Musik verbindet – das zeigt vor allem der Mauerfall und die Lieder, die auch noch heute, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung in Ost und West, noch gesungen werden. Viele deutsche Künstler lieferten Hymnen zum Mauerfall. Sowohl ostdeutsche als auch westdeutsche aber auch internationale Musiker gelten mit ihren Songs als Ikonen des Mauerfalls. Pink Floyd, David Hasselhoff und Nena veröffentlichten Songs, die heute mit dem Ereignis assoziiert werden. Exemplarisch für die vielen Wiedervereinigungs-Melodien können drei Lieder deutscher Musiker gelten, die verschiedenen Facetten der friedlichen Revolution verkörpern.
Sieben Brücken verbinden Deutschland
Den Song „Über sieben Brücken musst du gehn“ sang bereits vor Mauerfall die ostdeutsche Band Karat. Als Band der DDR und als beliebte Rockband heute steht Karat wie nur wenige Bands für die Wende und ein auch musikalisch vereintes Deutschland. Vor allem Peter Maffay brachte den Song nach Westdeutschland. Das Lied, das auf eine Liebesgeschichte von Helmut Richter aufbaut, handelt von einer unglücklichen Liebe zwischen einem Polen und einer Deutschen. Die sieben Brücken stehen auch hier für Zuversicht und Hoffnung in der Zukunft – ein Gedanke, der dem der Wiedervereinigung sehr nahe steht.
„Über sieben Brücken musst du gehen
sieben dunkle Jahre überstehn,
siebenmal wirst du die Asche sein,
aber einmal auch der helle Schein“
Wind des Wandels weht
Einer der am meisten mit dem Mauerfall assoziierten Songs wurde tatsächlich erst nach der Wende veröffentlicht. Nach einem Auftritt in Moskau 1989 fühlten sich die Scorpions, eine deutsche Rockband aus Hannover, für „Wind of Change“ und das obligatorische Pfeif-Intro inspiriert. Im Gegensatz Karat und Peter Maffay stellen die Scorpions vor allem den Wandel durch die Wende in den Mittelpunkt, die den Menschen mehr Freiheit und neue Möglichkeiten eröffnet.
„The wind of change blows straight
Into the face of time
Like a storm wind that will ring
The freedom bell for peace of mind“
Endlich Freiheit
Die stille Hymne „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen stellt eine weitere Errungenschaft der Wiedervereinigung heraus. Die „Freiheit“, nach der Menschen seither streben. Ein vormals gespaltenes Land findet zusammen. In dem Lied beschreibt der Düsseldorfer den Weg zur Freiheit, den er besonders plakativ darstellt, in dem er nur ein Wort im Refrain zum Ende hin austauscht. Demnach „fehlte“ vor der Wende die Freiheit und jetzt da sie dort ist, ist sie das einzige was „zählt“. Damit stellt Westernhagen die Freiheit als größtes Gut der Menschen dar.
„Alle, die von Freiheit träumen
Sollen's Feiern nicht versäumen,
sollen tanzen auch auf Gräbern.
Freiheit, Freiheit
Ist das einzige, was zählt.“