Maskiert in der Lagunenstadt

Ruhige Töne

Neben Köln ist sicherlich Venedig die europäische Stadt, die für ihren Karneval berühmt ist. Die närrischen Tage verbringt man in der italienischen Stadt aber anders, als im Rheinland. Das venezianische närrische Treiben bringen wir Euch näher.

Es ist wieder Karneval! Venedig lässt das bunte Treiben aber ein wenig anders aussehen, als hierzulande.

Neben dem Karneval in Rio, ist der Karneval im norditalienischen Venedig vermutlich die berühmteste Karnevalsveranstaltung der Welt. Tausende Touristen aus ganz Europa kommen jährlich in die Lagunenstadt um das Treiben rund um den Markusplatz zu bestaunen. Der Ursprung des Festes soll bis in die Antike reichen.

Karnevalszeit

Die gesamte Karnevalszeit in Venedig dauerte früher von dem Fest der Heiligen Drei Könige – also vom 06. Januar – bis zum Aschermittwoch. Die ersten Feierlichkeiten sollen ursprünglich bereits in der Antike stattgefunden haben. Erst im 11. Jahrhundert wird das erste Karnevalsfest erwähnt und entwickelt sich bis zu seiner Blüte im 18. Jahrhundert, wo das Maskenfest zum Selbstverständnis des eigenständigen Venedigs gehörte. Danach verschwand in Venedig der Karneval vor allem in die privaten Haushalte. Ein Neustart des öffentlichen Karnevals gelang 1976 und dauert nun zehn Tage lang bis Aschermittwoch.

Besondere Stimmung

Begonnen wird der Karneval in Venedig mit dem Engelsflug, bei dem ein Engel von dem fast 100 Meter hohen Campanile fliegt. Dann streifen auch viele Privatpersonen in ihren Märchenhaften Kostümen und den Faschingsmasken durch die Stadt. Dabei ist eine eigenartige Stimmung in der Stadt. Es ist nicht das närrische, was die Stadt beherrscht, sondern das mysthische der nebligen Februartage. An jeder Ecke der Stadt posieren einzelne Gestalten, fast unbeeindruckt von den anderen Menschen, um sich fotografieren oder bestaunen zu lassen.

Maskenspiel

Dabei gibt es auch in Venedig – genau wie in Brasilien – einen Preis. Gesucht wird das beste Kostüm. Die Kostüme beinhalten auch vor allem Masken. Das Gesicht wird also nicht wie in Deutschland bemalt, sondern maskiert. So mancher Edelmann mag sich schon früher so unter das Volk gemischt haben. Eine besondere Maske war die Schnabelmaske beim Karneval in Venedig, die ihren Ursprung in der Zeit des Schwarzen Tod hatten. Gefüllt mit duftenden Tüchern sollten sie vor der Pest schützen. Auch außerhalb des Karnevals waren Masken früher sehr beliebt.

Wart Ihr schon einmal in Venedig? Karneval bietet vielleicht einen guten Anlass um der Geschichte der närrischen Zeit, dort auf den Grund zu gehen.