Das Ende der gräflichen Zeiten

Geboren um zu leben

In knapp einem Monat ist es soweit. Dann gibt es ein letztes Abschiedskonzert von Unheilig. Einen Tag später wird die Band Geschichte sein – das hat der Graf vor knapp zwei Jahren verkündet. Daher werfen wir heute einen Blick zurück.

Die Fans werden den Grafen vermissen.

Lange galt Unheilig als Geheimtipp, obwohl die Band bereits kräftig Alben veröffentlichte und bei zahlreichen Festivals spielte. Das änderte sich jedoch in der inzwischen 17 Jahre langen Geschichte der Band, seit der Gründung um den Grafen im Jahre 1999.

Der besondere Klang

Unheilig legt Wert auf den Klang. Das hören wir schon an der sonoren Stimme des Grafen. Die wird immer von besonderen Melodien unterstützt. Der Hit „Geboren um zu leben“ beruht auf Harmonien zum Soundtrack von dem französischen Film „Die Fabelhafte Welt der Amelie“. Dabei bewegt sich Unheilig zwischen verschiedenen Stilen hin und her, die Songtexte sind aber meistens auf Deutsch. Sie sind ein weiterer Beweis dafür, dass tolle Texte und die deutsche Muttersprache kein Gegensatz sein müssen.

Größter Erfolg

Der kommerzielle Erfolg für Unheilig kam spät. Ende Januar 2010 erschien die Single „Geboren um zu leben“ vom späteren Album „Große Freiheit“. Der 3:50 Minuten lange Song schaffte es in Deutschland auf den zweiten Platz. Auch in Österreich hielt sich das gefühlvolle Lied in den Top Ten. Das Album erhielt Platin und landete auf dem ersten Platz, genau wie auch die nachfolgenden Alben „Lichter der Stadt“ und „Gipfelstürmer“. Es wurde so berühmt, dass es mehrfach parodiert wurde, unter anderem von Otto Walkes oder den Wise Guys.

Der Hit von Unheilig in einer gefühlvollen Version. Mit Cassandra Steen bei „MTV Unplugged“.
©YouTube/Unheilig

Mit dem Hit begann auch der schon lange überfällige Preis-Regen. „Bambi“, „Comet“, „die Goldene Kamera“, „ECHO“ – Unheilig bekam viele Auszeichnungen und gewann schließlich auch den „Bundesvision Song Contest“.

Das letzte Mal in Köln

Eines der schönsten und zugleich traurigsten Konzerte findet am 10. September statt. An diesem Samstag gibt Unheilig das letzte Konzert. Noch einmal haben die Fans im Kölner Rhein-Energie-Stadion die Möglichkeit, die Band um den Grafen live zu erleben. Der Graf hatte in einem offenen Brief Anfang Oktober 2014 das lange Ende bekannt gegeben.

Die Single „Zeit zu gehen“ und das dazu passende Musikvideo.
©YouTube/Unheilig

„Der letzte Vorhang wird erst dann fallen, wenn wir uns alle gebührend voneinander verabschiedet haben“, versprach der Graf in dem Abschiedsbrief und kündigte an: „Ich möchte zusammen mit Euch allen diesen Abschied auf den noch kommenden Konzerten bewusst erleben und feiern, um auch noch Jahre später auf eine wirklich außergewöhnliche Zeit zurückblicken zu können.“ Wenn nun im Herbst wirklich das letzte Konzert über die Bühne geht, dann liegt fast ein Jahr hinter der Aachener Musikgruppe, in dem sie unter dem Motto „Zeit zu gehen –Die Abschiedstournee“ auf Konzertreise quer durch die Republik unterwegs war. Viele Menschen haben in ausverkauften Hallen noch einmal die Chance genutzt die Musiker von Nahem zu erleben.

Die Zeit danach

Unheilig mag nach dem Ende der Band keine aktuellen Titel mehr produzieren, doch den Fans bleibt die Musik. „Ich möchte euch alle bitten, die Botschaft meiner Texte und Songs mit all den positiven Werten in die Zukunft zu tragen und an Eure Liebsten weiter zu geben“, ruft der Graf seine Anhänger im Internet auf. Schreibt uns in diesem Sinne einen Kommentar, welches Euer Lieblingssong von Unheilig ist.