Den SchlagerPlanet-Lesern gewährt Sonja Weissensteiner alle zwei Wochen persönliche und interessante Einblicke in die Schlagerwelt und erzählt von ihren Begegnungen und ihren Erfahrungen.
Hallo ihr Lieben,
nicht immer läuft der Aufstieg eines österreichischen Sängers so kometenhaft auch außerhalb der Landesgrenzen wie bei Andreas Gabalier. 2009 begann seine Karriere in Österreich mit der Teilnahme am Grand Prix der Volksmusik und bereits im Jahr 2012 holte er sich in Deutschland seinen ersten ECHO ab. Dass es so glatt läuft, wünscht sich wahrscheinlich jeder Künstler, nur leider ist das nicht immer der Fall.
Kaum irgendwo ist der deutsche Schlager so populär wie in Österreich und Österreich hat auch einiges an großartigen Musikern zu bieten. Doch nicht alles was man in Österreich in den Charts findet, schafft das gleiche auch in Deutschland. Nicht jeder Künstler der in Österreich als Star gefeiert wird, kann automatisch auch das deutsche Publikum für sich gewinnen.
Komisch eigentlich, woran mag das wohl liegen, hab ich mir letztes mal gedacht. Finden die österreichischen und deutschen Schlagerfans nicht die gleiche Musik toll?? Nehmen wir zum Beispiel Nik P. und seinen „Stern“.
Vor fast 15 Jahren bin ich ihm damals bei einem Konzert in Österreich begegnet. Die Menschen im Publikum haben ihn gefeiert wie einen Superstar und ja, schon damals haben sie „ein Stern der deinen Namen trägt“ mitgesungen. Auch ich war sofort begeistert, von ihm als Künstler bzw. Sänger und von den Liedern die er schrieb. Fast zehn Jahre blieb er ein Star in Österreich, der große Erfolg in Deutschland blieb aber aus.
Erst 2007, als er „den Stern“ gemeinsam mit DJ Ötzi veröffentlichte, wollte der Knoten platzen. Sein 1998 geschriebener Song „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ belegte 13 Wochen den ersten Platz der deutschen und österreichischen Single Charts. **Nik P. bekam 10-fach Gold für über 1.000.000 verkaufte Singles in Deutschland und erhielt 2008 den deutschen Musikpreis ECHO in der Kategorie “Erfolgreichster Titel International“.* Mittlerweile begeistert er das deutsche Publikum auch ohne DJ Ötzi.
Schenken wir den österreichischen Künstlern vielleicht manchmal zu wenig Aufmerksamkeit und machen es ihnen dadurch nicht unbedingt leicht, sich auf deutschem Boden einen Namen zu machen?
Könnte sein, und gerade deshalb möchte ich ihnen heute einen Künstler ans Herz legen, der in Österreich bereits ein Star in der Branche ist, den man hierzulande aber noch nicht so wirklich kennt.
Udo Wenders saß letztens bei mir in „Schlager & Co. extra“. Vor 5 Jahren machte er erstmals beim Grand Prix der Volksmusik auf sich aufmerksam und wird seither das Image als „Volksmusikant“ in Deutschland nicht wirklich los.
„Viele Radioredakteure glauben, ich mach volkstümliche Musik und geben dadurch meinen Titeln keine richtige Chance...“, so der Künstler. „Ich würde sehr gerne noch viel öfter in Deutschland auftreten und hoffe, dass es mir gelingt das Publikum hier irgendwann genau so mit meinen Schlagern zu begeistern wir in meiner Heimat Österreich.“
Sollte eigentlich kein Problem sein. Seine markante, tiefe Stimme hat Wiedererkennungswert und er selbst ist ein unheimlich sympathischer Kollege. Vor gerade mal einer Woche erschien sein neues Album „Weltberühmt“ und ich kann Ihnen nur einen Tipp geben: hören sie mal rein.
In Österreich füllt Udo Wenders bereits Hallen und ist ein unheimlich gefragter Künstler, warum sollte ihm das nicht auch irgendwann in Deutschland gelingen? Muss ja nicht unbedingt genauso lange dauern wie bei Nik P., oder? Ich würde es ihm wünschen.
Bis zum nächsten Mal,
Eure Sonja
Kennt Ihr schon die Sonja Weissensteiner Kolumne über Michael Wendler privat?