Coming-Out: Thomas Hitzlsperger ist schwul

Coming-Out

Thomas Hitzlsperger sorgt mit seinem Coming-Out für viel Aufmerksamkeit. Im Profi-Fußball ist Homosexualität immer noch ein Tabuthema. Aber wie sieht es damit eigentlich in der Schlagerwelt aus?

Mutig: als erster Profifußballer spricht Thomas Hitzlsperger öffentlich über seine Homosexualität.

Der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger sprach erstmals öffentlich über seine Homosexualität. Viele Kollegen begrüßen den mutigen Schritt des Fußballers.

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Der erste öffentliche homosexuelle Profifußballer

Thomas Hitzlsperger, ehemaliges Mitglied der deutschen Nationalelf, hat in einem Interview mit der Zeit über seine Homosexualität gesprochen. Das Coming-Out sorgte für große Aufmerksamkeit, da Hitzlsperger der erste prominente deutsche Fußballer ist, der es wagte, öffentlich über seine Homosexualität zu sprechen. In einem Interview mit der Zeit erklärte er, warum er sich zu diesem Schritt entschlossen hat:

„Ich äußere mich zu meiner Homosexualität, weil ich die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen möchte.“

Die Reaktionen der Kollegen

Das Interview wurde innerhalb kürzester Zeit so häufig aufgerufen, dass der Server der Zeit kurzzeitig zum Erliegen kam, berichtete der Dienst Meedia. Zur Stunde erhält der Ex-Profifußballer viele Solidaritätsbekundungen. So schreibt etwa der FC St. Pauli auf dem offiziellen Twitter-Account:

„Mutiger Schritt und wichtiges Zeichen! Hochachtung vor Thomas Hitzlsperger“

Auch sein Kollege Lukas Podolski gratuliert Hitzlsperger auf Twitter zu seiner Entscheidung:

„Brave and right decision. Respect, Thomas Hitzlsperger. His outing is an important sign in our time.“

Toleranz im Sport

In letzter Zeit hat es einige Diskussionen um mehr Toleranz im Sport gegeben: so wurde vielerorts ein Boykott der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi diskutiert, da man mit den rigiden Gesetzen gegen Homosexuelle international nicht einverstanden ist. Viele Politiker entschlossen sich, nicht zu den Spielen zu fahren, darunter Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama. Auch in der Musikwelt regten sich Proteste: so rief etwa die US-Künstlerin Lady Gaga zum Boykott der Spiele auf.

Homosexualität im Schlager

In der heimischen Sportwelt gibt es jetzt mit Hitzlspergers Coming-Out erste Anzeichen dafür, dass sich etwas bewegt in den Köpfen. In der heimischen Schlagerwelt ist Intoleranz hingegen zumindest offiziell kein Thema. Künstler wie die Schwulen-Ikone Marianne Rosenberg und der Münchner Sänger Patrick Lindner, der sich mit seiner Stiftung für homosexuelle Jugendliche einsetzt, sind der beste Beweis dafür. Es wäre wünschenswert, wenn sich diese Haltung dauerhaft auch auf andere Bereiche der Gesellschaft, wie Sport, übertragen könnte.

Das Coming-Out Hitzlspergers gibt Hoffnung, aber es muss sich trotzdem noch viel bewegen.