Die Regeln, wenn Europa in Wien singt

ESC: Regeln und die Stars

„ESC“

Der „Eurovision Song Contest“ 2015 steht vor der Tür! Wir sind gespannt, wer in diesem Jahr das Rennen macht und bereiten Euch schon mal auf das Event vor: Hier beantworten wir alle Fragen rund um den Songcontest und zeigen Euch die „ESC“-Regeln auf.

Eurovision 2015 Regeln
Wer die deutsche Hoffnung beim „ESC“ ist, bleibt noch unklar. Die Regeln stehen bereits fest.

Am 23. Mai findet der 60. „Eurovision Song Contest“ in der österreichischen Hauptstadt Wien statt. Wen Deutschland dieses Jahr ins Rennen schickt, bleibt noch unklar. Für den Vorentscheid am 5. März stehen aber bereits sieben Kandidaten fest. Ein weiterer Newcomer wird sich durch eine Wildcard qualifizieren können. Ein Aspekt, der nicht vernachlässigt werden sollte: Im vergangenen Jahr konnte sich Elaiza überraschend gegen die bekannten Acts durchsetzen und fuhr für Deutschland nach Kopenhagen.

Wichtig ist es natürlich auch zu wissen, was genau die „European Song Contest“ Regeln sind, wie bewertet wird und wer genau entscheiden darf, welches Land die Nase vorne hat.Damit Ihr fleißig mitvoten könnt, findet Ihr hier eine Antwort auf die wichtigsten Fragen zu den Regeln des Musikwettbewerbs.

Warum ist Deutschland eigentlich jedes Jahr dabei und andere Länder nicht?

Im Gegensatz zu Deutschland gehören andere Länder, beispielsweise Österreich, nicht zu den größten sogenannten EBU-Geldgebern. Eben jene sind die Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien – ihnen ist ein Startplatz im Finale garantiert. Auch das Titelverteidigerland hat jedes Jahr den Platz im großen Finale sicher.

Die übrigen Plätze gehen an die jeweils zehn besten Teilnehmer aus den beiden Halbfinal-Shows. Auch bei Halbfinal-Shows, bei welchen es jedes Jahr wieder eine Menge nette und auch kuriose Beiträge zu sehen gibt, kann bereits abgestimmt werden und somit beeinflusst werden, wer im großen Finale antritt.

Wer kürt den Sieger des „Eurovision Song Contest“?

In den beiden Halbfinalrunden setzt sich das Voting zu 50 Prozent aus Jury- und zu 50 Prozent aus Televotings zusammen. Abstimmen lohnt sich also! Für das Finale gelten die selben Regeln. Sollten zwei Länder allerdings die gleiche Punktzahl bekommen, bekommt das Land die höhere Punktzahl, das vom Publikum höher bewertet worden ist. Für sein eigenes Land kann man beim Musikwettbewerb nicht abstimmen. Hintergrund ist, dass der Reiz der Höchstbewertung von zwölf Punkten nicht verloren gehen soll.

Wer sitzt in der Jury?

In die Jury werden in jedem Land fünf Experten berufen. Die Zusammensetzung der Juroren muss hinsichtlich des Geschlechts, des Alters und des beruflichen Hintergrunds „ausgewogen“ sein. Daneben müssen die Juroren die Staatsangehörigkeit des Landes haben, für das sie in der Jury sitzen. Auch die fachliche Kompetenz ist wichtig: So müssen die Juroren Berufen wie Hörfunkmoderator, Komponist, Musiker, Textdichter oder Produzenten nachgehen. Aussagen, wer dieses Jahr in der Jury für Deutschland sitzt, liegen noch nicht vor: Dies wird bis zum 1. Mai geheim gehalten.

Welche Vorgaben gibt es für den Auftritt?

Es ist vorgeschrieben, dass die Kandidaten ihren Song live singen. Jeder Vortrag wird im sogenannten Halbplayback vorgetragen. Das heißt: Die Kandidaten singen live und die Musik kommt vom Band. Für den erwählten Eurovisionsong gibt es ebenso klare Vorgaben: Das vorgetragene Lied darf nicht vor dem 1. September veröffentlicht worden sein. Der Vortrag darf eine Länge von drei Minuten nicht überschreiten.

Warum singen die Kandidaten eigentlich nicht immer deutsch?

Erlaubt ist alles, was gefällt und das heißt, dass sich die Teilnehmer aussuchen können, ob sie in der Landessprache oder auf Englisch singen wollen. Insgesamt traten gut 75 Prozent der deutschen Teilnehmer mit einem Lied in der Landessprache auf. Jeder Song hat jedoch seinen eigenen Charakter und nicht jeder Song funktioniert auf Deutsch – wer weiß, ob Lena mit folgenden Zeilen gewonnen hätte:

„Liebster, oh Liebster! Ich muss dir erzählen, wie ich mich fühle, weil ich, oh ich kann keine Minute ohne deine Liebe sein kann“.

Die „ESC“-Regeln haben es in sich und auch die Anforderungen an die Teilnehmer sind sehr hoch. Wir dürfen also gespannt sein, wer dieses Jahr das Rennen macht.

Geschichte des „ESC“

1956 wurde der „Eurovision Song Contest“ ins Leben gerufen. Seit damals haben sich viele bekannte Stars an dem Wettbewerb beteiligt, darunter Udo Jürgens, der den Contest 1966 mit dem Lied „Merci Chéri“ für Österreich gewann. Jürgens beteiligte sich zwei weitere Male und konnte dabei immerhin die Plätze vier und sechs für sich verbuchen.

Katja Ebstein, Ireen Sheer

Auch Katja Ebstein gehörte eine Zeit lang quasi zum „ESC“-Inventar: Drei Mal beteiligte sie sich an dem Contest und holte 1970 mit „Wunder gibt es immer wieder“ Bronze für Deutschland. Auch Ireen Sheer und die Gruppe Wind nahmen mehrfach an dem Wettbewerb teil. Wind sorgten in den 80er Jahren für Aufsehen, als sie auf Platz zwei landeten.

Vicky, Guildo und Siw

Daneben beteiligten sich auch Vicky Leandros, Siw Malmkvist und Johnny Logan mehrfach bei dem Musikwettbewerb. Die jüngeren Semester dürften sich aber vor allem an einen Star erinnern, den es ohne den „ESC“ vermutlich gar nicht gegeben hätte: Guildo Horn. Sein Titel „Guildo hat euch lieb!“, mit dem er 1998 antrat, verschaffte ihm nicht nur einen bemerkenswerten siebten Platz, sondern auch den Durchbruch in Deutschland.

Und natürlich Lena und Nicole!

Unvergessen bleiben natürlich auch die beiden Damen, die den Sieg beim „ESC“ nach Deutschland holen konntenNicole, die „Ein Bisschen Frieden“ wollte und der dabei europaweit die Herzen zuflogen und natürlich die kesse Lena, die Deutschland 2010 in ein regelrechtes Grand-Prix-Fieber versetzte.

Susanne Dickhardt
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