Nach dem großen medialen Echo um Nino de Angelos Aussagen zur Schlagerbranche sehen wir von SchlagerPlanet uns als größtes Schlagerportal Deutschlands zu einer Stellungnahme gezwungen. Nino de Angelo sagte vor einigen Tagen in „Bild“: „Ich werde nie wieder Schlager singen. Die Branche ist verlogen und gleichgültig. In den großen Shows bei Carmen Nebel und Florian Silbereisen werden immer die gleichen Leute eingeladen. Die sind alle glatt wie ein Kinderpopo. Der Nachwuchs kriegt keine Chance, alles ist in Vollplayback. Da machte ich nicht mehr mit.“ In Zukunft wolle er sich der Swing-Musik widmen, so der Sänger.
Boykott gegen Nino de Angelo? Nein!
Diese Aussagen von Nino de Angelo nahmen ein überregionaler Radiosender und eine mittelgroße Schlagerwebseite zum Anlass, Nino de Angelo aus dem Programm zu werfen beziehungsweise nicht mehr über ihn zu berichten. Wir von SchlagerPlanet machen bei diesem Boykott nicht mit und werden auch weiterhin über Nino de Angelo berichten, sofern es etwas mit Schlager und deutschsprachiger Musik zu tun hat. Wir spielen nicht die Meinungspolizei und halten es auch für kindisch und gefährlich, wenn Medien so etwas tun.
Medien wie Radiosender oder Webseiten sollen berichten, nicht verurteilen. Das ist immer noch Aufgabe von Gerichten. Es ist falsch, Leute an den öffentlichen Pranger zu stellen! Auch wenn das in letzter Zeit leider Mode geworden ist. Vor allem in diesem Fall, da die Kritiker Nino de Angelo offensichtlich missverstanden haben.
Kritik an Branche, nicht an Schlager an sich
Der Sänger hat sich nie gegen den Schlager an sich ausgesprochen, im Gegenteil, er erwähnt ja sogar den Nachwuchs, dem in den wenigen TV-Shows der Auftritt verwehrt wird. Dabei geht es nicht um Newcomer wie Ben Zucker oder Vincent Gross, die mit Universal und Sony zwei Major-Labels im Rücken haben, nein es geht um die vielen anderen Musiker bei den kleinen Labels, die ebenso viel Talent, aber wenig Vitamin B besitzen.
Der Vorwurf, Nino de Angelo habe den Schlager verunglimpft ist Quatsch! Er hat in seinen Aussagen die Schlagerbranche als „verlogen und gleichgültig“ kritisiert und einige Beispiele hierfür angeführt – das ist sein gutes Recht. Und er hat die Entscheidung bekannt gegeben, in dieser Branche nicht mehr weiter arbeiten zu wollen, was ebenfalls sein gutes Recht ist. Sollte man ihn deswegen boykottieren? Natürlich nicht.
Wenn es wieder etwas über Nino de Angelo im Zusammenhang mit Schlager zu berichten gibt, lest ihr es in Zukunft weiterhin zuerst auf SchlagerPlanet!
Patrick Kollmer, Redaktionsleiter SchlagerPlanet