Abschied von der Weihnachtsbäckerei
Am Sonntag sang Rolf Zuckowski noch zwischen Plätzchen und Stollen „Wenn das Jahr zu Ende geht“ in der ZDF Adventshow im ZDF. Zu Ende geht es auch mit seiner Bühnenkarriere: Mit 65 Jahren geht der Sänger in den Ruhestand.
„Ich werde mich von der Bühne zurück ziehen“, gab Rolf Zuckowski im Hamburger Abendblatt bekannt. Ein Schock für alle großen und kleinen Fans, aber auch ein verdienter Schritt. Immerhin steht Rolf Zuckowski seit den 70ern auf der Bühne. Als Produzent und Musiker wird er sich dennoch weiter betätigen. Ganz ohne Musik geht es eben doch nicht!
Bereits während der Schulzeit spielt Rolf Zuckowski in der Band „The Beathovens“ Gitarre und singt. Nach seinem BWL-Studium arbeitet er zunächst als Assistent der Geschäftsleitung im Musikverlag Hans Sikorski. Als Produzent, Liedtexter und Dirigent beim Eurovision Song Contest feiert er Erfolge mit der Band „Peter, Sue & Marc“. Außerdem komponierte er für zahlreiche andere Künstler, darunter Nana Mouskouri, Paola, Juliane Werding und Demis Roussos. Inspiriert durch seine eigenen Kinder entwickelte er das Kinder-Singspiel „Rolfs Vogelhochzeit“, mit dem er durch Schulen und Kindergärten in Niedersachsen tourt. Kooperationen mit der Aktion „Ein Herz für Kinder“, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat und der Deutschen Verkehrswacht folgen.
In den 80er Jahren werden "Rolf und seine Freunde" durch den Rundfunk bekannt, ein Auftritt bei „Wetten, dass…?“ bringt den großen Durchbruch. „…und ganz doll mich“ stürmt auf Platz 1 der ZDF-Hitparade. Das dazugehörige Album „Lieder, die wie Brücken sind" wird zum Markenzeichen für die Arbeit von Rolf Zuckowski.
1983 entwirft Rolf Zuckowski gemeinsam mit Peter Maffay und Gregor Rottschalk den kleinen grünen Drachen „Tabaluga“, der inzwischen Kultstatus erreicht hat. Der Haupttitel „Ich wollte nie erwachsen sein“ stammt aus seiner Feder. Zurzeit ist Peter Maffay mit dem letzten Teil des Märchens auf Tour (SchlagerPlanet berichtete).
Das ZDF verfilmt mehrere seiner Projekte, darunter "Rolfs Liederkalender", „12 bunte Liedergeschichten“ sowie die "Schulweg-Hitparade". Die „Bunten Liedergeschichten“ werden sogar in 15 Cinemaxx-Kinos auf Großbildleinwand ausgestrahlt.
Bei diversen Tourneen begeistert Rolf Zuckowski auch live das junge und alte Publikum. Hervorzuheben ist die ungewöhnliche Tournee „Wir hier an der Elbe“ im Jahre 2000, bei der er an 23 Orten gastiert und mit 40 dort ansässigen Kinderchören auftritt. Unter dem Titel "Elbkinder" erscheint gleichzeitig das Album zur Tournee. Zehn Jahre wiederholt er dieses Projekt mit einer erneuten „Elbtour“. Durch sein Engagement entwickeln sich zahlreiche Freundschaften und Chorpartnerschaften zwischen Ost und West.
In seiner Autobiographie „5 Jahre Mai“, die 2007 erscheint, teilt Rolf Zuckowski seine ganz persönlichen Erinnerungen auf seinem Weg vom Hamburger „Beatboy“ bis zum umjubelten Liedermacher für große und kleine Kinder.
2011 ruft Rolf Zuckowski gemeinsam mit seinen Kollegen Detlef Jöcker und Volker Rosin den “Deutschen KITA-Musikrpreis“ ins Leben, der das Singen und Musizieren in den Kindergärten fördern soll. Aber auch er selbst wurde im Laufe seines Lebens mehrmals für seine musikalischen Leistungen und sein soziales Engagement ausgezeichnet:
- 1992 den Christopherus-Preis des Deutschen Verkehrssicherheitsrates für die Schulweg-Hitparade
- 1994 den Echo
- 2000 den Deutschen Musikpreis
- 2001 den Paul-Lincke-Ring
- 2005 das deutsche Verdienstkreuz
- 2007 die Goldene Stimmgabel
- 2008 Kavalier des Ordens des Lächelns
- 2008 Echo für sein Lebenswerk
- zweimal den Lebenshilfe-Medienpreis Bobby
Eine Bilanz, mit der Rolf Zuckowski mehr als zufrieden sein kann. Und auch, wenn er sich nun von der Bühne zurückzieht, so wird es diesen Monat aus so mancher Küche schallen: „In der Weihnachtsbäckerei gibt’s so manche Leckerei….“