Florian Silbereisens „Adventsfest der 100.000 Lichter“ war eine überwältigende Produktion, die etliche Stars im Geiste des Weihnachtsfestes vereinte. Statt Schlagern gab es das Friedenslicht aus Bethlehem, Weihnachtslieder in atemberaubenden Kulissen und natürlich viele Stars: Mireille Mathieu, André Rieu, Ben Zucker, die Kelly Family, Maite Kelly, Feuerherz, Anna Maria Zimmermann, Rolando Villazón und viele mehr verwandelten das Congress Centrum in Suhl in das schönste Weihnachtsdorf Deutschlands.
Schlager- und Unterhaltungspapst Michael Jürgens hat mit dieser Show wieder gezeigt, dass seine Shows derzeit das Non plus ultra in der deutschen TV-Unterhaltung sind. Auch die Quoten der Show sind für Florian Silbereisen und sein Team wie ein vorgezogenes Weihnachtsfest: Laut dem Branchendienst „Quotenmeter“ schauten durchschnittlich 5,95 Millionen Zuschauer das „Adventsfest der 100.000 Lichter“, was einem Marktanteil von 22,1 Prozent entspricht – und damit der Marktführerschaft in der Prime Time am Samstagabend. Dieter Bohlens „Supertalent“ hatte zur gleichen Sendezeit mit durchschnittlich 3,49 Millionen fast die Hälfte an Zuschauern.
Was uns begeisterte
Begeistert haben uns definitiv die Turteleien und Neckereien zwischen Florian Silbereisen und seiner „Assistentin“ Michelle Hunziker, vor allem ihr megasüßes Duett von „In der Weihnchtsbäckerei“, bei dem sich die beiden mit Mehl einhüllten und von einer quirligen Kinderschar umringt wurden. Danach tauchten die beiden noch mit den Schattenkünstlern von Shadowland in die Welt der Zweidimensionalität hinab und richteten Chaos in André Rieus Johann-Strauss-Orchester an. Die beiden sind ein tolles Moderations-Duo – da sollte Helene mal lieber auf ihren Florian aufpassen!
Emotional packend waren die Auftritte der Kelly Family und von Maite Kelly, die mit „Mit dir hätt ich zum Leben ja gesagt“ eine tief ins Herz treffende Ballade performte. Doch fast noch schöner als die Auftritte der Kellys war Joey Kellys Backstage-Foto mit seinen Geschwistern James und Maite Kelly. Vor allem räumt das Bild mit den Gerüchten auf, es gebe Streit zwischen Maite und den übrigen Kelly-Geschwistern, weil die „Warum hast du nicht nein gesagt“-Sängerin ihre Solo-Karriere verfolgt und nicht bei der Reunion mitgemacht hat. Pustekuchen! Joey schreibt nämlich: „Auch Maite Kelly ist mit einem ihrer neuen Songs in der Sendung aufgetreten. Sie geht ab März 2019 auf große Tournee mit ihrem neuen Soloprogramm. Ich bin auf jeden Fall bei mehreren Shows dabei.“
Fantasievoll, voller Effekte und mit ganz viel Adventsstimmung konnten sich die Künstler auf der breiten Bühne so richtig austoben. Das Bühnenbild des Adventsfest war wieder eine besondere Bescherung für die Augen und die Seele. In welcher Show wird sonst noch eine solche aufwendige Bühne geboten?
Was weniger schön war
Weniger schön war, dass alle Künstler Playback sangen. Dabei gehen die Sänger auf Nummer sicher, aber es nimmt dem Ganzen viel von seiner Spontanität und Lebendigkeit, wenn auf der Bühne nicht live gesungen wird. Mit echten Live-Stimmen und spontanen Einlagen, die nicht schon vorher auf dem Band festgehalten wurden, wäre die Atmosphäre noch persönlicher, intimer, festlicher.
Neben den großen Momenten, wie dem Auftritt von Mireille Mathieu in einem ausladenden Prachtkleid, gab es auch weniger schöne Momente in der Show. So süß Eloy de Jongs Tochter Indy auch ist, der Auftritt der beiden in der Show war nicht sehr angenehm anzuschauen. Denn die Sechsjährige saß vor Aufregung schocksteif mit ihrer großen Brille auf dem Schoß ihres Vaters, der sichtbar bemüht versuchte während seines Liedes „An deiner Seite“ seine Tochter mit Nasenstübern und sanft pressenden Umarmungen aufzumuntern. Doch dass sich Indy in der Situation nicht besonders wohl fühlte, sah man der Kleinen an. Immerhin musste sich nicht wie eine Achtjährige fast zeitgleich in Dieter Bohlens „Das Supertalent“ an einer Stange tanzen wie eine Profi-Stripperin.
Alles in allem war „Das Adventsfest der 100.000 Lichter“ eine großartige Show für die ganze Familie mit ganz viel Licht und etwas Schatten.