Aufgepeppt durch Rap
Gegensätze ziehen sich an. Die Musikrichtungen Rap und Schlager könnten unterschiedlicher nicht sein und dennoch macht gerade das für viele den Reiz aus, z.B. für Bushido, Karel Gott, Katja Ebstein, Nino de Angelo, Eko Fresh oder Fettes Brot.
Wenn Schlagersänger und Rapper zusammentreffen kommen dabei meist überraschende Duette raus. Es hätte wohl kaum einer damit gerechnet, dass beispielsweise Bushido und Karel Gott einmal miteinander Musik machen würden.
- Bushido feat. Karel Gott – „Für immer jung“.
Ein sehr unerwartetes Gesangsduo bildeten Rüpel-Rapper Bushido und „Biene Maja“-Sänger Karel Gott. Good meets bad. Der eine steht für eine „heile Weilt“, der andere meistens für Ärger. Gemeinsam haben beide aber den Sinn für’s Geschäft. Bushido hat bereits Millionen mit seinen Songs verdient und auch Karel Gott schadete es sicherlich nicht gemeinsam mit einem populären Rapstar in der Presse erwähnt zu werden. Laut seiner Plattenfirma waren Karel Gott Genregrenzen schon immer zuwider und daher nannte er das Projekt einen „völlig ernst gemeinten Ausflug in eine andere Stilrichtung.“ Einen eigenen Song von Bushido oder Karel Gott neu aufzunehmen, darauf konnten sie sich scheinbar nicht einigen. Das Endprodukt ist eine deutsche Coverversion des 80er-Jahre-Klassikers von Alphaville: „Forever Young“. Nach Ende der Zusammenarbeit fragte Karel Gott bei Bushido an ob er den Song mit auf sein Album nehmen dürfte. Von Bushido kam keine Reaktion. Trotz anfänglicher gegenseitiger Lobpreisungen ist am Ende wohl doch keine wahre Freundschaft daraus geworden.
- Eko Fresh fest. Nino de Angelo – „Jenseits von Eden“
In den 80er-Jahren ließ Nino de Angelo die Frauenherzen mit dem Song „Jenseits von Eden“ schmelzen. Auch Eko Fresh begeistert heutzutage mit seiner coolen Art so manchen weiblichen Fan, aber ansonsten haben die beiden recht wenig gemeinsam. Dennoch haben sie zusammen gefunden und eine moderne Rap-Version von „Jenseits von Eden“ aufgenommen. Im Laufe der Zusammenarbeit haben die beiden unterschiedlichen Musiker sich besser kenngelernt und ihre Welten sich angenähert. Rausgekommen ist ein modernisierter deutscher Schlager mit dem Zeitalter angepassten Rap-Parts. Ein gelungener Mix, der Schlager und Rap harmonisch kombiniert.
- Fettes Brot feat. James Last – „Ruf mich an“
1999 entstand eine Koproduktion zwischen dem Altmeister der „Fahrstuhlmusik“ James Last und der norddeutschen Hip-Hop Gruppe Fettes Brot. James Last hat in all den Jahren seiner Karriere immer wieder bewiesen, dass er offen für alle Musikrichtungen ist und mit der Zeit geht. Ursprünglich wollten Fettes Brot den Komponisten und Arrangeur James Last nur darum bitten ihnen einen Remix für einen ihrer eigenen Hits zu erstellen. Doch dann kam die Idee auf man könnte ja gemeinsam ein Stück aufnehmen und ab ging’s für die Jungs von Fettes Brot nach Florida. Im hauseigenen Tonstudio in der Villa von James Last wird „Ruf mich an“ von zahlreichen Streichern und Bläsern untermalt, ganz zur Freude der Hamburger Band. Alle verstehen sich gut und schon bald witzelt der gastfreundliche James Last: „Jetzt sind die Burschen bei mir in Florida. Mein Haus hab ich schon in ‚Jugendherberge’ umgetauft.“ Das Highlight des Jahres 1999 war für Fettes Brot sicherlich der gemeinsam Auftritt in der Londoner Royal Albert Hall vor tausender James Last-Fans.
- JokA feat. Katja Ebstein – „Wunder gibt es immer wieder“
Auch eine Zusammenarbeit von Katja Ebstein und dem Rapper JokA hätte man wohl nicht erwartet. Im Rahmen der Vox-Sendung „Cover my Song“ trafen die beiden aufeinander. Der Bremer Rapper nahm zusammen mit Katja Eppstein ihren großen Hit „Wunder gibt es immer wieder“ auf. JokA rappte hierbei die Strophen, die er textlich mit modernen Themen angepasst hat. Für den Refrain wurde die altbekannte Version von Katja Ebstein eingesetzt und mit Rap-Beats untermalt.
- MoTrip covert Chris Roberts – „Du kannst nicht immer 17 sein“
Ebenfalls in der Vox-Sendung „Cover my Song“ entstand eine neue Version des Hits von Chris Roberts „Du kannst nicht immer 17 sein“. Erschwerend kam hinzu, dass MoTrip zuvor noch nie etwas von dem Schlagersänger Chris Roberts gehört hatte. Er war auch etwas nervös ausgerechnet einen Schlagerstar zu covern. Dennoch verpasste der Rapper dem Schlager-Klassiker ein neues Gewand und war damit überraschenden erfolgreich. Da MoTrip auch als Rapper noch ein Newcomer ist, kam es unerwartet, dass die Coverversion auf so große Resonanz im Internet stieß.
Heino versuchte es gleich mehrmals mit Sprechgesang, allerdings ohne die Unterstützung der jeweiligen Künstler. Alle drei Songs sind auf seinem aktuellen Album „Mit freundlichen Grüßen“ zu finden. „MfG“ ist im Original von den Fantastischen Vier, „Liebes Lied“ von Absoluten Beginner und „Haus am See“ von Peter Fox.
Auch Roberto Blanco hat die Zusammenarbeit mit einem Rapper angekündigt. Wer das aber sein wird und was für einen Song es sich handelt hat er noch nicht verraten.