Kölle Alaaf? Von wegen: Im Süden geht die Post ab!

Fasching in Süddeutschland - Sitten und Bräuche

Fastnachtsdienstag

Wenn in den Karnevalshochburgen Düsseldorf, Mainz und Köln die Post ab geht, dann muss sich der Rest von Deutschland nicht verstecken. Im Süden der Republik wird Fasching gefeiert und auch hier gibt es ganz viele eigene Sitten und Bräuche.

Fastnachtstreiben
Mit bunten Masken gehen die Faschingswütigen auf die Straße.

In Süddeutschland, aber auch in der Schweiz und in Österreich, heißt die närrische Zeit nicht Karneval sondern "Fas(t)nacht". Oft sieht man in der Fastnachtszeit Menschen mit Masken durch die Straßen ziehen. Diese Masken sollen Angst machen und Dämonen und Geister vetreiben. Auch Hexen mit ihren Besen kann man sehen. Manche der Gestalten tragen auch Glocken oder Peitschen, mit denen sie viel Lärm machen.

Der Brauch besagt, dass man damit die bösen Geister vertreibt, die die Ernte bedrohen. Und die guten Geister sollten geweckt werden, denn sie bringen den Frühling! In der Fastnacht geht es also auch um den großen Wetterwechsel in der Natur: Der Winter wird vom Frühling abgelöst, die Geister der dunklen Jahreszeit sollen mit dem wilden Treiben, den Masken und dem Lärm verjagt werden. Doch auch wenn wir nicht mehr an Dämonen und Geister glauben, die alten Bräuche haben sich in einigen Regionen bis heute gehalten!

In München sind beispielsweise die Marktweiber auf dem Viktualienmarkt unterwegs und fordern die Männer zum Tanz auf. Im Schwarzwald gibt es die "Fasnet" und ihre Bräuche: Hier treiben bis in in die späten Tage des Februars unheimliche Gestalten ihr Unwesen. Besonders auffallend in dieser Region sind die Masken, die Maidli sowie die Farben.

Da nach der Faschingszeit bekanntlich die Fastenzeit kommt, wird nochmal so richtig geschlemmt: Deftige Fastnachtsspeisen kommen auf den Tisch! Das hat folgenden Ursprung: Wenn das Ende des Winters in Sicht war, konnte man unbesorgt den Rest der Wintervorräte aufbrauchen und sich für die Fastenzeit stärken.

Am morgigen Aschermittwoch ist dann die närrische Zeit vorbei. Es beginnt die Fastenzeit, die bis zum Karsamstag anhält. Deshalb heißt es heute noch ein letztes Mal die narrische Zeit genießen und Feiern bis zum Abwinken!

Sarah Köhler
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