Volksmusik verbannt – Zielgruppe verkannt
Beim BR1 soll der Enzian zukünftig nicht mehr blau blühen. Und auch das Echo der Trompeten soll leise verstummen. Es ist nicht der erste öffentlich-rechtliche Sender, der die Volksmusik aus dem Programm wirft…
Nach der „Stadlshow“ geht es jetzt dem nächsten Volksmusikformat an den Kragen: Diesmal im Hörfunk. Besonders brisant: Der Schunkelmusik wird eine öffentlich-rechtliche UKW-Bühne genommen. Ein Bereich, in dem auch der Schlager immer wieder mit Ablehnung gestraft wurde.
Der Radiosender Bayern 1 möchte ab Pfingsten alle Blasmusik- und Volksmusikangebote streichen. Formatbrüche zu Pop und Rock wolle das Radio damit vermeiden. Stattdessen sollen die Sendungen auf das digitale Angebot auf BR Heimat verlegt werden. Dort läuft bereits aktuell ausschließlich volkstümliche Musik – allerdings ohne UKW-Frequenz.
Große Kritik aus dem Landtag
Schon jetzt stößt die Entscheidung auf große Kritik. Auch der bayrische Landtag mischte sich in die Debatte ein, einzelne Fraktionen starteten Unterschriftenaktionen. Indes sieht Bayern 1 keinen Anlass zur Kritik. Selbstbewusst schreiben sie auf Facebook: „Bayern 1 ohne Volksmusik ist beliebt und BR Heimat nur mit Volksmusik ist beliebt. Mischmasch dagegen weniger.“ Im Rundfunk bricht nun eine weitere Volksmusik-Sendung weg die über Autoradios und UKW-Geräte Millionen Menschen erreichte.
Volksmusik im Webradio
Im Internet hingegen feiert die Volksmusik fröhliche Urstände. Mit 100% Volksmusik bietet auch SchlagerPlanet Radio ein Programm rund um volkstümliche Lieder. Die Nachfrage nach dem Nieschensender wächst laufend und konstant, wie die Hörerzahlen des Webradios beweisen. Dieser konnte innerhalb von zwei Monaten seine Hörerzahlen mehr als verdoppeln.