Kerstin Ott: Bei uns zuhause ist immer Disco
Kerstin Ott im TV-Dauerstress. Beim NDR sprach die Sängerin über Howard Carpendale, Outing, Ehefrau Karolina und das normale Familienleben.
Kerstin Ott im TV-Dauerstress. Schon einen Tag nach ihrem Auftritt beim „Schlagerbooom“ saß die Sängerin aus Heide in Schleswig-Holstein auf dem „Roten Sofa“, der NDR-Sendung „DAS!“.
Bei Moderator Hinnerk Baumgarten, auch ein Nordlicht, sprach die Sängerin über ihr neues Album „Ich muss dir was sagen“ und über jede Menge Privates.
Über Howard Carpendale:
„Howard Carpendale ist ein Fan von mir. Wir haben uns vor einem Jahr kennengelernt. Ich habe ihn gefragt, ob ich ihn mal drücken darf. Das war mir ein Bedürfnis. Das hat ihn berührt, so das er ein paar Wochen später bei einem Auftritt mich herzlich gedrückt hat und dadurch eine Art Freundschaft entstanden ist.“
Über ihre Tattoos:
„Ich wollte schon als kleines Kind viele Tattoos haben, das darf man in dem Alter aber nicht selbst entscheiden. Mit 18 bin ich sofort los gerannt und habe mir das erste stechen lassen. Dann ging das immer so weiter…“
Über ihre Karriere:
„Manchmal muss ich mich wirklich kneifen, was ein Wahnsinn mir da widerfährt, in so kurzer Zeit. Die Stimmung im Publikum bei Live-Auftritten nimmt mich auch selber immer wieder mit. Alle haben gedacht, das ist ein One-Hit Wonder – auch ich. Übrigens: Alles hat mit Klaus & Klaus („An der Nordseeküste“) angefangen. Mit 3 Jahren habe ich mich bei denen auf die Bühne geschmuggelt und war vom Schlager geflasht. Als ich klein war, war ich eine echte Rampensau, auch im Kinderchor von Rolf Zuckowski.“
Über „Die immer lacht“:
„Den Song habe ich für meine gute Freundin Jenny (heute ihre beste Freundin) geschrieben, die immer gut gelaunt war. Optimistin und keiner dachte je daran, dass es ihr mal schlecht gehen würde. Und dann ging es ihr schlecht, da habe ich diesen Song geschrieben. Dass das mal ein Party-Hit wird, damit habe ich nicht gerechnet. Von Stereoact-Mix habe ich erst von YouTube erfahren…
An den Song hat eigentlich keiner geglaubt, keine Plattenfirma. Der Song ist über YouTube groß geworden, mit heute 150 Millionen Klicks. Das war der Durchbruch.“
Über ihre Polizei-Ausbildung:
„Ich habe gedacht, dass ich Katzen vom Baum rette und Menschen helfen kann. Gesetzestexte lernen, war mir zu trocken. Das war dann nicht mein Ding, das habe ich schnell gemerkt.“
Über ihre Familie:
„Mein Vater hatte sich getrennt und eine neue Familie gegründet. Meine Mutter hatte große gesundheitliche Probleme. Ich kam also in eine Pflegefamilie nach Schleswig-Holstein und das war eine eigentlich wunderbare Sache. Das war damals eine andere Zeit, Eltern waren nicht so helikoptermäßig wie heute. Olaf und Sabine als Pflegeeltern, da hat sich mein Leben vollkommen verändert, ein schützender liebevoller Rahmen. Ich bin dankbar, dass die in mein Leben gekommen sind, wir haben noch regelmäßig Kontakt zu einander.“
Über Maler und Lackierer:
„Dass ich das gemacht habe, hat an meiner Faulheit gelegen. Der Meister hat im Praktikum gesagt, dass ich in der Firma dort sofort anfangen kann. So wurde ich Malerin. Ich bin sehr gerne Handwerkerin gewesen.“
Über ihre Spielsucht:
„Damals habe ich in einer Spielhalle 5 Euro in so einen Automaten geworfen und 300 Euro gewonnen. Irgendwann konnte ich nicht mehr aufhören und saß regelmäßig vor Automaten. Ich habe Menschen um mich herum angelogen und fast täglich vor dem Automaten gesessen. Es wurde zur Sucht. Ich hatte die Alternative Sucht-Klinik oder Hausverbot, das ich mir selbst in den Spielhallen erteilt habe. Ich habe mich für das Hausverbot entschieden.“
Über ihre Frau Karolina & Familienleben:
„Immer wenn ich mit meiner Frau unterwegs bin, steht bei ihr eine kleine Männertraube. Alle können sehen, sie ist wunderschön und dieses Eifersuchtsthema (was bei mir tagesformabhängig ist), spielt auch in unserem Leben eine Rolle.
Wir haben zwei Kinder, beides Mädchen, drei Hunde, eine Katze und mittlerweile ein paar Fische im Teich. Bei uns zuhause ist immer Disco. Ich genieße das sehr. Vor einem Jahr haben wir Landleben probiert, das war anders als wir uns vorgestellt haben. Deshalb sind wir zurück nach Heide gezogen. Dort ist meine Heimat.“
Über ihr Outing:
„Vor 15 bis 20 Jahren war das gesellschaftlich eine andere Nummer. Gleichgeschlechtliche Liebe wurde totgeschwiegen. Mit 17 Jahren hatte ich meine heute beste Freundin kennengelernt und wir haben uns geoutet.
In der Schlagerwelt mache ich das einfach, aber ich provoziere auch nichts. Ich mach mein Ding.“
Über ihren Song „Einmal noch“:
„Jeder Mensch muss und darf in seinem Leben so glücklich sein wie möglich. dazu gehört auch Sex im Alter. Viele finden das merkwürdig, aber das gehört zum Leben genauso dazu. Die andere Botschaft ist, sich auch im Alter jeder seinen Versuchungen hinterher eifert. Sich mal was trauen, egal wie alt man ist.“
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