Trauer um Peggy Parnass: Holocaust-Überlebende und Publizistin gestorben
Die Publizistin, Schauspielerin und Holocaust-Überlebende Peggy Parnass ist im Alter von 97 Jahren verstorben. Ihr Leben war geprägt von Widerstand, politischen Debatten und unermüdlichem Engagement gegen Ungerechtigkeit.
Eine furchtlose Kämpferin
Noch im vergangenen Herbst sprach die "Zeit" mit Peggy Parnass über ihr Vermächtnis. Trotz ihres hohen Alters und eines Lebens im Rollstuhl strahlte sie weiterhin ihre bekannte Unbeugsamkeit aus.
Ihr kupferrotes Haar, ihre markante Erscheinung – sie fiel auf, nicht nur wegen ihrer Bekanntheit, sondern auch wegen ihres unerschütterlichen Wesens. Sie selbst bezeichnete sich oft als „kleine radikale Minderheit“ und kämpfte mit Leidenschaft für gesellschaftliche Themen.
Ein bewegtes Leben zwischen Verlust und Neubeginn
Parnass wurde in Hamburg als Tochter eines polnischen Juden und einer halbportugiesischen Mutter geboren. Ihre Eltern wurden ins Warschauer Ghetto deportiert und später in Treblinka ermordet. Peggy und ihr Bruder entkamen 1939 mit einem Kindertransport nach Schweden, wurden jedoch in verschiedenen Pflegefamilien untergebracht. Nach dem Krieg führte sie ihr Weg durch Europa – von London über Stockholm und Paris bis zurück nach Hamburg.
Ihr Bildungsweg war ebenso beeindruckend wie vielseitig: Sie studierte Russisch, Psychologie und Jura und ließ sich zudem zur Schauspielerin ausbilden.