Seit Jahren gehört er zum festen Inventar des „Eurovision Song Contest“. In diesem Jahr tritt Ralph Siegel bei dem Komponistenwettbewerb wieder für San Marino mit dem Song „Chains of Light“ an.
Doch bevor es am Donnerstag im Halbfinale um alles geht, hat es Ralph Siegel noch mal krachen lassen. Bei einem „ESC“ -Dinner hat der Lieder-Mogul mehr als 130 Freunde und Wegbegleiter zusammen getrommelt. Im Wiener Kempinski Hotel haben sich auch frühere Siegel Schützlinge, wie Lou, bei typischen Wiener Spezialitäten – die Küche servierte Backhendl und Tafelspitz - wieder in Songcontest-Laune begeben. Magier verzauberten die Gäste und der „ESC“-Beitrag war A cappella zu hören. Lou trat 2001 mit dem Titel „Happy Birthday-Party“ beim deutschen Vorentscheid an, musste sich aber Michelle mit „Wer liebe lebt“ geschlagen geben. 2003 fuhr sie aber dann mit „Let’s get Happy“ nach Riga.
„Es ist als ob ich nie weg gewesen wäre. Es ist so, dass ich heute Morgen in Wien ankam und mir dachte: ‚Sind das wirklich schon zwölf Jahre?‘ Es war gerade wie gestern – Wundervoll. Es ist der gleiche große Zirkus. Natürlich hat sich die Form verändert. Es ist moderner, lauter und schriller, aber man bekommt die gleich Vibration.“ Die rothaarige Sängerin ist von Ralph Siegels Titel für San Marino total überzeugt. Daneben hat sie noch weitere Favoriten: „Der australische Song ist sehr sehr gut. Mir gefällt der Song des Vereinigten Königreichs und auch die Italiener und die Niederlande sehe ich weit vorne.“
Ralph Siegel feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag – den „ESC“ wird dieses Jahr zum 60. Mal ausgetragen. Dies war für Ralph Siegel auch ein Anlass zurückzuschauen. Mit einem kleinen Video erinnerte „Mr. Songcontest“ an seine zahlreichen Beiträge von Katja Ebstein über Nicole, die 1982 mit „Ein bisschen Frieden“ das erste Mal für Deutschland gewann, bis hin zu Valentina Monette, die für San Marino mit dem Siegel-Song „Maybe“ im vergangen Jahr das erste Mal für den Zwergstaat das große Finale erreichte.
Sie ist glücklich ihre Erfahrungen nun an die zwei jungen Künstler Anita Simoncini und Michele Perniola, die in diesem Jahr für San Marino antreten, weitergeben zu können. „Ich fühle mich ein wenig wie eine Mutter oder ein Maskottchen. Es ist wichtig für sie, dass sie natürlich sind. Sie sind sehr jung und deswegen denken sie vielleicht weniger nach und lassen sich durch den Trubel nicht so stressen. Sie haben einen guten Song und haben einen guten Platz verdient.“
Nachdem sie sich Wien und die Stadthalle angeschaut hat, wo der „ESC“ steigt, wird Monette nach San Marino zurück fliegen. Sie wird die Punkte ihres Landes verkünden. Zuvor will sie sich aber noch das berühmte Schloss Schönnbrunn anschauen, in dem Kaiserin Sissi gelebt hat.