"Man muss über den Tellerrand schauen können!"
Beruf und Ausbildung für Tontechniker verlangen neben technischem Know-How und musikalischem Gespür noch einiges mehr. Jochen Sachse von der HOFA hat uns verraten was...
SchlagerPlanet: In Ihren Tonstudios beschäftigen Sie eine Reihe von Mitarbeitern. Welche Anforderungen müssen diese generell erfüllen und was ist HOFA als Arbeitgeber wichtig?
Jochen Sachse: Wir haben hier ein sehr heterogenes Team: Audio Engineers mit vielen Jahren Berufserfahrung arbeiten neben jungen Berufseinsteigern und Auszubildenden. Uns ist dabei wichtig, dass die Mitarbeiter einen Bezug zum kreativen Arbeiten haben - z.B. ein Instrument spielen - und sich aber auch modernen Techniken und Arbeitsumfeldern gegenüber aufgeschlossen zeigen.
SP: Sie bieten im HOFA College auch (Fern-)Kurse zum Tontechniker an. Wie läuft so ein Studium ab und an wen richtet sich das Angebot?
J.S.: Kern des Angebotes bilden die staatlich zertifizierten Tontechnik-Fernkurse BASIX und PRO. Der Halbjahres- BASIX-Kurs ist dabei für Anfänger, der einjährige PRO-Kurs für Fortgeschrittene konzipiert.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, verschiedene 2-monatige Kurzkurse zu belegen - entweder als Ergänzung zu den Kursen PRO und BASIX oder ganz einfach als vertiefende Kurse in einem bestimmten Fachgebiet.
Alle Kurse beinhalten schriftliches Lehrmaterial, Hörbeispiele & Praxisaufgaben, Mixanalysen, den Zugang zum HOFA Online-Campus und die Teilnahmeberechtigung an zahlreichen vertiefenden Workshops in den HOFA-Studios. Als Teil der Tontechnik-Fernkurse von HOFA sind diese freiwilligen Workshops nicht prüfungsrelevant, aber eine sinnvolle und praxisnahe Ergänzung zu den Lerninhalten der Kurse und des Online-Campus.
Das Fernkurs Bundle COMPLETE bildet das Komplett-Paket aus den beiden Haupt- und den 4 Kurzkursen und geht über eine Dauer von 2 Jahren.
Alle Kursteilnehmer erhalten Zertifikate, der PRO-Kurs schließt mit dem Zertifikat zum HOFA Audio-Engineer ab (nach bestandener Zwischen- und Abschluss-Prüfung).
SP: Wie sorgen Sie für den nötigen Praxisbezug, wenn es im Fernlehrgang stattfindet?
J.S.: Die HOFA-College Kurse haben ihren Ursprung in den HOFA-Studios - der ganz reale Studioalltag stand also Pate für die Lerninhalte.
Neben theoretischem Hintergrundwissen wird sehr viel praktisches Know-How vermittelt, auch in Form von vielen Video-Tutorials im Online-Campus. Außerdem sind in jeder Lerneinheit zahlreiche Praxisaufgaben, Klangbeispiele und andere multimediale Inhalte enthalten. Im PRO-Kurs sind zum Beispiel in jeder Lerneinheit die Einzelspuren von zwei Studioproduktionen dabei, die man selber mischen und zur Analyse an uns zurückschicken kann. Auch die oben erwähnten Studioworkshops sind natürlich enorm praxisnah: die Workshops finden in Regie- und Aufnahmeräumen statt, die Tutoren sind Audio-Profis mit langjähriger Berufserfahrung. Ganz wichtig ist in dieser Hinsicht zudem der Telefon- & Mail-Support: Über die gesamte Kursdauer steht jedem HOFA-Studenten ein Team professioneller Audio-Engineers unentgeltlich mit Rat und Tat zur Seite.
SP: Wie sehen heutzutage die Berufs- und Karrierechancen in dem Bereich Tontechnik aus und wo können Absolventen tätig werden?
J.S.: Der Bereich Tontechnik ist extrem vielfältig: neben dem "klassischen" Tonstudio gibt es Tätigkeitsfelder beim Rundfunk, Fernsehen oder in der Beschallungs-Branche, also Live-Sound bei Veranstaltungen oder auch im Theater.
Gleichzeitig ist es so, dass von Tontechnikern mittlerweile eine gewisse Flexibilität erwartet wird - man muss da auch "über den Tellerrand schauen" können. Sich als Tontechniker auch ein bisschen mit Bildbearbeitung und Internet auszukennen, ist sicher kein Schaden.
Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Sachse für das spannende Interview!