Mit diesen Doubles lebt er weiter
Vieles spricht dafür, Konzerte mit einem Falco Double zu besuchen. Der wichtigste Grund ist, dass das Idol in seinen Doppelgängern quasi weiterlebt. Und es gibt nicht nur gute Gründe, sondern auch wirklich gute Falco Interpreten!
„Muss ich denn sterben, um zu leben?“ – diese Textzeile aus Falcos Hit „Out of the Dark“ hat Millionen Menschen erschüttert. Zumal der Song 1998 ganz kurze Zeit postum nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Jeder von uns erinnert sich wohl noch genau, wo er sich befand, als er im Radio oder Fernsehen vom tödlichen Autounfall in der Dominikanischen Republik hörte. So plötzlich und unerwartet starb einer der wenigen deutschsprachigen Musik-Weltstars. Johann Hölzel alias Falco – der dank seiner 1982er-Erfolgssingle „Der Kommissar“ oft als erster weißer Rapper bezeichnet wurde. Der mit „Rock Me Amadeus“ das einzige Stück auf deutsch herausbrachte, das je Nummer eins in den US-Billboard-Charts wurde. Seine Hits klingen uns bis heute in den Ohren, sei es „Vienna Calling“, „The Sound of Music“ oder „Jeanny“, das von vielen Radiosendern wegen angeblicher Gewaltverherrlichung nicht gespielt und trotzdem zum Superhit wurde. Und von dem Frank Zander eine brillant-satirische Coverversion herausbrachte.
Johann Hölzel ist tot – es lebe Falco!
Doubles, Fakes oder Coverbands führen oft ein Schattendasein. Anders bei Falco: Den charismatischen Österreicher stellen gute und in ihrer Rolle sehr erfolgreiche Doubles dar. Im Jahr 2000 fand im Wiener Theater Ronacher die Uraufführung der Multimedia-Show „F@alco – A Cyber Show“ statt. Kein Geringerer als der deutsche Film- und Theater-Schauspieler André Eisermann verkörperte den Star in dem Stück über Falcos Leben als Kampf gegen ein Über-Ich. Im selben Jahr gab es die Uraufführung des Musicals „Falco Meets Amadeus“ im Berliner Theater des Westens. Matthias Otte mimte den Sänger.
Falco Doubles: oft Stars statt Fakes
Einer, der als reines Falco Double fast schon selbst ein Star wurde, ist der Münchner Hans-Peter Gill. Er scheint nicht nur Falcos Stimme geerbt zu haben, im Gegenteil: er sieht dem Vorbild auch zum Verwechseln ähnlich. Mehrfach wurde der gelernte Friseur fälschlich für Falco gehalten, was ihn schließlich zu Auftritten motivierte. Seit 10 Jahren geht er erfolgreich auf Tourneen und trat mehrfach im Fernsehen auf.
Große und kleine Falco-Doppelgänger
Hans-Peter Gill ist das einzige von der Falco-Privatstiftung autorisierte Double – doch es gibt noch so etwas wie einen „zweiten Offiziellen“. Sein Name lautet Michael Patrick Simoner. Auch er ist Friseur und betreibt in seinem Wiener Salon eine Art „Falco-Museum“. Dort frisiert er seine Kunden zwischen lauter Fotos, Postern und sonstigen Falco-Devotionalien. Darunter die originale rote Fantasy-Uniformjacke aus dem Video zu „Rock Me Amadeus“. Simoner erhielt sie von Maria Hölzel persönlich – Falcos Mutter. Und am Wochenende, wenn der Salon geschlossen hat, setzt er die Sonnenbrille auf, gelt seine Haare und tritt als sein Idol auf. Als Falco konnte man ihn schon im Vorprogramm der Kastelruther Spatzen oder der Wildecker Herzbuben live erleben.
Natürlich gibt es auch viele Falco Doubles, die es nicht bis auf die ganz großen Bühnen schaffen. Ein Beispiel ist Thomas Thomsen, der mit seiner „Falco Tribute Show“ in Diskotheken bei Stadt- oder Firmenfesten, vor allem in Schleswig Holstein auftritt. Quasi der Falco des hohen Nordens. Und so wie ihn wird es sicherlich überall zwischen Nordsee und Alpen irgendwo „einen“ Falco geben, der mehr oder weniger so aussieht und singt wie sein Vorbild und dazu beiträgt, dass das Wiener Original niemals vergessen wird.
Hans-Peter Gill lässt Falco auch 2017 weiterleben
Der Münchener Hans-Peter Gill mimt seit rund zehn Jahren den Falco. Das macht er so täuschend echt, dass sogar Falco-Fans ihn schon für den verstorbenen Sänger hielten und er mittlerweile deutschlandweit auf Tour unterwegs ist. Auch 2017 wieder.