Durch die Castingshow zum Star?
Wer träumt davon nicht? Auf einer großen Bühne stehen, den Blick über ein Meer von Menschen schweifen lassen, die nur gekommen sind um ihren Star live zu erleben und ihm zuzujubeln. Der Weg dorthin kann lang und beschwerlich sein.
Warum also nicht die Chance ergreifen, sich von Anfang an auf einer großen Bühne und vor einer namhaften Jury beweisen und direkt ins Fernsehen kommen? Die Aussicht auf einen gutplatzierten Chart-Hit ist es, die jedes Jahr zahlreiche Musiker antreibt an Castingshows teilzunehmen. Wenn auch Du unter diesen Sehnsuchtsvollen bist – wir haben uns für Dich mal einen Überblick über die bekanntesten Formate verschafft.
- DSDS Deutschland sucht den Superstar
DSDS ist wohl DIE bekannteste Castingshow in Deutschland und schlug schon bei ihrer Erstausstrahlung ein wie eine Bombe. Daran war sicher maßgeblich Poptitan Dieter Bohlen beteiligt, der so manche Kandidaten mit seinen knallharten Sprüchen aus der Fassung brachte und die Zuschauerschaft bis heute spaltet – nämlich amüsiert oder empört. Seit dem ersten DSDS-Sieger, Alexander Klaws, läuft auf der RTL-Website nun mittlerweile schon das Bewerbungsverfahren für die 15. Staffel 2015.
Die Teilnehmer/innen bereiten für das erste Casting mehrere Lieder vor, die sie a capella oder mit Instrument vortragen. Wenn sie hier und in den darauffolgenden „Recalls“ überzeugen, dürfen die Kandidaten/innen in den Liveshows performen. Letztlich wählen die Fernsehzuschauer den finalen Superstar, dem ein Künstlerexklusivvertrag und ein Preisgeld in Höhe von 500.000 Euro winken.
- Rising Star
Rising Star ist RTLs brandneues Castingformat für begabte Sänger und Sängerinnen und läuft erstmals 2014 an. Teilnehmen können einzelne Künstler, aber auch Bands, die live gegeneinander auftreten. Eine Besonderheit im Vergleich zu DSDS und Das Supertalent ist, dass die Zuschauer von Anfang an ein Mitbestimmungsrecht haben: Dazu müssen sie sich lediglich die kostenlose sogenannte „INSIDE App“ aufs Handy laden, über die sie die Auftritte, die ihnen am besten gefallen, bewerten.
Die Gesichter der jeweiligen Unterstützer erscheinen live noch während der Performance auf einer großen LED-Wand. Je mehr Gesichter auf der LED-Wand erscheinen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Wand hebt und der jeweilige Künstler weiter ist. Wer die Show gewinnt, darf sich über einen Plattenvertrag freuen sowie über ein Musikstipendium.
- Das Supertalent
„Das Supertalent“ ist eine von insgesamt drei Castingformaten des Senders RTL. Anders als bei DSDS oder Rising Star treten nicht nur Sänger/innen gegeneinander an, sondern Menschen mit besonderen Begabungen aller Art.
Eine Jury entscheidet hier während der jeweiligen Bühnenperformance mittels Buzzer, ob die Kandidaten/innen weiterkommen. Das letztendliche „Supertalent“ gewinnt 100.000 Euro, dazu muss es aber vom Fernsehpublikum per Telefonvoting erst in die Halbfinalshows und dann im Finale gewählt werden.
- The Voice of Germany
The Voice of Germany ist eine Musikshow der Sender SAT.1 und ProSieben. Ganz im Vordergrund der Show sollen nur der Gesang und die Stimme stehen. Sie hat bisher drei Talente zum Sieg geführt: Ivy Quainoo, Nick Howard und in der dritten Staffel 2013 Andreas Kümmert.
Statt nur von einer Jury bewertet und ausgesiebt zu werden, bekommen die einzelnen Teilnehmer/innen Unterstützung und Training von Coaches, die selbst namhafte Musikgrößen, wie z.B. The BossHoss, Xavier Naidoo oder Nena sind.
Die Coaches betreuen jeweils ein eigenes Kandidaten/innen-Team: Dieses bildet sich zuerst in den sogenannten Blind Auditions (die Sänger/innen performen einen Song, die Coaches sehen sie dabei aber nicht und geben ihr „Ja“ nur nach Gehör) und verkleinert sich durch die darauffolgenden „Battle Shows“. Dabei müssen beispielsweise zwei Mitglieder eines Teams ein Lied zusammen vorführen (und später in den „Cross Battles“ auch zwei Mitglieder aus verschiedenen Teams) - es kommt aber nur die überzeugendere Person weiter.
Im Finale treten die letzten 4 Finalisten sogar noch mit ihren Coaches und internationalen Stars wie James Blunt oder Tom Odell auf, es entscheiden aber allein die Fernsehzuschauer per Voting, wer die Siegerstimme bei „Voice of Germany“ wird.
- X-Factor
Eine weitere Castingshow, die 2012 aber eingestellt wurde, war X-Factor auf dem Sender VOX. Auch hier mussten sich Gesangstalente in verschiedenen Auswahlverfahren beweisen. Zum Schluss standen die „Liveshows“ an, in denen die Sänger/innen mit den wenigsten Zuschauerstimmen im Duell gegeneinander antraten, dann aber je nach Jury-Entschluss weiterkamen oder nicht. Der finale Sieger wurde dann aber alleine durch das Fernsehpublikum bestimmt.
Was sollte man also bedenken?
Wie man an den einzelnen Casting-Formaten sieht, ist auch hier eine Teilnahme kein Zuckerschlecken. Wer überlegt, sich als Kandidat/in zu bewerben, sollte im Vorfeld abwägen ob und wie er mit den anstehenden Herausforderungen umgehen kann – mit dem öffentlichen Performen vor einem landesweiten oder internationalen Publikum, dem Wettbewerbsdruck und der beständigen Gefahr auszuscheiden.
Außerdem sollte man auch bei all dem Glamour, der einem während der Shows zuteil kommen mag, bedenken, dass man auch als Sieger nicht unbedingt einen Nummer 1 Chart-Hit und eine lange erfolgreiche Gesangskarriere garantiert bekommt.