"Layla": Song entfacht Sexismus-Debatte
Seit drei Wochen steht der Ballerman-Hit "Layla" auf Platz eins der deutschen Single-Charts. "Meine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler", heißt es im Song von DJ Robin & Schürze. Schnell kam damit die Frage auf, ob der Hit zu sexistisch sei.
Nun gibt es tatsächlich erste Verbote: In der Stadt Würzburg wird der Party-Hit auf dem aktuellen Kiliani-Volksfest nicht zu hören sein. Kurz darauf zieht eine weitere Stadt die Reißleine. Bei der anstehenden Düsseldorfer Kirmes mit bis zu vier Millionen Besuchern ist "Layla" ebenfalls tabu.
"Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz", erklärte Schützen-Chef Lothar Inden gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Auch Musikexperten halten den Song für sexistisch. Nun melden sich die Interpreten zu Wort.
"Layla": DJ Robin & Schürze wehren sich gegen Sexismus-Kritik
Die beiden Interpreten des Ballermann-Hits können die Aufregung nicht verstehen. Sie betonen, dass es in dem Lied keinen Sexismus gebe. DJ Robin äußerte sich gegenüber "Bild" mit einem Vergleich: "Früher haben die Leute "Skandal im Sperrbezirk" gesungen oder "Wir fahren in den Puff nach Barcelona"". Und Sänger Schürze sagte vor Kurzem in einem RTL-Beitrag: "In unserem offiziellen Musikvideo spielt ein Mann die Layla, weil wir gar nicht darauf aus sind, da irgendwie Sexismus reinzubringen."
Musikfachmann Michael Fischer von der Universität Freiburg sieht das allerdings anders: "Das ist einfach ein sexistischer Song", so der Experte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Fischer zufolge ist der Titel völlig ohne Ironie oder Transaspekte. Dass es sich bei der Protagonistin in dem Videoclips offensichtlich um ein Mann in High Heels, schwarzem Minirock und mit blonder Perücke handle, ändere nichts am Charakter des Liedes, so der Experte.