Was wäre bloß die Schlagerwelt ohne die Hits von Drafi Deutscher? Auch wenn der Ausnahmekünstler seit 2006 nicht mehr unter uns weilt, so darf man sich dennoch nach wie vor an seiner Musik und seiner Leidenschaft erfreuen. Es klingt vielleicht vereinfacht ausgedrückt, aber am Beispiel von Drafi Deutscher kann man spüren, dass Symphonie und Lebensgefühl auch nach dem Tod hinaus andauern können. Seine hinterlassene Musik ist sicherlich ein kleiner Trost für alle Fans, die heute nur all zu gerne auf Konzerte von Drafi Deutscher gehen würden.
Eine steinige Karriere
Doch dass er unvergessen bleibt, ist der Verdienst einer großen und steinigen Karriere. Drafi hatte es alles andere als leicht. Am 9. Mai 1946 im Stadtteil Berlin-Charlottenburg wurde er geboren, knapp ein Jahr nach Kriegsende. Das Charlottenburg von damals erkennt man heute kaum wieder. Wo sich heute die teuren Designerläden aneinanderreihen, hatte der Krieg damals sichtbare Spuren hinterlassen. Das Leid der Familien war allgegenwärtig – und auch die starke Armut. Drafi Deutscher wuchs in einfachen Verhältnissen bei seiner Großmutter auf. Doch etwas kostbares war ihm mitgegeben worden: Talent.
Sein Vater Emmerich Kálmán war ein großer ungarischer Komponist und hatte eine unbändige Leidenschaft für Operetten. Auch wenn er ihn nie kennen lernte, so war ihm seine Passion zur Musik vererbt worden. Aus Drafi Deutscher sollte mal ein großer Sänger werden. Nach der Schule schlug er sich jedoch mehr schlecht als recht durchs Leben. Erst in den 60er Jahren wurden Profis auf ihn aufmerksam und es kam zum ersten Vertrag. Was dann folgte, ging in die Geschichte ein: „Heute male ich dein Bild, Cindy Lou“, „Keep Smiling“ und schlussendlich der Riesenhit „Marmor, Stein und Eisen bricht“.
Drafi Deutscher - unvergessen
Man kann durchaus davon ausgehen, dass es kaum jemanden gibt, der zumindest die ersten Zeilen von „Marmor, Stein und Eisen bricht“ nicht mitsingen kann. Auch Jahrzehnte nach der Veröffentlichung ist es ein Song, der auf jeder guten Schlager-Party gespielt wird. Viele werden auch sicherlich noch den Song „Guardian Angel“ kennen, der sich 19 Wochen lang auf Platz 2 der deutschen Charts hielt. Es sind Hits, die unvergessen bleiben.
Verstorben in Frankfurt am Main
Heute jährt sich zum zehnten Mal der Todestag Drafi Deutschers. Im Mai 2016 litt der Musiker an einer Lungenentzündung und bekam darauf folgend einen Herzinfarkt. Am 09. Juni 2006 verstarb er in einem Krankenhaus in Frankfurt am Main und wurde auf dem Parkfriedhof in Berlin-Lichterfelde beerdigt. Bis zum heutigen Tag legen Fans zu seinem Gedenken Blumen auf das Grab nieder.