„Fernsehgärtchen“ zwischen Toast, Tee und Musikgeschichte
Heute mutierte der „ZDF-Fernsehgarten on Tour“ zum gemütlichen Frühstücksfernsehen, denn Andrea Kiewel begrüßt ihre Gäste zum vormittäglichen Brunch. Das Gesprächsthema zwischen Toast und Tee? Die 70er, 80er und 90er!
Heute war beim „ZDF-Fernsehgarten on Tour“ alles ein bisschen anders. Dort, wo sich normalerweise Stars der zeitgenössischen Schlagerbranche die Klinke in die Hand geben, wurde dieses Mal Musikgeschichte gelebt. Die 70er, 80er und 90er Jahre sollten das Hauptthema der Sonntagssendung sein. Natürlich fanden jedoch wie immer auch die üblichen „Fernsehgarten“-Themen in der fast zweieinhalbstündigen Sendezeit Platz. Heute ab 11:00 Uhr hieß es „ZDF-Fernsehgarten on Tour – 70er80er90er Special“ im Zweiten Deutschen Fernsehen.
So war der „ZDF-Fernsehgarten on Tour – 70er80er90er Special“
Von den 70ern bis heute
Wer könnte ein besserer Gast dieser Sendung sein als Thomas M. Stein, der als Musikermanager und ehemaliger Geschäftsführer bei Sony BMG Music Entertainment über das Wohl oder Übel unzähliger Künstler im Musikbusiness bestimmte? Doch auch die Gegenseite kommt zum Ausdruck: Kult-DJane Marusha ist zu Gast. Seit den 90ern ist Künstlerin mit griechischen Wurzeln nicht mehr aus der elektronischen Musik wegzudenken, sie prägte das Ravergefühl der 90er maßgeblich. Um den Kreis zu schließen präsentiert Fatih Sahin a.k.a. Blazer angesagte Beatboxklänge.
Doch wie so oft ist Musik nicht alles beim „ZDF-Fernsehgarten on Tour“. Andrea Kiewel genießt bei der Show ein Brunch mit ihren Gästen. Schauplatz ist diesmal Wiesbaden. In der heutigen Sendung fühlt sich TV-Koch Nelson Müller für das leibliche Wohl verantwortlich und sorgt somit für einen reichhaltigen, extravaganten Brunch. Auch Jens Riewa, seines Zeichens langjähriger Nachrichtensprecher und Moderator, bequemt sich in die hessische Metropole.
- Das „ZDF-Fernsehgarten on Tour – 70er80er90er-Special“ gibt es heute ab 11:00 Uhr im Zweiten Deutschen Fernsehen.
So war der „ZDF-Fernsehgarten on Tour – 70er80er90er Special“
Heute war alles ein bisschen anders beim „ZDF-Fernsehgarten on Tour“ aus Wiesbaden. Kein Party-Schlager, keine Volksmusik aber umso mehr Musik aus den 70ern, 80ern und 90ern erwartete die Zuschauer. Dabei durfte dann natürlich auch kein nostalgischer Blick in die Vergangenheit fehlen. So wurde der Abschied von der Schreibmaschine, der Telefonzelle und Co genauso zum Thema wie die kulturellen Begebenheiten der drei Jahrzehnte.
Das gemütliche Plauschründchen fand sich in Wiesbaden ein. Doch nicht unter freiem Himmel, wie es normalerweise beim „Fernsehgarten“ Standard ist. Diesmal bot ein gemütliches kleines Café die Location für Kiwis Frühstück. Gemütliche Vintage-Möbel, eine einladend beschriftete Menütafel, frische Croissants in der Auslage und liebevoll dekorierte Eistees auf dem Tisch bildeten den Rahmen der fast zweieinhalb Stunden im „Fernsehgärtchen“, wie Andrea Kiewel es nannte. Anstatt 300 Zuschauern begrüßte die Moderatorin heute eine kleine „Randgruppe“. Diesen Titel verpasste sie den rund 20 Zuschauern, die den Prominenten bei ihrem leckeren Brunch zu sehen konnten. Erbarmungsloserweise verirrte sich kaum etwas Genießbares in ihre Nähe, weder Mettigel noch kalter Hund.
Andrea Kiewel hatte sich eine spielbereite Truppe eingeladen, denn von der Scharade über ein Quiz bis hin zu diversen Herausforderungen, in die unter anderem Leckmuscheln involviert waren, hatte sie einen Spielesortiment auf Lager, das fast dem Essensangebot von Profi-Koch Nelson Müller ebenbürtig war. Für die Übergänge zwischen Essen, Spielchen und Musik sorgte Beatboxer Blazer.
Eine Reise in die Musik
70er, 80er und 90er im Special hatte die heutige Sendung versprochen und dies hielt sie auch. Blazer beatboxte einige Lieder vor und die Gäste Kult-DJane Marusha, Musikmanager Thomas M. Stein, TV-Koch Nelson Müller und Nachrichtensprecher Jens Riewa mussten erraten um welchen Kultsongs der Vergangenheit es sich handelt. So fing ein musikalischer Rundgang an, der bei „Living next door to Alice“ aus dem Jahr 1977 begann. Einmal alle Hits auf einmal bitte, war scheinbar das Motto: „Rhythm is a dancer“, „By the rivers of babylon“, „Girls, Girls, Girls“ oder auch „Major Tom“ traten in einer Version eines vergangenen „Fernsehgartens“ zu Tage.
Spielchen aus dem Fernsehgarten
Doch viel mehr als die Musik standen dann doch die Spielchen im Mittelpunkt. Alle Gäste stellten sich im Laufe der Sendung im kleinen Café als regelrechte Spielkinder heraus: Bei allen Spielen waren sie mit Begeisterung und Inbrunst dabei. Jens Riewa gab sich bereitwillig als „Günther Jauch-Verschnitt“ her, Thomas M. Stein rief Peter Maffay an um bei einer Quizfrage um Rat zu fragen und Nelson Müller servierte Kinderspeisen wie den berühmten Mettigel und den allseits beliebten kalten Hund, den Andrea Kiewel trotz seines auffälligen Schokoladenüberzugs als falschen Hasen deklarierte.
Doch das war nur der Anfang des Kuriositätenkabinetts. Mit drei Leckmuscheln im Mund musste Nachrichtensprecher Jens Riewa Peter Maffays liebestollen „Es war Sommer“-Songtext vorlesen, da kam sogar der Profisprecher ins Straucheln. Später imitierten die Gäste auch das Konzept der „Mini-Playbackshow“ und jeder der Gäste wählte einen Song der seinem Typ behagte. Nur Jens Riewa griff zu einer Vollumwandlung, als er sich für seine Mireille Mathieu-Imitation in ein Etuikleid, spitze Schuhe und eine Perücke mit Pagenschnitt quetschte.
Zeit für Nostalgie
Bei einem Blick in die Vergangenheit darf jedoch eine gehörige Portion Melancholie nicht fehlen. Jede der Gäste brachte einen bedeutungsvollen Gegenstand aus der Vergangenheit mit. Jens Riewa präsentierte stolz seine DDR-Quarzuhr, „das Raumschiff Enterprise unter den Uhren“ und Thomas M. Stein eine Geldklammer, die ihm Dieter Bohlen einst geschenkt hatte. Damit landete er sofort 100 Punkte bei Marusha, die bekräftigte wie stillvoll sie selbige Klammern bei Männern doch fände. Nelson Müller dachte bei der Heftklammer jedoch gleich an Gangster wie Bushido und Sido.
Seine nostalgischste Erinnerung widmete Letzterer Musik von früher, wo viel mehr Künstler seiner Meinung nach noch ihre Musik aus Schmerz heraus spielten. Doch seitdem hatte sich auch einiges anderes verändert: Telefonbücher, Kassettenrekorder und Schreibmaschinen alle gehören sie weitläufig der Vergangenheit an. Bei dem Abschied von diesen langen Weggefährten kamen Andrea Kiewel fast die Tränen.
Doch auch sie musste sich bald verabschieden, um 13:20 Uhr war Schluss mit der Reise in die Vergangenheit. Vielleicht gab es nach der Sendezeit ja doch noch die ein oder andere Mahlzeit für die „Randgruppe“ Zuschauer.