Demis Roussos
„A Matter of Weight“: So der Titel des Buchs, in dem das ehemalige körperliche Schwergewicht, als das Demi Roussos künstlerisch aber auf alle Zeit betrachtet werden wird, mit seinen Gewichtsproblemen abrechnete, gleichzeitig aber auch einer Biographie eine Definition gibt, die ihresgleichen sucht. 1946 wurde Demis Roussos in Ägypten geboren. Seine Eltern waren im Ausland lebende Griechen, die, als die politische Weltlage im Zuge des Kalten Krieges es erzwang, mit ihren Kindern zurück nach Griechenland zogen. In Athen genoss Demis Roussos, dessen Steckbrief ihn als bärtig und langhaarig kennt, dann eine Gesangs-Ausbildung. Dort konnte er auch erste Erfahrungen in der praktischen Anwendung dieser mit kleineren Bands sammeln. 1966 dann die alles verändernde Wendung des Schicksals: In Athen lernte Demis Roussos Vangelis, einen ambitionierten, bereits etwas etablierteren Musiker kennen. In Paris gründeten die beiden 1968 die Band „Aphrodite's Child“, die, entgegen der Erwartungen der französischen Produzenten, überraschend erfolgreich war. So feierte Aphrodite's Child erst in Frankreich, später dann auch international Erfolge. „666“, ein Album mit biblischer Thematik, ist wohl das bemerkenswerteste Überbleibsel dieser Zeit.
Anfang der Siebziger kam dann die Trennung Aphrodite's Childs und der Beginn von Demis Roussos Biographie als Solo-Künstler. „We Shall Dance“ von 1971 aber vor allem „Goodbye, my Love, Goodbye“ von 1973 wurden Riesenhits, zweitgenanntes Lied sollte sich für immer in der Liste der Evergreens des deutschen Schlagers halten können. Demis Roussos hegte jedoch keinerlei Groll gegen seine alte Band, im Gegenteil, immer wieder kooperiert er mit Vangelis, steuerte 1983 sogar einen Song zu dem von Vangelis produzierten Soundtrack des Films „Blade Runner“ bei und singt bei seinen Auftritten auch gerne noch alte Aphrodite's Child-Hits.
Nicht selten nahm Demis Roussos seine Lieder in mehreren Sprachen auf und vermochte so in allerlei Ländern die Charts zu stürmen, hierbei vor allem denen des deutschsprachigen Raum, Frankreich und England – aber auch auf anderen Kontinenten. Anfang der Achtziger suchte Demis Roussos die Veränderung. Nicht nur nahm er innerhalb von 10 Monaten 50 Kilogramm ab, auch trat er bald nur noch unter seinem Vornamen auf. Um auf seine Gewichtsprobleme hinzuweisen und sich Menschen mit ähnlichen Problemen als Vorbild zu präsentieren, schrieb er das zu Beginn genannte Buch. Bis heute tourt er immer wieder durch alle Welt, veröffentlicht neue Alben in mehreren Sprachen und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. 2010 drehte seine Tochter eine Biographie über Demis, die im französischen Fernsehen gezeigt wurde. 2008 feierte Demis Roussos sein 40-Jähriges Bühnenjubiläum. Seine Discographie weist heute Zig Alben auf Nie legte er sich endgültig auf ein Genre fest, er hat elektronische Musik gemacht, Blues und Rap. Die Liste ist lang und auf Vollständigkeit zu bestehen, würde diesem Ausnahmetalent mit der zarten Stimme, die man immer wieder erkennt, nicht gerecht werden können.