Knapper Glitzerminirock, eine wildgemusterte Strumpfhose, schwarze Leder High Heels und eine umgeschnallte E-Gitarre: Nena ist 55 und lässt es nicht nur musikalisch gerne krachen. Dass sie mit ihrem jugendlich-flippigen Verhalten auch den einen oder anderen mahnenden Zeigefinger auf sich zieht, ist der Kultsängerin bewusst – und egal. Auch deswegen richtet sie sich mit ihrer neuen Single „Berufsjugendlich“ direkt an ihre Kritiker und zeigt ihnen musikalisch ihren Stinkefinger.
Ungehobelt, rockig, bockig und aufbrausend ist der neue Song von Nena, den sie auf ihrem aktuellen Album „Oldschool“ veröffentlichte. Wie ein rotzfreches Kindergartenkind tänzelt die Musikerin der Musikwelt auf der Nase herum. Bei aller Kritik und allen Zweifeln, die Pop-Oma lässt sich nicht unterkriegen und macht in einem ranzigen Keller zwischen beklebten Badfließen und Milchglas ordentlich Rabatz. Ganz schön „berufsjugendlich“ würde der ein oder andere sicherlich wettern. Zu Perlenohrringen, Gesundheitseinlagen und Steppwesten greift der Superstar trotzdem nicht.
„Die Alte macht auf hipp, dabei hat sie schon ein paar Enkel. Ihr könnt mich mal gerne haben, muss ich jetzt Ohrringe aus Perlen tragen? Muss ich für Euch jetzt am Krückstock gehen, darf ich nie wieder einen Witz erzählen?“, macht sich die Pop-Ikone über Vorurteile und schiefe Blicke lustig. Während Nena in ihrem Keller eines Backsteinhauses wütet, spielt eine ältere Dame die zweite Hauptrolle in ihrem Musikvideo. Sie ist vital, sportlich und gut gelaunt. Anstatt mürrisch mit Rollator durch den Park zu tuckern, widmet sie sich Wellness und Wohlbefinden. Was ist also verkehrt daran, ein bisschen „berufsjugendlich“ zu sein?
Am 27. Februar 2015 veröffentlichte Nena ihr aktuelles Album „Oldschool“. Bis auf Platz vier trug es die CD-Veröffentlichung, die in Zusammenarbeit mit Rapper Samy Deluxe entstand.
