Die 30er-Jahre: Die Schlagerhistorie in 8 Teilen
Schlager ist eine der erfolgreichsten Musiksparten Europas. Allgegenwärtig und selbstverständlich, doch woher stammt die Bezeichnung "Schlager" eigentlich? SchlagerPlanet durchleuchtet in einer 8-teiligen Reihe Geschichte und Herkunft des Begriffs.
Was genau ist eigentlich Schlager? Woher stammt der Begriff und wie hat sich der Begriff über die Jahrzehnte zu einem Genre, wie wir es heute kennen, entwickelt? SchlagerPlanet wagt eine Reise in die Vergangenheit und wirft einen genauen Blick auf die Entwicklung der erfolgreichen Musikrichtung.
Heute: Schlager in den 1920er und 1930er Jahren
Wir begeben uns in die Zeit der 20er Jahre zurück - das goldene Zeitalter großer Revuen ganz im Zeichen des Vergnügens und des Genusses nach einer entbehrungsreichen Zeit des ersten Weltkrieges. Hier liegt die Geburtststunde des Schlagers, des erfolgreichen populären "Hits" für das ganze Volk. Vor allem bedingt durch neue Medien wie Radio oder Kino, insbesondere den Tonfilm, erlangte die Musik einen neuen Stellenwert in der Gesellschaft und erreichte ein breites Publikum außerhalb der Konzertsäle. Auch zu Beginn der 1930er Jahre mit dem Aufkommen der Weltwirtschaftskrise war die populäre Musik, wie sie sich abseits der ernsten, klassischen Musik etablierte, eine neue Form der Ablenkung von der täglichen Armut und Arbeit.
Schlager war damals natürlich nicht der Schlager, den wir heute kennen. Anfangs noch beeinflusst von Jazz- und Swing-Klängen, eroberte die a-cappella-Gruppe „Comedian Harmonists“ schnell die deutsche Musikbranche. Durch Hits wie „Veronika, der Lenz ist da“ und „Mein kleiner grüner Kaktus“ sind die Comedian Harmonists unsterblich geworden. Auch heute noch lassen sich Künstler wie Max Raabe von dieser außergewöhnlichen Band inspirieren.
Ebenfalls zu populären Hits und damit "Schlager" im eigentlichen Sinne wurden die Lieder der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht. So kannte ein jedes Kind den Text der Moritat von Mackie Messer:
Und der Haifisch, der hat Zähne
Und die trägt er im Gesicht
Und Macheath, der hat ein Messer
Doch das Messer sieht man nicht.
Mit Beginn des Dritten Reiches veränderte sich die Musik: Der Schlager sollte durch und durch deutsch klingen und den nationalsozialistischen Ideen entsprechen. Frivole Texte oder kritisches Gedankengut sollten schnell verboten werden. Doch der Schlager erfand sich neu und sollte schon bald mit Künstlern wie Heinz Rühmann in eine neue Ära starten.
Im nächsten Teil der Reihe „Die Geschichte des Schlagers“ wirft SchlagerPlanet einen Blick auf die deutsche Musikgeschichte der 1940er Jahre.