Ein Musikwettbewerb in Kinderschuhen

„JESC“

Beim „Junior Eurovision Song Contest“ ist alles ein bisschen kleiner. Dennoch blicken viele zu den kleinen Teilnehmern auf, die bei diesem Musikwettbewerb ihr Können präsentieren.

Bei diesem Wettbewerb singen die Kleinen.

Der „Eurovision Song Contest“ vereint über die Grenzen Europas hinaus. Der musikalische Mantel der Veranstaltung hüllt von Island über Israel bis hin zu Russland alle Länder in ein gemeinsames Gewand. So kann das große Wettsingen um die Krone der Unterhaltungsmusik beginnen. Doch was ist mit den kleinen Talenten, die Europa immer wieder hervorbringt?

Kleine, süße Stupsnasen, erwartungsvolle Kulleraugen und winzige Kinderhände sind beim „ESC“ der Großen eher nicht zu sehen, auch wenn schon das ein oder andere kindgerechte Lied bei dem großen Musikwettbewerb zum Besten gegeben wurde. „Cake to bake“ aus Lettland oder „No Prejudice“ aus Island schafften es beide in der Sprache der Kleinen zu sprechen. Jedoch erhalten Kinder im Rahmen des Konzepts „Eurovision Song Contest“ auch ihre ganz eigene Bühne – in diesem Jahr zum 13. Mal.

Kinder im Scheinwerferlicht

Beim „Junior Eurovision Song Contest“ heißt es „Spot an“ für die Kleinen. Mindestens zehn Jahre, aber unter 16 Jahren müssen die Talente sein, die auf wechselnden europäischen Bühnen ihr Talent präsentieren. Wenn die Kinder die große Bühne betreten, müssen sie – anders als beim „ESC“– in ihrer Landessprache singen. Noch vor wenigen Jahren durfte kein Beitrag antreten, der mit professioneller Hilfe entstanden ist – mittlerweile wurde diese Regelung aufgeweicht.

Anders als der reguläre Song Contest ist der „JESC“ weniger etabliert. Er hat weniger Tradition, weniger Teilnehmer und wird in vielen Ländern gar nicht praktiziert. Seit seiner Einführung im Jahr 2003 nahm Deutschland nicht ein einziges Mal teil und auch in diesem Jahr stehen die Zeichen eher auf eine Show in Abwesenheit eines deutschen Teilnehmers.

Ein Konzept aus Skandinavien

Die Fluktuation ist bei diesem Musikwettbewerb, der wortwörtlich in den Kinderschuhen steckt, relativ groß. Die skandinavischen Länder waren früher in Vielzahl vertreten, auch da sich das Eurovisionsformat nach einem skandinavischen Vorbild richtet. Mittlerweile kündigten die Länder des Nordens ihren Rückzug aus dem Wettbewerb an. Als Grund nannten sie den Druck, dem die Kleinen in dem Wettbewerb ausgesetzt seien.

In diesem Jahr findet der Kindermusikwettbewerb in Bulgarien statt. Eine Premiere, denn noch nie zuvor hatte Bulgarien eines der Eurovisionsevents ausgetragen. Am 21. November soll es soweit sein.