Auf Zeitreise mit Udo Jürgens

TV-Dokumentation

Vor ziemlich genau 25 Jahren fiel die Mauer. Vorher kamen nur in Ausnahmefällen Künstler aus dem Westen in die damalige DDR. Bei „Damals war’s - Spezial“ rückt eine 90-minütige Dokumentation dies am Beispiel von Udo Jürgens in den Fokus.

Sony Music/Khawatmi

Der verstorbene Sänger Udo Jürgens blickt auf ein bewegtes Leben zurück und nimmt seine Fans mit auf eine Zeitreise in die DDR.

Normalerweise präsentiert Harmut-Schulze Gerlach in seiner Sendung „Damals war’s“ die schönsten Oldies, kommentiert sie und gibt den Zuschauern Hintergrundinformationen. Jede Ausgabe betrachtet genau ein Jahr aus den letzten Jahrzehnten. Schlager, Rock oder Pop und herausragende Momente des Zeitgeschehens lassen Erinnerungen aufblühen. In der heutigen Spezialausgabe mit Udo Jürgens ist alles anders.

Udo Jürgens – Eine Reise durch die Zeit

Der RBB sendet 25 Jahre nach dem Mauerfall die Wiederholung der 90-minütigen Dokumentation „Udo Jürgens – Eine Reise durch die Zeit“. Im Mittelpunkt des Filmes steht die Beziehung des Sängers aus Österreich zur DDR. Es entsteht eine Biografie von Udo Jürgens aus einem ganz bestimmten Blickwinkel. Anhand der Ereignisse um die drei großen Konzerte, die Udo Jürgens in den Jahren 1965, 1976 und 1987 in der DDR spielen durfte, zeigt der Film ein Stück Zeitgeschichte. Er zeichnet die Strukturen des ehemaligen Staates genauso wie die Haltung des Künstlers Udo Jürgens zu diesem. Der verstorbene Musiker zeigte sich in der Doku als höflicher, aber distanzierter Gast, der sich jedoch nicht von der Staatsmacht instrumentalisieren oder gängeln lassen will. Fans kommen genauso zu Wort wie der Leiter der DDR-Künstleragentur. Auch das Verhalten der Staatssicherheit wird deutlich: Udo Jürgens stand bei seinen Aufenthalten unter permanenter Beobachtung.

1965-1987 – Die Veränderung eines Staates

Aufgrund der gewählten Zeitspanne von 1965 bis 1987 ermöglicht der Film einen Einblick in die Veränderung des Staates. Bei Udo Jürgens letztem Auftritt im Berliner Friedrichstadtpalast nahte das Ende der DDR. Längst sind musikalische Verbote aufgeweicht. Der Sänger spielt erstmals ein Lied, das eigentlich auf dem Index steht. Und obwohl das Politbüro im Saal präsent ist, applaudieren die Fans. Manche Aussagen des Klagenfurters bringen Überraschendes hervor, denn nur wenige erlebten das Ende der DDR so hautnah aus der Außenperspektive mit wie Udo Jürgens.

Die 90-minütige Dokumentation „Udo Jürgens - Eine Reise durch die Zeit“ läuft heute Abend als „Damals war’s - Spezial“ um 20:15 Uhr im RBB.