Alexandra: Im Gedenken an einen großen Star

Todestag

Der Todestag von Alexandra, die mit Liedern wie „Sehnsucht“ berühmt wurde, jährt sich heute zum 51. Mal. Wir werfen einen Blick auf das bewegte Leben der Sängerin und die Mythen um ihren Tod.

Die Todesursache von Alexandra ist Gegenstand zahlreicher Spekulationen.

Heute, im Juli 1969 kam die, gerade einmal 27-jährige Sängerin Alexandra ums Leben. Um ihren Tod ranken sich bis heute viele Gerüchte und Verschwörungstheorien: Alexandra stand angeblich mit Geheimdiensten in Kontakt, mysteriöse Liebhaber und ihre Tablettensucht tun das Übrige, um die Gerüchte zu befeuern.

Alexandra war zweifellos eine ungewöhnliche Figur, selbstbestimmt für ihre Zeit, ambitioniert, intelligent. Eigentlich fand sie ihm Schlager nie ihre Heimat, wollte Chansons singen, anspruchsvolle Kunst machen.

Ihren Hit „Sehnsucht“ hat Alexandra gehasst!

Als sie mit 25 Jahren mit den Liedern „Zigeunerjunge“ und „Sehnsucht“ ihren Durchbruch hat, ist sie unzufrieden. Sie mag den folkloristischen Anstrich der Stücke nicht, das Lied „Sehnsucht“ soll sie gehasst haben, erzählt später ihr Produzent, nur ein einziges Mal habe sie das Stück unter Tränen für eine Plattenaufnahme gesungen.

Kein Wunder, dass Alexandra versucht, sich umzuorientieren: Sie sucht Kontakt zu den französischen Chanson-Sängern wie Salvatore Adamo, Gilbert Bécaud und Yves Montand. Sie unternimmt eine Reise nach Brasilien, um mit Carlos Jobim zusammenzuarbeiten.

Alexandra will selbst komponieren und niemandes Marionette sein

Eigentlich möchte Alexandra selbst komponieren. Aus ihrer Zusammenarbeit mit Udo Jürgens entstehen zwei Lieder, an denen Alexandra auch als Komponistin mitgewirkt hat: „Nur einen Sommer lang“ und „Illusionen“. Dies ist das Problem, mit dem die Künstlerin zu kämpfen hat: Eine Schlagersängerin, die im Nachkriegsmief der 60er Jahre selbstbestimmt über ihr Werk verfügt, ihre eigenen Lieder schreibt, ist nicht gerne gesehen. Die Produzenten wollten eine gefügige Marionette, die ihre Einkommen sichert – eigenständige künstlerische Entscheidungen, noch dazu von einer Frau, bedrohen Komponisten und Produzenten.

Dies ist vermutlich auch einer der Gründe, warum Alexandra zu ihrer Zeit als „Zicke“, als schwierig und launisch galt – ihre zahlreichen Liebhaber tun das Übrige, um den Ruf zu verfestigen. Sie wird tablettensüchtig, leidet unter Depressionen. Bis zu jenem Tag im Juli 1969 als sie zusammen mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Sohn einen Autounfall hat.

Der tragische Autounfall

Alexandra ist von Hamburg nach Sylt unterwegs, sie möchte sich ein paar Tage Auszeit nehmen, soeben hat sie einen neuen Plattenvertrag erhalten. Auf einer schwer einsehbaren Kreuzung missachtet sie die Vorfahrt, ihr Wagen wird von einem LKW erfasst und von dem schweren Gefährt 20 Meter über die Fahrbahn geschoben, bevor er im Graben neben der Fahrbahn zum Stehen kommt. Alexandra stirbt noch am Unfallort, ihre Mutter wenig später im Krankenhaus. Ihr Sohn Alexander überlebt den Unfall mit leichten Verletzungen.

Der Tod und die Spekulationen

Ihr Tod bietet Anlass für zahlreiche Spekulationen: Ihr damaliger Geliebter, Pierre Lafaire, soll für den US-Geheimdienst tätig gewesen sein, auch bei Alexandra selbst wurden Verbindungen zu Geheimdiensten vermutet. Der Regisseur und Dramaturg Marc Boettcher, der umfassende Recherchen zu den Umständen von Alexandras Tod anstellte, klagte darüber, aufgrund seiner Nachforschungen mehrfach bedroht worden zu sein. Zudem berichtet er, dass wichtiges Beweismaterial spurlos verschwunden sei.

Ob an den Spekulationen etwas dran ist? In den Herzen der Fans lebt die Künstlerin mit der dunklen, geheimnisvollen Stimme jedenfalls weiter: Am Unfallort werden bis heute von Fans Blumen niedergelegt.