platin Tenors diesen Song aus der Feder von André Rieu und Frank Steijns mit einem Text seiner Frau Marjorie Rieu. Im Musikvideo zum Stück darf der Orchester-Leiter Mirusia Louwerse als Brautvater zum Altar begleiten.
- „Capriccio Italien“
Starke Bläser-Passagen zeichnen das Stück von Tschaikowsky, in dem der Komponist italienische Melodien verarbeitete. Nicht zu Unrecht hat es Rieu an den Anfang der CD gestellt, kündigt es doch würdig von dem, was noch auf dem Album kommen mag.
- „Gabriels Oboe“
Der dritte Song des Albums ist dem Film „The Mission“ entlehnt und stammt aus dem Soundtrack. Dieser wurde von dem für seine Italo-Western bekannten Komponisten Ennio Morricone geschaffen. Die sanfte und ruhige Melodie lädt zum Träumen ein.
- „Felicità“
Als nächstes erwartet den Hörer eine Melodie, die den meisten von Al Bano und Romina Power bekannt sein dürfte. Stark mit einem Cembalo akzentuiert und einem weit ausladenden Mittelteil präsentiert André Rieu seine Version des Italo-Schlagers „Felicità“
- „La Traviata (Ouverture)“
Tragisch fließend entführt uns das Johann-Strauß-Orchester in die Oper von Giuseppe Verdi. Die fast flehenden Streicher nehmen uns mit in das Bühnenwerk an die Seite der Hauptfigur - der Kurtisane Violetta.
- „La Solitudine“
Entspannend wirkt hingegen „La Solitudine“. Die Töne eines Flügels plätschern fast beiläufig auf einem Klangteppich der Streicher dahin. Gegen Ende erhält das Lied fast unmerklich immer mehr Volumen und erbaut den Hörer, um ihn sanft zu verlassen.
- „Humming Choir“
Dieser Song hat sein Original in der Puccini-Oper „Madame Butterfly”. Begleitet von Flöten ist fast unmerklich ein Frauenchor zu hören, der auch in der kleinen Seitenkapelle einer riesigen römischen Kathedrale singen könnte.
- „L’Italiano“
In diesem Song begegnen wir einem machohaften Gigolo. Das Orchester wird hier bei der Melodie des Italien-Pop-Klassikers „Lasciatemi Cantare“ des Cantautore Toto Cutugno und bringt mit einem gewissen Big-Band-Sound Schwung.
- „Intermezzo Sinfonico“
Weinende Geigen vermitteln eine Melancholie. Eine große Weite der italienischen Landschaft breitet sich mit diesem Lied vor uns aus. Er könnte der Soundtrack zu einer schmerzlichen Abschiedsszene sein.
- „Libiamo“
Hier begegnet uns noch einmal Verdis Oper „La Traviata” mit dem Trinklied. Fast paradenhaft arbeitet sich Rieu mit seinem Orchester durch das schwungvolle Arrangement und akzentuiert dabei den schmissigen Refrain gekonnt.
- „Dinner“
Dieser Song ist erneut vom Filmkomponisten Ennio Morricone aus dem Film „La Califfa“. Mitfühlend treten hier die Streicher auf und vermitteln eine einsame Melodie. Nah am Hörer erzeugen sie eine intime Stimmung.
- „A far l’amore cominicia tu“
Locker, flockig, leicht ist dieser Song. Die Melodie aus der Feder von Gianni Boncompagni und Franco Bracardi kennen wir aber vermutlich von „Tanze Samba mit mir“. Eine andere Sichtweise auf den bekannten Schlager bietet André Rieu hier mit seinem Johann-Strauß-Orchester.
- „Mattinata“
Dieser Song passt wunderbar zur Abendsonne, die sich leicht über die ewige Stadt legt. An einem See vor den Toren der Stadt, an einer alten Landstraße, könnten wir uns zu diesen Klängen entspannen.
- „Bella Ciao
Hier präsentiert uns André Rieu wie vielfältig die italienische Musik sein kann. Bei „Bella Ciao“ schwingt ein Hauch Argentinien mit, „oder war es doch etwas Griechisches“? fragt sich der Hörer, als er mit dem Schellenkranz schon russische Klänge auf dem Balkan zu vernehmen scheint.
- „Gigi L’amoroso
Der Song klingt ein wenig verführerisch, ein wenig verspielt. Er passt gut in den zweiten Teil des Albums und bereitet das Finale mit einer imposanten Entwicklung vor.
- „Arrivederci Roma
Locker und leicht, ein wenig verspielt verabschiedet sich André Rieu mit „Arrivederci Roma“ von den Hörern und von Rom.
Die CD ist abwechslungsreich und bringt uns in dem bevorstehenden Winter ein wenig Urlaubsstimmung. Mit einigen Liedern überrascht uns André Rieu, viele bekannte Melodien interpretiert das Orchester auf seinen eigenen Stil. André Rieu ist es gelungen auf dem Album einzufangen, was er predigt: Das Leben zu genießen.
Er hat seine Schuldenkrise überwunden und auch vor einem neuen Burnout scheint er dadurch gewappnet. Seine Frau hat auch in den schweren Jahren zu ihm gehalten und der Star-Geiger scheint wirklich wieder positiv in die Zukunft zu blicken. Es ist nicht das erste Album in der er die Liebe zu Italien zum Ausdruck bringt. Mit „Eine Nacht in Venedig“ hat er bereits im vergangenen Jahr dem Mittelmeerland eine CD gewidmet.
Italien auf Reisen – Termine André Rieu Tour 2016
Mit dem neuen Album gibt der Niederländische Musiker sich nicht zufrieden. Anfang des kommenden Jahres geht André Rieu außerdem auf Tournee. Es geht quer durch Deutschland und Österreich. Wir haben alle Termine der André Rieu Tour 2016 hier für Euch:
14.01.2016 – Leipzig in der Arena
15.01.2016 – Erfurt in der Messehalle
16.01.2016 – Chemnitz in der Arena
17.01.2016 – München in der Olympiahalle
20.01.2016 – Hamburg in der Barclaycard Arena
21.01.2016 – Magdeburg in der GETEC Arena
23.01.2016 – Frankfurt in der Festhalle
02.02.2016 – Berlin in der Mercedes-Benz Arena
03.02.2016 – Rostock in der StadtHalle
11.02.2016 – Trier in der Arena
12.02.2016 – Neu-Ulm in der ratiopharm arena
13.02.2016 – Stuttgart in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle
26.02.2016 – Köln in der LANXESS arena
20.05.2016 – Graz (Österreich) in der Stadthalle
21.05.2016 – Salzburg (Österreich) in der Salzburgarena
25.05.2016 – Dresden in der, Messe HALLE 1
28.05.2016 – Wien (Österreich) in der Wiener Stadthalle Halle D