Schlager beim ESC: Früher ein Erfolgsgarant – kehrt das Genre zurück?

Schlager beim ESC: Früher Erfolgsgarant

Gibt es ein Comeback?

Der Eurovision Song Contest und der Schlager waren lange Zeit unzertrennlich. Doch während der Schlager früher den Wettbewerb dominierte, ist er heute kaum noch vertreten. Könnte sich das in Zukunft wieder ändern?

Der Schlager prägte den ESC über Jahrzehnte

Schlager zeichnet sich durch klare Songstrukturen, eingängige Melodien und lebensnahe Texte aus. Schon in den 1960er-Jahren begann das Genre, sich beim ESC zu etablieren. Udo Jürgens' Siegertitel „Merci, Chérie“ (1966) war ein klassisches Beispiel für den damaligen Schlagerstil. In den 1970er-Jahren wurde der ESC dann zur Plattform für große Schlagerhits: Vicky Leandros‘ „Après toi“ (1972), ABBA als spätere Inspiration vieler Songs mit „Waterloo“ (1974) und Gali Atari & Milk and Honey mit „Hallelujah“ (1979) zeigten die Vielfalt des Genres.

Besonders in den 1980er- und 90er-Jahren feierte der Schlager, vor allem in Skandinavien, große Erfolge. Nicole („Ein bißchen Frieden“, 1982), Carola („Fångad av en stormvind“, 1991) und Charlotte Nilsson („Take Me to Your Heaven“, 1999) sorgten für weitere ESC-Triumphzüge.

Schlager verändert sich – und verliert seinen Platz beim ESC

Mit dem Einzug moderner Pop-Produktionen ab den 2000er-Jahren verschwanden klassische Schlager-Beiträge zunehmend aus dem Wettbewerb. Stattdessen tauchten sie nur noch als Elemente in anderen Musikrichtungen auf. Beispiele dafür sind Tanel Padar & Dave Benton („Everybody“, 2001) oder Alexander Rybak („Fairytale“, 2009), die Schlager mit Dance- oder Folkeinflüssen kombinierten.

Der internationale Musikgeschmack veränderte sich, und auch beim ESC setzte sich immer mehr ein moderner Pop-Sound durch.

Hat Schlager eine Zukunft beim ESC?

Trotz des Rückzugs aus dem Wettbewerb gibt es immer wieder Forderungen nach einer Schlager-Rückkehr. ABBA-Legende Björn Ulvaeus riet Deutschland sogar, es erneut mit einem modernen Schlager-Beitrag zu versuchen.

Die letzten ESC-Sieger zeigen, dass eingängige Melodien und emotionale Songs nach wie vor funktionieren – nur müssen sie an den aktuellen Zeitgeist angepasst sein. Ein clever produzierter, moderner Schlager mit zeitgemäßem Sound könnte dem Genre tatsächlich eine neue Chance beim ESC ermöglichen.

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