Es weihnachtet bei der ZDF-Spendengala
Es sind die großen Gegensätze, wenn die besinnliche Weihnacht auf die Leiden der dritten Welt trifft. Diesen widmete sich Carmen Nebel gestern Abend mit „Den schönsten Weihnachts-Hits“. Das Ergebnis: Spenden- und Quotenerfolg.
Gestern Abend ab 20:15 Uhr Live aus München begrüßte Carmen Nebel im Rahmen der Show „Die schönsten Weihnachts-Hits“ vielfältige Gäste aus dem Musikbusiness, jedoch sollten diese nicht die Helden des Abends sein. Denn die ZDF-Spendengala, die zum neunten Mal zur Weihnachtszeit gesendet wurde, thematisiert die Projekte von „Brot für die Welt“ und „Misereor“ und appelliert an den großen und den kleinen Spender. Diese Mischung aus vorweihnachtlicher Heiterkeit und dem Ernst der Lage der Menschen in anderen Teilen des Erdballs, wirkte zumal obskur: Jäh aus einem Wintertraum gerissen, den Andy Borg so mühevoll hatte entstehen lassen.
Der Kinder- und Jugendchor Lucky Kids eröffneten als die Stars des jungen Abends die Live-Show und lieferte mit ihrer Stimmungsvollen Performance den Applausteppich für Andy Borg, der zu Scherzen aufgelegt durch den „Winterwunderwald“ spazierte. Doch dies war nur der Beginn der Besinnlichkeit, denn ein geschmückter Baum, andächtiger Gesang und die herausragende Stimme von Deborah Sasson verleiteten die Zuschauer zum Mitschunkeln. Doch halt! Sollte dies das Ziel des Abends sein?
Die großen Gegensätze
Wie emsige Bienen saßen Prominente wie Kolja Kleeberg oder Alexander Herrmann an den Telefonen, Anruf für Anruf wartete auf Beantwortung. Syrische Flüchtlinge benötigen Schulbildung, die auf selbige abgestimmt ist, lautete das erste Statement. Doch auch für Uganda, den Tschad und Ruanda wurde für Spenden aufgerufen. Jedoch erstmals als ein betroffener vor Ort im Studio spricht, ein Arzt, der im Tschad alleine für 82.000 Menschen zuständig ist, fährt ein leises befürwortendes Raunen durch das Publikum.
Die Gegensätze „fröhlich“ und „traurig“, „freimütig“ und „ernst“ blieben Teil der Sendung, jedoch gewöhnte sich der Zuschauer an den Wechsel. Auch wenn Beatrice Egli den Song „Jingle Bells“ wie immer strahlend performte, Andreas Gabalier mit seinem Lausbubencharm umgarnte sowie mit einer exklusiven, nachdenklichen Songperformance seines Songs „Es ist die Zeit“ überzeugte und Carmen Nebel die Kumpelschiene fuhr. Der Weltstar Nena sang ihren Song des „1x1“ in einer „Jingle Bells“-Version. Dieser Song steht nun auf den Websites von „Brot für die Welt“ und „Misereor“ als kostenloser Download zur Verfügung – wer mag kann einen beliebigen Beitrag spenden.
Nenas Charity-Song aus der Show könnt Ihr hier herunterladen!
Ein ernstes Thema gepaart mit den Eigenschaften einer klassischen Unterhaltungsshow. Dies wurde zuletzt klar durch das deutsche Fernsehballett, das Tutu gegen Hotpants und bauchfreie Pullover im Norwegermuster tauschte. Für einen gelungenen Lacher des Abends sorgte es, als die Prominenten ein durch die Lucky Kids begonnenes Weihnachtslied, zu Ende singen mussten. Textsicherheit? Fehlanzeige, jedoch kann man zu einem guten Zweck ja auch ein Auge zudrücken. 20.000 Euro gab es von Phönix Reisen für jeden vorgetragenen Song. „Eine gute Geschäftsidee!“, wie Andy Borg feststellte. Den Rahmen und zugleich den Endpunkt des Spektakels bildete aber Andrea Berg mit ihrer Version von „Leise rieselt der Schnee“: Kein anderer Musiker schaffte es so glaubwürdig den Bogen zwischen trauriger Gewissheit und besinnlicher Weihnacht zu spannen.
Nebenbei stellte die Show einen Quotenrekord auf. Doch auch das Spenden erwies sich als erfolgreich über 2,3 Millionen Euro waren zum Sendeschluss der Sendung in Eintracht der kleinen und großen Spender zusammen gekommen. Noch bis heute Abend um 24 Uhr können Spenden eingereicht werden.