Neue Studie über Schlagermusik: Sind Fans weniger intelligent?
Sind Schlagerfans wirklich weniger intelligent oder emotionaler als die Hörer anderer Musikrichtungen? Eine neue Studie klärt auf!
Sind Schlagerfans dümmer als andere?
Schlagermusik hat in unserer Gesellschaft nicht immer den besten Ruf und ist oftmals mit Vorurteilen behaftet. Unter anderem heißt es, Schlagerfans seinen weniger intelligent als andere. Tatsächlich haben sich schon Wissenschaftler damit beschäftigt, ob Musikgeschmack und Intelligenz zusammenhängen.
Im Jahr 2014 wollte zum Beispiel ein US-amerikanischer Softwareentwickler herausgefunden haben, dass Studierende, die Beyoncé mögen, weniger intelligent seien als diejenigen, die Klassik hören. Ähnliche Ergebnisse erzielte 2019 eine Untersuchung in Kroatien. Und wie sieht es mit Schlagermusik aus?
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Studie über Schlagerfans
Musikwissenschaftler Felix Christian Thiesen sagt gegenüber dem NDR: "Schlagerhörer*innen sind nicht dümmer." Die Studie, die von ihm und Kommunikationswissenschaftler Holger Schramm durchgeführte wurde, widerlegt auch andere Vorurteile gegenüber Schlagerfans. "Sie sind nicht emotionaler, sie neigen nicht dazu, sich stärker in andere Realitäten zu flüchten, als das Hörerinnen anderer Genres tun", so der Musikexperte.
Die These, Schlagerfans seien weniger intelligent, sei demnach falsch. Felix Christian Thiesen verweist diesbezüglich auf den Musikpsychologen Klaus Ernst Behne (1940-2013). Dieser habe einst behauptet, Schlagerhörer und Hörerinnen wendeten sich "ihrer Form der Musik zu, weil sie nicht imstande sind, die Bach'sche Polyphonie zu verstehen".
Thiesen wird noch einmal deutlich: "Das ist etwas, das man häufig unterstellt hat - und das ist eben nicht der Fall. Ich finde, deswegen hat auch die Forschung rund um den Schlager eine starke Berechtigung", erklärt der Experte und führt fort: "Weil es natürlich auch darum geht, Vorurteile vielleicht mal einer genaueren Prüfung zu unterziehen, die so seit Jahrzehnten in der Musikwissenschaft umher geistern." Demnach sei es wichtig, dass Schlager mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhält.