DDR-Dissident, Schauspieler, Musiker – Manfred Krug im Porträt

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Manfred Krug – Musiker, Tatort-Kommissar und Schriftsteller: der Künstler hat viele Talente. In unserem großen Manfred Krug Wiki erfahrt Ihr alles über das Leben des beliebten Entertainers.

Anfang der 60er veröffentlichte Manfred Krug seine erste Platte.

Er ging als Tatort-Kommissar in die deutsche Fernsehgeschichte ein, macht Musik und schreibt Bücher: Manfred Krug. In unserer Manfred Krug Biografie erfahrt Ihr alles über den Künstler.

Manfred Krug kurz und knapp – hier geht's zum Steckbrief

Alles über die Musik von Manfred Krug erfahrt Ihr hier!

Kindheit und Jugend

Manfred Krug durchlebte eine turbulente, nicht ganz einfache Kindheit. Der Vater, ein Ingenieur, ließ sich von Krugs Mutter scheiden und nahm den kleinen Manfred 1949 mit in die DDR. Manfred absolvierte hier eine Lehre zum Stahlschmelzer und holte das Abitur an der Abendschule nach. Er begann in Berlin an der Schauspielschule zu studieren, brach das Studium jedoch ab und wurde später als Schüler an Berthold Brechts Berliner Ensemble engagiert.

Erste Erfolge

Krug lebte in Ostberlin gemeinsam in einer Wohngemeinschaft mit dem Schriftsteller Jurek Becker, mit dem er eng befreundet war. Seinen ersten Erfolg beim Film hatte der junge Schauspieler 1960 in dem Kassenschlager „Fünf Patronenhülsen“.

Aber Krug entdeckte auch die Musik für sich und wurde in der DDR als Jazzsänger erfolgreich: 1962 veröffentlichte der Künstler erstmals eine Schallplatte mit dem Titel „Auf der Sonnenseite“. So kam es, dass der Entertainer 1970 auch ein Engagement im Musiktheater erhielt: 1970 bekam er die Rolle des Sporting Life in Gershwins Oper „Porgy and Bess“. Es folgte eine Zusammenarbeit mit dem Komponisten Günther Fischer ab 1971, aus der erstmals auch Schlager und Chansons hervorgingen. Einer der bekanntesten Stücke aus dieser Ära ist das Lied „Es steht ein Haus in New Orleans“. Daneben trat der Künstler bei der bekannten Veranstaltungsreihe „Lyrik – Jazz – Prosa“ auf, von der es auch Mitschnitte gibt.

Politische Konflikte

Manfred Krug hatte es, wie viele seiner Kollegen, jedoch nicht leicht in der DDR. Die erste Berührung mit den Repressionen, denen man als Künstler in der Deutschen Demokratischen Republik ausgesetzt war, hatte er, als einer seiner Filme „Spur der Steine“, der Zensur zum Opfer fiel.

1976 erließ man ein Teilberufsverbot gegen den Künstler, weil er gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestiert hatte. Schließlich stellte Krug einen Ausreiseantrag und konnte 1977 die DDR verlassen. Trotz der Maßnahmen, denen er ausgesetzt war, sieht Krug die DDR retrospektiv nicht nur negativ – in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte er, dass man in der DDR immerhin keine Probleme mit raffgierigen Bankern gehabt habe:

„Bei aller Kritik, die ich damals schon gegen die DDR vorgebracht habe: 'Es gab in der DDR keine Leute, die sich bereichern und absahnen konnten, nur, weil sie einen Job bei der Bank hatten. Es gab nicht diese Räuber mit Schlips und Kroko-Aktentasche, die in dein Haus kommen und dir sagen, was du tun sollst, damit sie dich möglichst schnell aussaugen können'.“

Viele Jahre nach seiner Übersiedlung erfuhr der Künstler dann, dass er, genau wie viele andere Bürger der DDR, von der Stasi bespitzelt worden war. **Bei der Gauck-Behörde nahm er erstmals Einblick in seine Stasi-Akte und erfuhr so, dass man sieben dicke Aktenordner über ihn gesammelt hatte. **

Manfred Krug in der Bundesrepublik

Im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern, die aus der DDR geflohen waren, gelang es Krug, in der Bundesrepublik an seine Erfolge anzuknüpfen. Der Musiker und Schauspieler zog nach seiner Ausreise in den Westberliner Stadtteil Schöneberg und konnte erste Rollen ergattern. So war er in jenen Tagen in der Kindersendung „Sesamstraße“ zu sehen und wurde schnell zu einem der beliebtesten deutschen Schauspieler.

Manfred Krug spiele in zahlreichen Fernsehserien mit, darunter „Auf Achse“, „Liebling Kreuzberg“ und diverse Folgen der Krimireihe Tatort. Mehrfach wurde er in seiner Rolle als Komissar Peter Brockmöller zum zweitbeliebtesten Tatort-Komissar gewählt. Daneben veröffentlichte der Künstler auch weiterhin CDs – zuletzt ist 2003 die Platte „Sweet Nothings“ erschienen, auf der auch seine Tochter, Fanny Krug, zu hören ist.

Außerdem ist Krug auch als Schriftsteller tätig: So veröffentlichte er mit „Abgehauen“ die Geschichte seiner Ausreise aus der DDR. Außerdem erschien ein Gedichtband Krugs mit dem Titel „66 Gedichte, was soll das?“ und in „Mein schönes Leben“ arbeitet er ebenfalls seine Kindheit und Jugend auf.

Manfred Krug Steckbrief

  • Wann ist Manfred Krugs Geburtsdatum?

Manfred Krug wurde am 8. Februar 1937 als Sohn des Eisenhütten-Ingenieurs Rudolf und dessen Frau Alma geboren.

  • Wo wurde Manfred Krug geboren?

Manfred Krugs Geburtsort ist Duisburg. Doch zog die Familie kurz nach seiner Geburt nach Georgsmarienhütte bei Osnabrück. Während dem Krieg musste die Familie umziehen. Nach 1945 zog er mit seinem Vater nach Duisburg zurück.

  • Wo wohnt Manfred Krug?

Krug lebt seit längerem mit seiner Frau in Berlin-Charlottenburg.

  • Welche Ausbildung hat Manfred Krug?

Manfred Krug absolvierte eine Lehre zum Stahlschmelzer im Stahl- und Walzwerk in Brandenburg an der Havel, dem heutigen Industriemuseum.

  • Ist Manfred Krug verheiratet?

Ja, Manfred Krug ist seit 1963 mit Ottilie Krug verheiratet.

  • Hat Manfred Krug Kinder?

Mit seiner Ehefrau Ottilie hat Manfred Krug drei Kinder. Persönliche Details sind leider nicht bekannt. Nur seine Tochter Fanny Krug ist ebenfalls als Sängerin bekannt geworden.
2002 wurde die Existenz eines nichtehelichen Kindes bekannt.

  • Welche Preise erhielt Manfred Krug?

Manfred Krug erhielt schon den Nationalpreis der DDR 1. Klasse und 2. Klasse, die Verdienstmedaille der DDR, mehrere Goldene Kameras, den Bambi, die Goldene Europa und u.a. das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse 2013.