Sonja Weissensteiner moderiert bei GoldStar TV (exklusiv auf Sky) „Schlager & Co. Extra“. Sie ist als Schlager-Sängerin Insiderin der Branche. Zweimal monatlich lässt Sonja Weissensteiner die SchlagerPlanet-Leser in ihre Gedanken einfühlen diesmal geht es um Michael Wendler.
Lest hier Sonjas Kolumne über Helene Fischers Auftritt bei der Schlager-Starparade!
Hallo ihr Lieben,
er polarisiert in unserer Branche wie kein anderer, Michael Wendler. Ich hatte ihn diese Woche bei Schlager & Co. Extra (exklusiv bei GoldStar TV auf Sky) zum Interview in mein Studio gebeten, und er kam.
Wir sind uns schon öfters begegnet und irgendwie bin ich immer etwas zwiegespalten, wenn es darum geht, mir meine eigene Meinung über diesen Mann zu bilden. Das ist nämlich gar nicht so einfach, wenn man mal persönlichen Kontakt zu ihm hatte.
Möchte man der Presse glauben, dann ist er ein Egomane, selbstgefälliger Macho, der in einer protzigen Villa lebt, seine Rechnungen nicht bezahlt, anderer Menschen Namen klaut und irgendwelche Fanclubleiter und Pferdekäufer hinters Licht führt. Es war einiges, womit sich Michael Wendler in letzter Zeit vor Gericht rumschlagen musste und die Presse hat tatsächlich kein gutes Haar an ihm gelassen.
Befragt man allerdings ihn selbst nach diesen ganzen Ereignissen und wie es dazu kommen konnte, dann sieht er das alles natürlich ganz anders. Die Presse sei bemüht gewesen, Lügenmärchen über ihn zu verbreiten und ihn regelmäßig als das schwarze Schaf hinzustellen. Der Shitstorm, der über Facebook über ihn hereinbrach, hat ihn schwer schockiert, dass Menschen die ihn gar nicht kennen, ihm so feindlich gegenübertreten und sogar Morddrohungen gegen seine Familie aussprechen, trifft ihn schwer und ist nicht spurlos an ihm vorüber gegangen.
Tja, und was soll ich sagen, ein wenig sieht man es ihm auch an. Schmal ist er geworden, der Wendler, und wie er so vor mir saß, kleinlauter und irgendwie demütiger als bei den letzten Malen, tat er mir einerseits fast ein bisschen leid. Was wenn das tatsächlich stimmt, dass die Presse einen schlechter darstellt als man eigentlich ist und man nie wirklich die Möglichkeit bekommt, ungeschnitten dazu Stellung zu nehmen?
Andererseits hatte sich Michael Wendler zu Beginn seiner Karriere dazu entschlossen, die Presse bewusst in sein Leben zu lassen. Wenn man des Erfolges wegen so viel Privates an die Presse lässt, muss man dann nicht auch damit rechnen, dass das öffentliche Interesse an der eigenen Person irgendwann so groß wird, dass man das, was geschrieben wird, vielleicht nicht mehr wirklich unter Kontrolle hat?
Er selbst war es, der sich das Image des selbstverliebten, arroganten Proleten verpasste, der ganz Deutschland sein protziges Haus und seine Familie in einer Dokusoap präsentierte, über sich selbst in der dritten Person sprach und mit 20 Bodyguards und Strech-Limo aufmarschierte wie ein Superstar. Alles Teil eines Plans, in Wirklichkeit sei er gar nicht so. „Grundsätzlich ging es mir darum, Aufmerksamkeit zu erregen und das ist mir durch meine unglaublich dekadente Art gelungen. Aber das ist Show und eine bewusst gewählte Strategie, das darf man nicht vergessen“, so Wendler.
Glaubt man den Menschen in seinem Umfeld, z.B. Duettpartnerin Anika, die übrigens mit ihm gemeinsam in meinem Studio saß, dann ist er ganz anders, anders als er von der Presse dargestellt wird und am Ende unseres Interviews hab auch ich selbst es fast geglaubt. Da menschelte er, der sonst so selbstverliebte Wendler. Aber wahrscheinlich werde auch ich nie so wirklich hinter die Fassade blicken können, die Fassade, die schließlich auch den Erfolg mit sich brachte.
Das ganze Interview gibt es übrigens am 26.06.13, um 18.00 Uhr auf Goldstar TV – exklusiv auf Sky.
In diesem Sinne, macht Euch selbst ein Bild, bis zum nächsten Mal,
Eure Sonja Weissensteiner!
Wer ist Sonja Weissensteiner? Hier stellen wir die Moderatorin vor
