Patrick Lindner: „Sie war eine Parademutter“
Auf der Bühne und auf seiner neuen CD gibt Patrick Lindner oft den Strahlemann. Doch erst vor wenigen Monaten wackelten die Grundfesten seines Lebens. Der herbe Verlust seiner Mutter Hedwig war ein Tiefschlag, der erst verwunden werden musste…
Mit 89 Jahren hörte das Herz von Patrick Lindners Mutter Hedwig für immer auf zu schlagen. In einer Traueranzeige teilte der Sänger im Januar seinen Schmerz mit der Öffentlichkeit. „Dein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen und wollte doch noch so gerne bei uns sein. Schwer ist es, diesen Schmerz zu tragen, denn ohne Dich wird vieles anders sein“, heißt es dort. Etwa vier Monate nach dem Schicksalsschlag spricht der 55-Jährige mit SchlagerPlanet über seine Trauer.
„Trotz des großen Schmerz‘, den ich und meine Familie natürlich hatten, konnten wir dennoch innere Zufriedenheit erlangen, weil wir meine Mutter so wahnsinnig schön verabschieden konnten, wie ich es mir immer nur erträumt hatte. Das alles hat mir auch wieder Kraft gegeben und so ein inneres Zufriedenheitsgefühl. Irgendwo wurde dieses Kapitel dann geschlossen“, sagt er. „Ich denke jetzt nicht anders über den Tod.“
„Die ganze Familie war traurig, einer hat den anderen irgendwie festgehalten. Das war schon so der erste Moment des Auffangens.“ Nach dem Tod seiner Mutter ist sein Leben anders: „Eine ganz wichtige emotionale Aufgabe hat für mich so ein Ende gefunden. Wir haben uns die letzte Zeit wahnsinnig um meine Mutter gekümmert. Insofern ist unser Leben auch etwas freier geworden. Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die immer an sie denken werden. Ich sowieso im Besonderen.“
Seine Mutter auf CD und Tour
„Ich habe manchmal auch das Gefühl, dass sie irgendwie gerade da ist.“ Und tatsächlich er nahm seine Mutter in Gedanken mit auf Tournee von „Singen, kochen, tanzen und lachen“: „Viele sagten: ‚Wir wissen gar nicht, ob er überhaupt noch auf Tournee geht.‘“ Aus diesem Grund griff er eine Sequenz zu seiner Mutter auf: „Dort sitzen wirklich Leute, denen laufen die Tränen runter.“
Auf der neuen CD „Mittenrein ins Glück“, die am 29. April erscheint, widmete der Künstler seiner Mutter eine Ballade: „Wie weit ist es zum Himmel“. „Es ist die erste CD, auf der meine Mama nicht mehr die Titel hört. Sie war immer die Erste, die die Titel hörte.“ Was ihr wohl an der neuen CD gefallen würde? „Meine Mutter war da nie objektiv. Sie war eine Parademutter, ihr hat halt immer alles gefallen, was ich gemacht habe.“