„ESC“ 2001-2014: das ewige Auf und Ab
1982 durfte Deutschland beim „ESC“ zum ersten Mal jubeln: Nicole holte den Sieg beim Liederwettbewerb. Doch vor allem in den letzten 13 Jahren war der „ESC“ aus deutscher Sicht von mächtigen Auf und Abs geprägt. Mit einer Ausnahme: Lena.
Zweimal schaffte es Deutschland den „Eurovision Song Contest“ für sich zu entscheiden. Zum einem mit Nicole im Erfolgsjahr 1982 und zum anderen mit Lena, die erst 2010 die Herzen Europas im Sturm eroberte. Auch in diesem Jahr hofft Deutschland mit Ann Sophie auf einen Sieg in Wien beim „ESC“. Zur Vorbereitung auf Europas größten deutschen Musikwettbewerb, werfen wir einen Blick zurück auf die deutschen „ESC“-Teilnehmer der letzten 13 Jahre – von 2001 bis 2014.
2001: blonde Power ganz vorne dabei
2001 trat die blonde Powerfrau Michelle für Deutschland beim „ESC“ an. Mit „Wer Liebe lebt“ sang sie sich bis auf einen beachtlichen achten Platz und war damit nur minimal schlechter als Stefan Raab, der im Jahr zuvor mit „Wadde hadde dudde da?“ einen überraschenden fünften Platz für Deutschland sichern konnte. Als Sieger in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ging 2001 Estland von der Bühne.
2002 und 2003: Die Ralph Siegel Jahre
Insgesamt 16 Mal lieferte Erfolgskomponist Ralph Siegel den Song für Deutschland zum „ESC“. Er war es auch, der 1982 Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ ins Rennen schickte. 2002 und 2003 stammten die deutschen Song Contest Nummern gleich zweimal hintereinander aus dem Hause Siegel. 2002 sang Corinna May „I can’t live without music“ und schaffte es damit nur auf Platz 21. 2003 ging es den wieder aufwärts für die deutschen Teilnehmer. Lou sang „Let’s get happy“ und sicherte sich damit immerhin Platz 12.
2004: Raab zurück beim „ESC“
Neben Ralph Siegel mischt auch Stefan Raab immer wieder beim „ESC“ mit. Nicht nur selbst als Kandidat 2000, sondern auch als Mann hinter den Kulissen. 2004 schickte er Max Mutzke ins Rennen, den er im Rahmen von „tv total“ im Vorfeld castete. Bereits vorher waren dem jungen Mann mit der Reibeisenstimme gute Chancen auf die vorderen Plätze eingeräumt worden. Am Ende reichte es für einen guten Platz acht.
2005 bis 2009: die tragischen Jahre
Vom Jahr 2005 bis zum Jahr 2009 sah es düster aus für Deutschland beim „ESC“. In vier Jahren war die beste Platzierung mit Abstand nur Platz 15. Diesen erreichte die Gruppe Texas Lightning 2006 mit „No no never“. Die weiteren vier Jahre sind kaum nennenswert:
2005 landete Grazia mit „Run & Hide“ auf dem letzten Platz
2007 schaffte es Roger Cicero mit „Frauen regier’n die Welt“ nur auf Platz 19 von 24
2008 mussten die No Angels mit „Disappear“ einen herben Rückschlag einstecken – sie erreichten nur Platz 23
2009 wurde „Miss Kiss Kiss Bang“ von Alex Swings Oscar Sings! Auf Platz 20 gewählt
2010: Deutschland jubelt
„Like a satellite I'm in an orbit all the way around you
And I would fall out into the night
Can't go a minute without your love
Oh, love, I gotta tell you how I feel about you
'Cause I, oh, I can't go a minute without your love“
Diese Songzeilen schwirrten 2010 schon Wochen vor Beginn des „ESC“ in Oslo durch ganz Europa. 2009 bewarb Lena sich für die ARD- und ProSieben-Castingsendung „Unser Star für Oslo“ und wurde von Jury und Publikum zur Siegerin gewählt. Dass Lena es am Ende sogar zur Siegerin des Contests schaffen würde, wurde zwar heiß diskutiert, erhofft hatte sich dies aber wohl niemand. Doch die kecke 19-Jährige kam damals an mit ihrer frischen Art und eroberte Europa im Sturm.
Damit holte Lena den „Eurovision Song Contest“ nach Deutschland, wo sie 2011 als erste deutsche Teilnehmerin jemals, erneut antrat. Mit „Taken by a stranger“ reichte es nach ihrem Sieg immerhin noch für Platz zehn.
2012: Die männliche Lena?
Das bodenständige und sympathische Image von Lena sollte 2012 auch Roman Lob zum „ESC“ tragen. Wie schon seine Vorgängerin gewann er das Casting der ARD und ProSieben. Mit „Standing Still“, einer ganz ruhigen und gefühlvollen Nummer, sollte Roman beim Song Contest Deutschland erneut würdig vertreten. Und das tat er: Mit einem würdigen achten Platz konnte Roman Lob Europa zeigen, dass viele tolle Künstler aus Deutschland kommen.
2013 und 2014: das ewige Auf und Ab
Nach ein paar erfolgreichen Jahren beim „ESC“ aus deutscher Sicht, waren die vergangenen zwei Jahre dann wieder eher mau. Erneut landete Deutschland auf den undankbaren hinteren Plätzen. Zum einen mit Cascada 2013, die mit ihrem Titel „Glorious“ nur auf Platz 21 landete und 2014 mit den Wildcard-Gewinnern Elaiza. Sie schafften es sozusagen aus dem Nichts mit einem Durchmarsch zum „ESC“ – das deutsche Publikum liebte die Mädels. Nicht so das europäische, denn am Ende reichte es nur für Platz 18.
2015 wird Ann Sophie für Deutschland beim 60. „ESC“ in Wien starten. Die junge Sängerin schaffte es wie schon Elaiza als Wildcard-Gewinnerin zum Vorentscheid. Dort landete sie hinter Andreas Kümmert auf Rang zwei. Da dieser aber auf seinen Sieg verzichtete, liegen nun all die deutschen Hoffnungen auf Ann Sophie mit ihrem Titel „Black Smoke“.
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